Grünes Band: Früher Stacheldraht, heute Camping

| Tourismus Tourismus

Campen, wo früher DDR-Grenzsoldaten patrouillierten: In Thüringen ist in Lichtenhain/Gräfenthal im Kreis Saalfeld-Rudolstadt der erste von mehreren geplanten Trekking- und naturnahen Übernachtungsplätzen am Grünen Band nutzbar, wie das Umweltministerium mitteilte. 

In Thüringen verläuft mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des insgesamt rund 1400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, der heute als Grünes Band ein Naturrefugium und Erinnerungsort an die deutsche Teilung ist. Er hat im Freistaat den Status als Naturmonument. 

Die Übernachtungsmöglichkeiten seien von Wanderern gut erreichbar und unkompliziert zu buchen. Umweltminister Bernhard Stengele habe bereits eine «Probenacht im Zelt» verbracht. Der Trekkingplatz im Kreis Saalfeld-Rudolstadt sei eine guter Start- oder Zielpunkt für ausgiebige Wanderungen, so der Grünen-Politiker. 

Weitere Trekkingplätze sollen folgen

Die Vize-Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutz Thüringen, Carlotta Schulz, sprach von einem Trekkingplatz an einem geschichtsträchtigen Ort. Er befinde sich an einer ehemaligen Grenzerhütte, die von der Grenzöffnung im Winter 1989 bis Sommer 1990 durch die bayerischen Grenzpolizei genutzt worden sei. 

Laut Ministerium sollen bis 2025 möglichst viele Übernachtungsplätze entlang des Grünen Bandes eingerichtet werden. Geplant sei noch 2024 die Eröffnung eines naturnahen Übernachtungsplatzes in Truckendorf und eines Platzes am Generalsblick in der Gemeinde Frankenblick, beides im Kreis Sonneberg. 

Naturräume und die einzigartige Kulturlandschaft, die Streuobstwiesen, Bergwiesen und Wälder seien nun durch sanften Tourismus erlebbar, so Anja Zachow von den Naturfreunden Thüringen zu dem ersten Platz. Das Projekt Trekkingplätze am Grünen Band werde von den Naturfreunden koordiniert. Neben der Grenzerhütte Lichtenstein gebe es bereits Möglichkeiten auch bei Blankenstein oder beim Geopfad Pinsenberg in Krölpa.

Nur eine Übernachtung möglich 

Eine Übernachtung auf dem ersten Trekkingplatz am Grünen Band kostet nach Ministeriumsangaben 15 Euro für die erste Person und 5 Euro für jede weitere. Er habe Platz für drei Zweipersonenzelte, Infrastruktur und sei nur für eine Nacht buchbar.

Beim Grünen Band handelt es sich um eine Perlenkette verschiedener Biotope mit insgesamt 1200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten, aber auch um den vielerorts noch erhaltenen Kolonnenweg sowie die Wachtürme der DDR-Grenzposten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

alltours verzeichnet für den kommenden Winter einen Buchungsanstieg von 50 Prozent für Ziele in der Karibik, in Asien und im Indischen Ozean. Besonders beliebt sind Thailand, die Malediven, die Seychellen, Mauritius, Mexiko, Kuba und die Dominikanische Republik.

Durchsetzen konnte er sich gegen namhafte US-Konkurrenten: Der Europa-Park in Rust darf sich wieder über den Titel «bester Freizeitpark der Welt» freuen. Es ist nicht die einzige Auszeichnung.

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten. 

Um den Ansturm auf das Matterhorn besser in den Griff zu bekommen, denkt der Walliser Tourismusort Zermatt über eine Eintrittsgebühr von 12,70 Euro nach. Nach Informationen von SRF wird die Erhebung einer solchen Abgabe derzeit rechtlich abgeklärt.

Brandenburg kann ein Plus bei den Übernachtungen aufweisen - aber es gibt regionale Unterschiede. Wichtig ist Urlaubern nach einer Erhebung das Thema ökologische Nachhaltigkeit.