Mit einer neuen Tourismusstrategie will Hessen mehr Gäste in seine ländlichen Regionen locken. Dabei setzt das Land auf Naturerlebnisse und Regionalität. «Es reicht nicht mehr, nur Wanderwege und Fahrradwege zu bauen», sagte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Donnerstag in Wiesbaden. «Wir wollen, dass unsere Zielgruppe nicht nur für einen Tag kommt und die eigene Butterstulle mitbringt.» Die neue Strategie solle dazu beitragen, dass Urlauber länger in Hessen bleiben. Hier gibt es die neue Tourismusstrategie als Pdf.
Darum soll auch die örtliche Gastronomie gestärkt werden, etwa bei digitalen Angeboten wie Online-Reservierungen. «Was nützen die besten Rad- und Wanderwege, wenn es keine Einkehr gibt», sagte der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Hessen, Julius Wagner. Der Dehoga ist an der Landtourismusstrategie beteiligt.
Zu den ländlichen Urlaubsregionen in Hessen zählen unter anderem die Mittelgebirgslandschaften von Rhön, Spessart, Vogelsberg, Taunus, Westerwald und Odenwald. Dazu kommen die Auenlandschaften von Rhein, Fulda, Eder und Lahn, die Weinberge des Rheingaus und der Bergstraße, die Seen des Waldecker Landes oder auch die GrimmHeimat in Nordhessen.
«Die Coronakrise hat dem Hotel- und Gastronomiegewerbe schwer zugesetzt», sagte Hinz. «Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, dass wir uns mit der neuen Landtourismusstrategie auf den Weg machen.» Für die Umsetzung ständen rund zwei Millionen Euro jährlich zur Verfügung.
In der Regionalentwicklung fördere das Land bereits Kleinstunternehmen im Gastgewerbe, wie Gaststätten oder Betreiber von Ferienwohnungen, erläuterte die Ministerin. 2019 hätten 23 Betriebe von Zuschüssen von insgesamt 1,2 Millionen Euro profitiert. 2020 seien bislang bereits zehn Betriebe mit insgesamt 450.000 Euro gefördert worden.
(dpa)