118 Meter schwebend über der Erde - Königsweg auf Rügen eröffnet

| Tourismus Tourismus

Nach knapp zweijähriger Bauzeit ist die Insel Rügen mitsamt ihres bekannten Kreidefelsens um eine Attraktion reicher. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) eröffnete am Samstag bei strahlendem Sonnenschein die neue Aussichtsplattform oberhalb des Königsstuhls und gehörte zu den ersten Gästen, die über den 185 Meter langen ellipsenförmigen Rundweg spazierten. «Ich bin überzeugt: Der Skywalk wird ein neuer Besuchermagnet und das nicht nur zur Hochsaison», sagte Schwesig an dem für sie «historischen Termin».

Alleine bei der Eröffnungsfeier waren nach Angaben der Veranstalter bei bestem Frühlingswetter weit mehr als 1000 Gäste dabei. Am Ende des Eröffnungstages seien 2500 Besucherinnen und Besucher gezählt worden und auch am Sonntag seien trotz zwischenzeitlichen Regenwetters «viele, viele Gäste» gekommen, sagte eine Sprecherin des Nationalpark-Zentrums.

Der sogenannte Königsweg wird von einem riesigen Abspannmast gehalten und schwebt über dem 118 Meter hohen Königsstuhl, dem größten Kreidefelsen Deutschlands. Die neue Plattform sei ein Himmelsweg, der seinesgleichen suche, und gebe den Blick frei auf Ostsee, Kreideküste und Kliffhangwälder, sagte Schwesig. «Ich bin sicher, wer einmal auf dem Skywalk war, wird diesen bezaubernden Anblick für immer in seinem Herzen tragen. Hier kommen Himmel und Wasser zusammen.»

Der bisherige Aussichtspunkt auf dem Felsen war im vergangenen September abgesperrt worden, um das Areal vor Erosion zu schützen. Die Gesamtausgaben für das Projekt belaufen sich nach Angaben aus dem Schweriner Wirtschaftsministerium von Samstag auf rund 11,37 Millionen Euro.

Zeitgleich mit der Eröffnung des Skywalks wurde nach fünfmonatiger Umbauzeit die modernisierte Ausstellung des Nationalpark-Zentrums wiedereröffnet. Im Sommer soll die Neugestaltung des Außengeländes etwa mit dem Bau von fünf neuen Entdeckerstationen und einem Nationalpark-Parcours in Angriff genommen werden. «Pünktlich zum 20. Jubiläum des Hauses im kommenden Jahr soll dann alles fertiggestellt sein», sagte Nationalpark-Geschäftsführer Mark Ehlers.

Zum Königsstuhl kommen nach Angaben des Nationalpark-Zentrums jährlich üblicherweise etwa 300 000 Besucherinnen und Besucher. Die erste bekannte Erwähnung des Königsstuhls stamme von 1584. Etwa im späten 17. bis 18. Jahrhundert habe der Tourismus eingesetzt.

Die Umweltschutzorganisation WWF betonte, der Skywalk mache Natur und Nationalpark noch erlebbarer. «Der WWF freut sich sehr über die Fertigstellung des Skywalks Königsstuhl, der ein weiteres Highlight im Nationalpark Jasmund darstellt und das Bewusstsein für die Schönheit und die Einzigartigkeit der Natur stärkt», sagte Heike Vesper, Geschäftsleiterin Transformation beim WWF Deutschland.

Nach Worten von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) ist der Skywalk ein wesentlichen Beitrag für den Ausbau des Qualitätstourismus im Nordosten. «Um im touristischen Wettbewerb mit anderen mithalten zu können, sind solche innovativen, attraktiven und nachhaltigen Angebote notwendig. Das ist die Grundlage für mehr Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes», sagte Meyer. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

alltours verzeichnet für den kommenden Winter einen Buchungsanstieg von 50 Prozent für Ziele in der Karibik, in Asien und im Indischen Ozean. Besonders beliebt sind Thailand, die Malediven, die Seychellen, Mauritius, Mexiko, Kuba und die Dominikanische Republik.

Durchsetzen konnte er sich gegen namhafte US-Konkurrenten: Der Europa-Park in Rust darf sich wieder über den Titel «bester Freizeitpark der Welt» freuen. Es ist nicht die einzige Auszeichnung.

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten. 

Um den Ansturm auf das Matterhorn besser in den Griff zu bekommen, denkt der Walliser Tourismusort Zermatt über eine Eintrittsgebühr von 12,70 Euro nach. Nach Informationen von SRF wird die Erhebung einer solchen Abgabe derzeit rechtlich abgeklärt.

Brandenburg kann ein Plus bei den Übernachtungen aufweisen - aber es gibt regionale Unterschiede. Wichtig ist Urlaubern nach einer Erhebung das Thema ökologische Nachhaltigkeit.