Tourismusausschuss ehrt Miniköche-Erfinder Jürgen Mädger mit Ehrenpreis

| Politik Politik

Auf der gerade zu Ende gegangen ITB 2019 in Berlin hat der Tourismusausschuss im Deutschen Bundestag den Hotelier und Gastronom Jürgen Mädger mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Bei einem Parlamentarischen Abend am Stand der Deutschen Zentrale für Tourismus erhielt Mädger die Bleikristallkugel des Ausschusses für sein 30-jähriges Engagement für die Miniköche.

Vor drei Jahrzehnten gründete Mädger das Projekt „Europa-Miniköche“. Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren sammeln über zwei Jahre hinweg umfangreiche Kenntnisse im Gastronomie- und Servicebereich und in der Ernährungslehre. Im Anschluss daran können sie sich noch zum Ernährungscoach ausbilden lassen und so mancher Minikoch absolviert einige Jahre später eine Ausbildung in der Gastronomie oder Hotellerie. Dieses Engagement ehrte der Tourismusausschuss mit seinem Ehrenpreis, einer Bleikristallkugel.

Seit 2002 verleiht der Tourismusausschuss die Bleikristallkugel an Personen oder Organisationen, die sich auf herausragende Weise für den Tourismus in Deutschland engagiert haben. Zu den Preisträgern gehören beispielsweise Petra Hedorfer, Jürgen Mack und das BundesForum Kinder- und Jugendreisen.

Schon 1989 bis 1992 ist aus einer Aktion des "Ferienprogramm Bartholomä" die Idee eines "Miniköcheclubs" geboren worden. Das Motto für diese Aktionen war schon seit vielen Jahren Leitspruch von Jürgen Mädger: Gesundheit, durch richtige Ernährung in einer intakten Umwelt (Bartholomäische drei Säulen-Theorie).

Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren sollen für das Thema / die Themen Gesundheit, durch richtige Ernährung in einer intakten Umwelt sensibilisiert werden. Hierzu gehört insbesondere neben der systematischen Berücksichtigung des Umweltschutzes auch regionales Bewusstsein. Die Berufsbilder des Gastgewerbes sind geeignet, die Themen Gesundheit, Ernährung und Umwelt miteinander zu verknüpfen. Die Kinder werden spielerisch nicht nur mit Themen, sondern auch mit der Bedeutung einer beruflichen Ausbildung konfrontiert. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass das Projekt "Europa-Miniköche" eines der wenigen Projekte ist, das ohne kommerziellen Hintergrund das Ernährungsverhalten von Kindern und Familien nachhaltig und langfristig verändert. Durch die zweijährige Dauer lernen die Kinder, im Gegensatz zu den oft nutzlosen, groß angelegten Tagesveranstaltungen, langsam und spielerisch ein verbessertes Ernährungsverhalten.

Durch die von der IHK ausgestellte Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme an einem zweijährigen Seminar zur Berufsorientierung, haben die Jugendlichen dann bei einer künftigen Bewerbung um eine Ausbildungsstelle Vorteile.

Jürgen Mädger bekam für seine vorbildliche Leistung im Bereich Umweltschutz 1998 den ersten Innovationspreis der Region Ostwürttemberg, der mit 5.000 Euro dotiert war. Damit das Geld nicht irgendwo im Geschäft unterging, nahm Jürgen Mädger diese Mittel zur Gründung einer neuen Miniköchegruppe. Ostalbkreis Landrat Klaus Pavel sagte damals spontan seine Schirmherrschaft zu. In den folgenden Jahren startete im zweijährigen Rhytmus eine neue  Gruppe der „Europa-Miniköche-Ostalbkreis im Sport&Bildungszentrum Bartholomä“.

Heute hat sich das Projekt der Miniköche zu einem europaweiten Projekt entwickelt. Es gab und gibt mittlerweile Gruppen in Finnland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und natürlich überwiegend in Deutschland. Genauere Informationen sind in einem späteren Kapitel zu finden.

Inzwischen wurde Jürgen Mädger (im Mai 2008) mit dem 10. Innovationspreis der Region Ost-Württemberg und im November 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement mit dem Projekt Europa-Miniköche ausgezeichnet. Jetzt kam noch die Bleikristallkugel des Tourismusausschusses hinzu.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der DEHOGA fordert seit Jahren die Umstellung auf die Wochenarbeitszeit. Eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sieht jetzt auch das Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD vor, das am Wochenende veröffentlich wurde.

Die Unterhändler von CDU, CSU und SPD haben in ihren Sondierungen eine Einigung erzielt und die Gespräche abgeschlossen. Die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent steht in dem Abschlusspapier. Der DEHOGA Bundesverband griff den Vorstoß in einem Social-Media-Post auf und sprach von „großartigen Neuigkeiten“.

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) begrüßt die Einigung von CDU, CSU und SPD auf ein Sondervermögen Infrastruktur. Gleichzeitig fordert der DTV die Parteien dazu auf, auch die touristische Infrastruktur umfassend zu berücksichtigen.

Der Deutsche Tourismusverband warnt nach den Ergebnissen der Bundestagswahlen vor zunehmender Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Rassismus. Weltoffenheit sei das Herzstück der Branche, so der DTV-Präsident.

Angesichts des nationalen und internationalen Drucks sind die politischen Entscheider aufgerufen, schnellstmöglich eine stabile und handlungsfähige Regierung zu bilden. Die Union müsse Wort halten und einen echten Politikwechsel herbeiführen, fordert der DEHOGA. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft stößt ins gleiche Horn.

Deutschland hat gewählt. „Nicht nur die Reisewirtschaft, die gesamte deutsche Wirtschaft braucht Sicherheit, Stabilität und Planbarkeit“, erklärt der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV) Norbert Fiebig nach der Bundestagswahl am Sonntag

Die Union siegt bei der Bundestagswahl und dürfte den Kanzler stellen. Die SPD erleidet eine derbe Pleite. Die AfD verdoppelt ihr Ergebnis. Die Linke bleibt im Parlament, FDP und BSW sind raus.

Die Herausforderungen für Deutschlands Gastgewerbe sind weiterhin groß. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sank der Umsatz um real 13,1 Prozent. Der DEHOGA fordert deshalb Sofortmaßnahmen von der Politik.

Als Querschnittsbranche ist der Tourismus auf eine ressortübergreifende Koordinierung im Bund angewiesen. Für diese brauche es einen Staatssekretär oder eine Staatssekretärin für Tourismus mit eigenem Personalstab und Etat, fordert der DTV.

50 Cent auf Pommesschalen, 20 Cent auf Einwegbesteck: Was es in Tübingen schon gibt, könnte bald auch in Köln kommen. In der Stadt gibt es starke Fürsprecher einer neuen Steuer.