Wo Banken und Brauereien ihre finanzielle Unterstützung immer stärker hinterfragen, will sich der Kassenhersteller Orderbird engagieren und Gastronomen zukünftig Kleinstkredite anbieten. Das berichtet unter anderem das Handelsblatt. Zudem hat Orderbird einen Kredit in siebenstelliger Höhe und eine Finanzspritze von Investoren erhalten.
Das „Multi-Millionen-Investment“ komme von den Altgesellschaftern Digital+ Partners und Carsten Maschmeyer sowie den neuen Geldgebern Makre, ein Family Office, und dem Business Angel Max Iann, teilt das Startup mit. Wie hoch die Summe ist, die in das Unternehmen gesteckt wurde, ist nicht bekannt. Das neue Funding erhöht die Unternehmensbewertung nach Angaben von Orderbird auf 60 Millionen Euro.
Geld verdient Oderbird allerdings auch nach acht Jahren am Markt noch nicht. „Wir planen bis Ende 2019 oder Anfang 2020 profitabel zu sein", sagte Orderbird Chef Schreyer im letzten Jahr. Aufgrund anhaltender Verluste korrigierte Concardis jedoch bereits 2017 den Wert seiner Beteiligung um die Hälfte nach unten, berichtete im November das Infoportal Finanz-Szene.de.
Damit es bei Orderbird in Richtung Profitabilität geht, hat das Unternehemen nun auch einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. Oliver Kaltner heißt der neue Chefaufseher der vormals die Geschäfte von von Vectron leitete und sich mit Kassen auskennt. Scheinbar gibt es auch einen neuen Boss. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, steigt Co-Geschäftsführer Mark Schoen zum Vorsitzenden des Vorstandsteams auf. Bislang hatte Gründer Jakob Schreyer dieses Amt inne. „Wir sind froh über den Neuzugang in unserem Aufsichtsrat und wollen gemeinsam mit Oliver Kaltner Orderbirds Marktführerschaft ausbauen und in neue Geschäftsfelder vordringen", sagt Orderbird-Mitgründer und Geschäftsführer Jakob Schreyer. Mark Schoen ergänzt: „Im Vorstandsteam werden Jakob Schreyer, Patrick Brienen, Tom Koehl und ich die operativen und strategischen Entscheidungen zusammen treffen.”
Mit der jetzt erfolgten Finanzspritze will Orderbird nun scheinbar seinen Kunden Kredit geben. So arbeitet das Unternehmen laut Medienberichten an verschiedenen Finanzdienstleistungen für die Gastronomie. Langfristig sei auch eine „Orderbird Bank“ denkbar, die Gastronomen unkomplizierte Kleinstkredite und ein speziell auf sie zugeschnittenes Bankkonto biete.