Geschäftsreise mit Urlaub kombinieren - Immer mehr Firmen bieten Bleisure Travel

| Tourismus Tourismus

Bleisure Travel wird für Unternehmen immer mehr zum Must-have im Kampf um Fachkräfte. Die Kombination aus Business Trip und Urlaub können inzwischen schon 89 Prozent der Geschäftsreisenden nutzen. Das geht aus der regelmäßig seit zehn Jahren durchgeführten Studie "Chefsache Business Travel" hervor, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Die Fachmesse in Barcelona mit ein paar Strandtagen kombinieren - "Bleisure Travel" macht es möglich. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern Business (auf Deutsch: Geschäft) und Leisure (Freizeit) zusammen. Gemeint ist damit, dass Dienstreisende vor oder im Anschluss an den Geschäftstermin noch einige Urlaubstage am selben Ort verbringen.

Wenn es um die Reisekosten geht, ist die Mehrheit der Unternehmen bei Bleisure Trips großzügig: 53 Prozent der Befragten arbeiten in einer Firma, die vollständig für die An- und Abreisekosten aufkommt. Deutlich weniger Geschäftsreisende (28 Prozent) müssen sich selbst daran beteiligen.

Wer Bleisure Travel nutzen kann, nimmt das Angebot in der Regel auch in Anspruch. Im vergangenen Jahr taten dies 83 Prozent der Befragten, die die Möglichkeit dazu hatten. Die Mehrheit von ihnen (58 Prozent) möchte auf Business Trips auch in Zukunft gerne Geschäftliches und Privates kombinieren. Das gilt vor allem für Befragte ab 40 Jahren und Vielreisende, die dreimal oder öfter im Monat geschäftlich unterwegs sind (je 70 Prozent).

Attraktives Reiseziel als Hauptgrund für Bleisure Travel

Die größte Motivation zur Nutzung von Bleisure Travel ist ein attraktives Reiseziel. Für 44 Prozent der Befragten, die Geschäftsreisen bereits mit Urlaub kombiniert haben, waren Strand, Sehenswürdigkeiten oder Kultur ausschlaggebend. Eine wichtige Rolle spielt auch, dass zeitlicher Spielraum vorhanden ist, also keine dringenden beruflichen Aufgaben nach dem Business Trip anstehen (40 Prozent). Ein weiterer häufiger Grund für Bleisure Travel ist der Wunsch, sich nach der Geschäftsreise zu erholen (34 Prozent).

Mit Blick auf die Altersgruppen unterscheidet sich die Motivation teilweise deutlich. So nehmen Geschäftsreisende ab 40 Jahren eher eine geeignete Wetterlage als Anlass für Bleisure Trips (41 Prozent). Das sind 13 Prozentpunkte mehr als bei den unter 40-Jährigen. Diese wollen hingegen eher die Zeit für eine zusätzliche An- und Abreise und damit Urlaubstage einsparen (39 Prozent gegenüber 18 Prozent).

"Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile von Bleisure Travel. Dadurch lässt sich nicht nur die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden steigern, sondern auch die Attraktivität als Arbeitgeber. Das zahlt sich im Kampf um Talente aus", sagt Andreas Neumann, Geschäftsführer ADAC Reisevertrieb. "Auch die Umwelt profitiert von Bleisure Travel, da die Anzahl der insgesamt durchgeführten Reisen sinkt. Damit die Umsetzung gelingt, können Unternehmen auf die Unterstützung von Geschäftsreisebüros zurückgreifen. Diese bieten zum Beispiel Beratung, Reisekostenmanagement und Buchungstools, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Reisepläne selbstständig anzupassen und Freizeitoptionen hinzuzufügen."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern machen beim Tourismus gemeinsame Sache. Michael Kretschmer und Manuela Schwesig unterschrieben jetzt eine Tourismuskooperation. Dadurch soll der Austausch bei den Themen Fach- und Arbeitskräftegewinnung, Tourismusakzeptanz und internationaler Tourismus verstärkt werden.

Die jahrelangen Restaurierungsarbeiten im weltbekannten Schloss Neuschwanstein sind auf der Zielgeraden. Vieles erstrahlt in neuem Glanz. Dafür hat der Freistaat tief in die Tasche gegriffen.

Mecklenburg-Vorpommern freut sich auf die Eröffnung eines imposanten Bauwerks auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst: Die nagelneue Seebrücke in Prerow – mit 720 Metern die längste der Ostsee – steht kurz vor der Fertigstellung.

Venedig will hart gegen die Auswirkungen des Massentourismus durchgreifen. Nach der Einführung eines Eintrittgeldes werden in der Lagunenstadt nun auch Reisegruppen auf maximal 25 Personen begrenzt.

Mit der „Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland“ ist zum 1. Juli 2024 ist ein neues Projekt gestartet, mit dem der DTV grundlegende Daten zu Reiseverhalten und Zielgruppen erfasst und analysiert.

Das Auto bleibt ungeachtet aller Klimadiskussionen laut einer neuen Umfrage für eine Mehrheit der Urlauber beliebtestes Verkehrsmittel auf der Fahrt in die Sommerferien. Demnach wollen in diesem Sommer 52 Prozent der 5.000 Befragten verreisen, und von diesen wiederum 55 Prozent mit einem Verbrenner-Pkw. Lediglich 8 Prozent wollen die Bahn nehmen.

Mit dem Wachstum des globalen Tourismus stehen viele europäische Städte vor der Herausforderung, den Ansturm von Touristen zu bewältigen. Beliebte Destinationen wie Dubrovnik, Venedig oder Florenz ziehen jährlich Millionen von Besuchern an.

Ob vom Wandern in den Bergen, vom Liegestuhl am Pool oder vom Café aus dem Museum – für die allermeisten gehören Grüße aus dem Urlaub fest zur Sommerzeit dazu. Und das am liebsten per Telefon oder Messenger. Aber auch die Postkarte ist noch nicht Geschichte.

Mitten in der Hochphase der Hauptreisezeit legt der Deutsche Reiseverband (DRV) seine aktuelle Prognose für das gesamte Reisejahr 2024 vor: Der erwartete neue Spitzenwert entspricht einem Umsatzwachstum von sechs Prozent.

Der Deutsche Tourismusverband begrüßt die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbunds, die Bewerbung für die Olympischen Spiele weiter voranzubringen und Gespräche mit dem IOC zu starten.