Tourismusforscher: Reiseziele kann man nicht vorschreiben

| Tourismus Tourismus

Peloponnes statt Mykonos, Triest statt Venedig: Um besonders von Touristenmassen frequentierte Reiseziele zu entlasten, werden immer wieder weniger überlaufende Orte angepriesen, die Ähnliches bieten sollen. 

So hat die Reiseplattform Evaneos jüngst angekündigt, ab 2025 in der Sommersaison bis auf Weiteres keine Reisen mehr auf die Kykladen-Inseln Santorin und Mykonos anzubieten, weil diese dann stark von Übertourismus betroffen sind. Stattdessen sollen etwa alternative Destinationen wie der Peloponnes gefördert werden.

Solche Maßnahmen sieht der Schweizer Tourismusforscher Christian Laesser skeptisch: «Natürlich kann der Peloponnes, wo es sehr schön ist, dem Urlauber ebenso viel bieten wie Mykonos.» Nationale Tourismusbüros versuchten auch oft, genau solche Storys zu verkaufen und damit Reiseströme auch in die Peripherie zu bringen, so der Professor der Uni St. Gallen weiter. «Aber ich sage mal so: Der Erfolg ist meistens relativ bescheiden, denn die Leute lassen sich nicht sagen, wo sie hinreisen sollen.»

Eine Frage der Anziehung

Bezogen auf das Beispiel aus Griechenland sagt Laesser: «Santorin und Mykonos haben sicher eine größere Anziehung als der Peloponnes.» Und gerade wer zum ersten Mal in ein Land reise, wolle eher zu den bekannten Attraktionen und Zielen. Wer hingegen bereits mehrfach in Griechenland war, bei dem ist es wahrscheinlicher, dass er lieber mal den Peloponnes als die Kykladen erkundet. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa werden im Jahr 2024 voraussichtlich 360,4 Milliarden Euro erreichen, was einem Anstieg von 10,4 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Damit liegen die Ausgaben immer noch unter Vor-Corona-Niveau. Die größte Kategorie bei den Ausgaben für Geschäftsreisen bleiben Übernachtungen.

Kreative Konzepte und innovative Ideen: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zeichnet drei Unternehmen mit dem Tourismuspreis Rheinland-Pfalz 2024 aus. Als Innovation des Jahres wird das Jugendstilhotel Trifels mit seinen Baumwipfelhäusern und Bergchalets auf Stelzen ausgezeichnet.

Die Jury hat die Qual der Wahl: Aus 56 Vorschlägen muss sie die Preisträger auswählen. Dazu gehören das Weimar-Haus genauso wie die Thüringer Wald Service GmbH und die Ferienhaussiedlung Hainichhöfe.

Die niederländische Stadt Den Haag hat sogenannte fossile Reklame im öffentlichen Raum verboten. Ab 1. Januar ist Werbung an Bushaltestellen oder Bahnhöfen für Flugreisen, Kreuzfahrten, fossile Energie oder Autos mit Verbrennungsmotor untersagt. Gegen das Reklameverbot klagt nun die Reisebranche.

Reisen im eigenen Land ist für die Deutschen weiterhin eine beliebte Art des Reisens. Neue Recherchen des Ferienhaus-Portals Holidu stellen die fünf besten Roadtrips in Deutschland und den umliegenden Regionen vor.

Berlin soll nach den Plänen des Senats künftig noch mehr vom Wassertourismus profitieren. Schiffstouren auf der Spree oder Segeln auf dem Müggelsee - die Stadt bietet schon jetzt einige Möglichkeiten. Der Senat sieht dennoch Chancen für die Zukunft.

Omio hat den Jahresbericht “NowNext” veröffentlicht, der die Trends enthüllt, die das Reisen im Jahr 2024 und darüber hinaus bestimmen. Unter anderem zeigt sich ein Anstieg im Bereich Städtereisen, Alleinreisen und in der Nutzungsbereitschaft von Künstlicher Intelligenz.

Barry Diller, der Vorsitzende des Verwaltungsrats von Expedia, hat Spekulationen über eine mögliche Übernahme des Reisekonzerns durch den Fahrdienstvermittler Uber eine deutliche Absage erteilt.

Geschäftsreisen fördern Ökonomie und Innovationskraft in Deutschland und bleiben unerlässlich für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen, ist der Verband Deutsches Reisemanagement überzeugt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr prognostiziert trotzdem rückläufige Zahlen.

Wer in Rom ist, kommt an einem Besuch am Trevi-Brunnen nicht vorbei. Der Münzwurf ins Wasser ist eine Tradition. Überraschung für Touristen: Der Brunnen liegt trocken - wohin also mit den Geldstücken?