Seit Mai 2018 können Hamburger Gastronomiebetriebe am Hamburger Hygienesiegel teilnehmen. Nur scheinbar haben die Restaurants in der Hansestadt keine große Lust sich besiegeln zu lassen. Während die zuständige Senatorin davon spricht, dass sich das Siegel etabliert habe, wirft ihr die Opposition vor, ein „totes Pferd“ zu reiten, das jetzt auf einer Webseite online gestellt wurde.
Eigentlich soll das Siegel Gästen deutlich und transparent zeigen, wie es um die gute Hygiene und Einhaltung der rechtlichen Vorgaben im jeweiligen Betrieb steht. Eine neue Internetseite der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) listet die ausgezeichneten Betriebe nun auf. Auf einer interaktiven Karte können sich Verbraucherinnen und Verbraucher ab sofort gezielt und übersichtlich darüber informieren, welche Betriebe in ihrem Bezirk bereits ein Hygienesiegel erhalten haben und auch nach bereits ausgezeichneten Einrichtungen suchen.
Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Das Hamburger Hygienesiegel ist ein geeignetes und transparentes Instrument, mit dessen Hilfe Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen können, welche Betriebe bei einer amtlichen Prüfung gute Noten erhalten haben. Ab sofort können sich Gäste auf unserer neuen Internetseite schnell und übersichtlich darüber informieren, welche Betriebe in ihrem Bezirk bereits ein Hygienesiegel erhalten haben. Vorbildliche Betriebe können auf diese Weise für ihre Einrichtung werben. Wir stellen fest, dass sich das Hygienesiegel seit seiner Einführung immer mehr etabliert und von Anbietern nachgefragt wird. Ziel muss es aber weiterhin sein, eine bundeseinheitliche Regelung herbeizuführen, die eine Bewertung an der Lokaltür oder im Internet zur Vorschrift macht und auf diese Weise für Transparenz sorgt.“
Von einem Erfolg des Hygienesiegels könne derzeit „wahrlich keine Rede sein“, kritisierte hingegen Jennyfer Dutschke, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bürgerschaftsfraktion, auf n-tv. „Senatorin Prüfer-Storcks reitet ein totes Pferd und will es nicht wahrhaben", sagte Dutschke. Reguläre, gesetzlich geregelte Hygienekontrollen reichten aus FDP-Sicht „völlig aus“.