Warnstreik: Tarifkonflikt in der Systemgastronomie spitzt sich zu

| Politik Politik

Der Tarifkonflikt in der Systemgastronomie ist lange nicht gelöst. Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen über einen neuen Tarifvertrag wurde keine Einigung erzielt. Um auf die Situation der Beschäftigten hinzuweisen, führte die Gewerkschaft NGG in Berlin jetzt einen Aktionstag durch.

Nach Angaben der NGG bestreikten mehrere Dutzend Teilnehmende aus Tarifkommission und Frühschicht die McDonalds Filiale am Checkpoint Charly. Danach zog der überschaubasre Tross vor die Hauptstadtrepräsentanz des Bundesverbandes der Systemgastronomie (BdS), die an diesem Tag eröffnet wurde.

Die Stimmung in den Betrieben sei aufgeheizt, so Mark Baumeister, Referatsleiter für das Gastgewerbe bei der Gewerkschaft NGG und Verhandlungsführer in der Tarifrunde für die Systemgastronomie. „Das Geiz-Angebot der Arbeitgeber empfinden die Beschäftigten als extrem respektlos. In der Systemgastronomie verdienen die Beschäftigten teilweise nur knapp über dem Mindestlohn. Gerade diese unteren Lohngruppen sollen jetzt mit Minimalsterhöhungen abgespeist werden“, sagt er weiter. In der Tarifgruppe 1 bieten die Arbeitgeber bei einer Laufzeit von 4 Jahren lediglich eine Lohnerhöhung von 1,26 Euro.

Der Bundesverband der Systemgastronomie äußerte sich bislang nicht öffentlich. Der BdS ist als bundeseinheitlicher, auf die Systemgastronomie spezialisierter Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband. Er vereint die relevanten Player der Systemgastronomie, zu denen unter anderem die Marken Autogrill, Burger King®, KFC, McDonald’s, NORDSEE, PizzaHut, Starbucks und L´Osteria, aber auch neuere Konzepte wie PURiNO, The ASH, Sattgrün oder ABACCO‘S zählen. Insgesamt sind im BdS über 830 Mitgliedsunternehmen organisiert.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.