Reisewirtschaft blickt optimistisch auf das neue Reisejahr

| Tourismus Tourismus

Die deutsche Reisewirtschaft zeigt sich auch für das Reisejahr 2025 zuversichtlich. Der Deutsche Reiseverband (DRV) prognostiziert für den Markt der Urlaubs- und Freizeitreisen ab mindestens einer Übernachtung für das Gesamttouristikjahr 2024/25 (1. November 2024 bis 31. Oktober 2025) ein stabiles Umsatzwachstum von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Damit erreichen die prognostizierten Ausgaben für Reiseleistungen, die vor Urlaubsantritt gebucht werden, im laufenden Jahr voraussichtlich 85 Milliarden Euro. Dazu gehören Pauschalreisen von Reiseveranstaltern sowie die individuell und selbstorganisiert zusammengestellten Urlaubsreisen. Von diesem Gesamtreisemarkt entfällt rund die Hälfte des Umsatzes auf Pauschal- und Bausteinreisen von Veranstaltern.

Die Anzahl der Reisenden bleibt aller Voraussicht nach mit 139 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres. Diese Einschätzungen beruhen auf der jüngsten Marktprognose, die der DRV in Zusammenarbeit mit Branchenexperten entwickelt hat und zweimal im Jahr – zu Jahresbeginn und vor dem Sommer – veröffentlicht.

„Die Lust auf Reisen lassen sich die Deutschen trotz aller Krisen und ökonomischen Herausforderungen nicht nehmen. Der Urlaub wird sogar noch früher als in den Vorjahren gebucht“, freut sich DRV-Präsident Norbert Fiebig über die ungebremste Urlaubslust. Fakt sei aber auch, dass die Sorge vor drohender Arbeitslosigkeit wieder zunehme. Kostensteigerungen drücken die generelle Konsumlaune und belasten das frei verfügbare Einkommen in den privaten Haushaltskassen. „Dennoch sehen wir: Die Zahlen in der Reisebranche zeigen nach oben. Sollten sich die negativen wirtschaftlichen Trends allerdings verfestigen, wird dies auch Auswirkungen auf das Reiseverhalten haben“, so DRV-Präsident Fiebig.

Winter 2024/25: Wachstum vor allem bei Sonnenzielen

Für die laufende Wintersaison 2024/25 (1. November bis 31. April) erwartet der DRV eine Steigerung der Reiseausgaben um sechs Prozent auf 27 Milliarden Euro (im Vorjahr 24 Milliarden Euro). Die Anzahl der Reisenden wird gegenüber 2024 leicht um ein Prozent auf rund 45 Millionen sinken.

Insbesondere für die Mittelstreckenziele rund um das Mittelmeer erwartet der DRV eine weiterhin steigende Nachfrage. Fernreisen und Kreuzfahrten bleiben auf einem stabil hohen Nachfrage-Niveau. Erdgebundene Reisen mit Auto, Bahn oder Bus werden voraussichtlich eine leicht rückläufige Entwicklung in diesem Winter zeigen, die jedoch das Gesamtwachstum nur leicht dämpft. „Es zeichnet sich ab, dass im Winter insbesondere Flugreisen in Richtung Kanarische Inseln, Türkei und Ägypten stärker gebucht werden“, erklärt Fiebig.

Sommer 2025: Hohe Nachfrage für Mittelmeer, Fernreisen und Kreuzfahrten erwartet

Auch die Prognose für den Sommer 2025 stimmt optimistisch: Die Mehrheit der Bevölkerung scheint auf das Reisen nicht verzichten zu wollen. Darauf deuten die sehr guten Vorausbuchungen sowohl bei Veranstalterreisen als auch bei Individualreisen für die Sommersaison hin. DRV-Präsident Fiebig: „Schon jetzt haben mehr Menschen eine Pauschal- oder Bausteinreise eines Reiseveranstalters gebucht als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Damit setzt sich der ausgeprägte Trend zum Frühbuchen vor allem für den Sommerurlaub fort.

Die Reisewirtschaft erwartet für den Gesamtmarkt der Veranstalter- und Individualreisen im Sommer ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 58 Milliarden Euro. Besonders Ziele auf der Mittelstrecke, Kreuzfahrten und Fernreisen tragen zu dieser positiven Entwicklung bei. Bei den Flugpauschalreisen sind traditionell die Urlaubsländer rund ums Mittelmeer, vornehmlich die Türkei, Spanien und Griechenland, sowie Hochsee-Kreuzfahrten gefragt. Prognostiziert werden insgesamt rund 94 Millionen Reisende – und damit genauso viele wie im Sommer 2024.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die niederländische Stadt Den Haag hat sogenannte fossile Reklame im öffentlichen Raum verboten. Ab 1. Januar ist Werbung an Bushaltestellen oder Bahnhöfen für Flugreisen, Kreuzfahrten, fossile Energie oder Autos mit Verbrennungsmotor untersagt. Gegen das Reklameverbot klagt nun die Reisebranche.

Reisen im eigenen Land ist für die Deutschen weiterhin eine beliebte Art des Reisens. Neue Recherchen des Ferienhaus-Portals Holidu stellen die fünf besten Roadtrips in Deutschland und den umliegenden Regionen vor.

Berlin soll nach den Plänen des Senats künftig noch mehr vom Wassertourismus profitieren. Schiffstouren auf der Spree oder Segeln auf dem Müggelsee - die Stadt bietet schon jetzt einige Möglichkeiten. Der Senat sieht dennoch Chancen für die Zukunft.

Omio hat den Jahresbericht “NowNext” veröffentlicht, der die Trends enthüllt, die das Reisen im Jahr 2024 und darüber hinaus bestimmen. Unter anderem zeigt sich ein Anstieg im Bereich Städtereisen, Alleinreisen und in der Nutzungsbereitschaft von Künstlicher Intelligenz.

Barry Diller, der Vorsitzende des Verwaltungsrats von Expedia, hat Spekulationen über eine mögliche Übernahme des Reisekonzerns durch den Fahrdienstvermittler Uber eine deutliche Absage erteilt.

Geschäftsreisen fördern Ökonomie und Innovationskraft in Deutschland und bleiben unerlässlich für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen, ist der Verband Deutsches Reisemanagement überzeugt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr prognostiziert trotzdem rückläufige Zahlen.

Wer in Rom ist, kommt an einem Besuch am Trevi-Brunnen nicht vorbei. Der Münzwurf ins Wasser ist eine Tradition. Überraschung für Touristen: Der Brunnen liegt trocken - wohin also mit den Geldstücken?

Der Tourismus in der Region Mosel-Saar hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut zwei Milliarden Euro erzielt. Vor allem profitierten Gastgewerbe, Weinwirtschaft, Einzelhandel und Dienstleistende von der Nachfrage.

Mecklenburg-Vorpommern ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Durch das Verhalten von Rostocker Fußball-Fans sieht der Tourismus-Chef aber das Image des Bundeslandes beschädigt.

Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten nutzt regelmäßig den Zug für Geschäftsreisen im Inland, so eine neue Travelperk-Studie. Entscheidende Faktoren sind dabei Nachhaltigkeit und Produktivität.