Die Software Firma Infor, die viele große Hotelgesellschaften zu ihren Kunden zählt, ist an das Unternehmen Koch Industries verkauft worden. Das Unternehmen, vorrangig im Bereich Erdöl, Erdgas, Chemie, Energie tätig, ist Kunde von Infor und hatte bereits in das Technologieunternehmen investiert.
Die finanziellen Bedingungen des Verkaufs wurden nicht bekannt gegeben. Koch Industries besaß bereits eine Minderheitsbeteiligung von 2,5 Milliarden Dollar an Infor und investierte neben Golden Gate Capital im Januar 2019 weitere 1,5 Milliarden Dollar in das New Yorker Technologieunternehmen.
Nach Abschluss der Transaktion wird Koch Industries den verbleibenden Aktienanteil von Golden Gate Capital übernehmen. Infor wird eine eigenständige Tochtergesellschaft von Koch Industries. Das Unternehmen soll unter dem derzeitigen Management weiterhin unabhängig operieren.
Für Infor, das für seine branchenspezifischen Software-Lösungen bekannt ist, stellt die Übernahme von Koch eine deutliche Wende in der Entwicklung des Unternehmens dar. Unter dem ehemaligen CEO Charles Phillips legte Infor die Grundlage für einen Börsengang, der auf breites Investoren- und Analysteninteresse stieß. Der Börsengang von Infor sollte zu den zehn größten Technologie-Börsengängen in der US-Geschichte gehören und der größte, der jemals für ein in New York City ansässiges Technologieunternehmen durchgeführt wurde.
Phillips trat im August als CEO von Infor zurück und wurde durch den CFO Kevin Samuleson ersetzt. Mit der Übernahme von Koch Industries deuten nun alle Anzeichen auf eine Zukunft hin, in der Infor auf einen Börsengang verzichtet und stattdessen privat bleibt.
„Die Entscheidung von Koch, Infor zu übernehmen, ist eine starke Bestätigung unserer Produktstrategie und der Konzentration auf die Schaffung innovativer Lösungen für unsere Kunden“, sagte Samuelson „Als Tochtergesellschaft eines Unternehmens mit einem Umsatz von über 110 Milliarden US-Dollar, das 90 Prozent der Gewinne wieder in seine Geschäftsbereiche investiert, werden wir in der einzigartigen Lage sein, die digitale Transformation in den von uns bedienten Märkten voranzutreiben. Wir bauen unsere branchenspezifischen CloudSuites rasch aus und bieten unseren Kunden Erfahrungen und Ergebnisse, die weit über den Standard von Unternehmenssoftware hinausgehen.“