Vom 26. bis 28. Juni trafen sich die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie auf Einladung von HotellerieSuisse in Zürich, um über die aktuellen Herausforderungen ihrer Branche zu sprechen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die großen Herausforderungen in den letzten Monaten stark verändert haben. Der steigende Fachkräftemangel und die Nachhaltigkeit bleiben zwar ein großes Thema, drängender geworden sind aber insbesondere in Deutschland und Österreich die fehlende Sicherheit bei der Energieversorgung und die starke Inflation.
22 Vertreterinnen und Vertreter der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie diskutierten auf Einladung von HotellerieSuisse die aktuellen sowie länderübergreifenden Herausforderungen der Branche. Die Verbände sehen ihre Aufgabe in schwierigen Zeiten wie während der Coronakrise oder den momentanen Auswirkungen des Ukrainekrieges verstärkt darin, die Mitgliederbetriebe zu beraten und noch enger zu begleiten, damit deren Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden kann. Die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind gleichermaßen hoch relevant und hoch komplex und die Betriebe fragen vermehrt nach Beratung. Die Begleitung der politischen Prozesse hin zu optimalen Rahmenbedingungen für die Branche bleibt daher eine Hauptaufgabe der Verbände.
Gemeinsam gegen den Fachkräfte- und Mitarbeitendenmangel
Hotellerie und Gastronomie leiden nicht erst seit der Coronakrise an einem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, aber die vergangenen zwei Jahre haben die Situation noch akzentuiert. Aktuell gibt es immer mehr Betriebe, die ihre Dienstleistung aufgrund des Fachkräftemangels einschränken oder gar einstellen müssen. Am Treffen waren jedoch eine Aufbruchstimmung sowie der Wille spürbar, die Herausforderung gemeinsam anzugehen. Der Weg zu einer starken Fachkräftebasis basiert auf drei Schritten.
Die notwendigen Fachkräfte müssen in einem ersten Schritt gefunden werden. Hier sind innovative Lösungen gefragt, damit alle Potenziale ausgeschöpft werden können. Weiter ist die Branche darum besorgt, dass die Fachkräfte der Branche erhalten bleiben. Es ist wichtig, den Fachkräften gezielte Aus- und Weiterbildungen zu ermöglichen, um ein lebenslanges Lernen sowie die Potenziale und Fähigkeiten der Arbeitnehmenden zu fördern. Damit diese Anstrengungen in der Branche Erfolg haben, sind geeignete politische Rahmenbedingungen unabdingbar. Die Präsidenten sowie Direktoren und Direktorinnen der Verbände appellieren deshalb an die Regierungen, die Branche in dieser Thematik zu unterstützen.
Bewusstsein für nachhaltiges Reisen ist gestiegen
Weiter diskutierten die Teilnehmenden Gästebedürfnisse, die sich aufgrund der Coronapandemie verstärkt verändert haben. So hat das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen in der Bevölkerung weiter zugenommen und die Gäste interessieren sich vermehrt aktiv für die Thematik. Betriebe sind gefordert, ihre Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit sichtbar zu machen. Auch Deklaration von Lebensmittel sowie Tierwohlangaben gewinnen in der Gesellschaft an Bedeutung. Das bedeutet neue Herausforderungen für die Hotel- und Gastronomiebranche.
Fortschreitende Digitalisierung als Chance wahrnehmen
Ein weiterer Trend, der die Branche über die Grenzen hinweg beeinflusst, ist die fortschreitende Digitalisierung. Immer mehr Prozesse werden automatisiert und Gäste können beispielsweise selbständig das Check-in sowie Check-out vornehmen. Für die Hotellerie und Gastronomie bieten sich in diesem Bereich Chancen, denn durch den Effizienzgewinn der Digitalisierung kann wiederum mehr Zeit für die Gästebetreuung zur Verfügung stehen. Auch hier braucht es die Politik, die in dieser Thematik angepasste Rahmenbedingungen schafft.
Neben den Megatrends der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit beschäftigen weitere Themen über die Landesgrenze hinweg: Die fehlende Sicherheit in der Energieversorgung sowie die momentan starke Inflation, insbesondere in Deutschland und Österreich.
Jährliches Treffen fördert die länderübergreifende Zusammenarbeit
Die Hotel- und Gastronomieverbände aus Deutschland, Italien (Südtirol), Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz treffen sich einmal jährlich zu einem Austausch. Das diesjährige Treffen auf Einladung von HotellerieSuisse wurde nach zwei virtuellen Treffen erstmals wieder physisch durchgeführt. Die Verbände pflegen untereinander einen regen und partnerschaftlichen Austausch und die jährlichen Treffen sowie der unterjährige konstruktive Austausch unterstützt die Branche dabei, gemeinsame Herausforderungen länderübergreifend meistern zu können.