Die Touristen kehren seit dem Ende der Corona-Pandemie in großer Zahl wieder zurück nach Berlin. Im ersten Halbjahr dieses Jahres besuchten rund 5,7 Millionen Menschen die Hauptstadt, wie die Tourismusgesellschaft Visit Berlin auf Basis von Zahlen des Amts für Statistik am Donnerstag mitteilte. Das war demnach ein Zuwachs von mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen stiegen die Zahlen in den ersten sechs Monaten um knapp 24 Prozent auf 13,8 Millionen.
Der Tourismus sei damit bei 86 Prozent des Vor-Krisenniveaus angekommen, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag. «Wir können hier von einem Comeback der Tourismus- und auch der Kongress- und Eventbranche sprechen.»
Wie schon im Vorjahr kam in den ersten sechs Monaten der Großteil der Touristen aus Deutschland. Knapp 39 Prozent aller Besucherinnen und Besucher kamen aus dem Ausland, die meisten von ihnen aus anderen europäischen Ländern. Lediglich rund 10,5 Prozent der Touristen kämen aus Übersee, insbesondere aus den USA. Grund für diesen geringen Anteil seien vor allem zu wenige Fernverbindungen von und nach Berlin, betonte Giffey. «Gerade in den asiatischen Raum brauchen wir mehr Langstreckenverbindungen.»
Dies sei insbesondere mit Blick auf das wieder anziehende Messe- und Kongressgeschäft wichtig, betonte auch Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker. Generell kämen im Schnitt rund 40 Prozent aller Touristen für Kongresse, Messen und Events nach Berlin. Eine gute Anbindung sei hier wichtig.
Die meisten ausländischen Touristen kamen im ersten Halbjahr aus Großbritannien und den USA. Die Zahl der britischen Besucherinnen und Besucher habe im Vorjahresvergleich um fast 58 Prozent zugenommen, teilte Visit Berlin weiter mit. Stark zugenommen habe auch die Nachfrage aus Polen. Hier nahm die Touristenzahl um knapp die Hälfte zu.
Insgesamt sei das Berliner Gastgewerbe auch dank der Coronahilfen des Staates gut durch die Krise gekommen und starte nun wieder durch, sagte Giffey. Nun gelte es, den Trend zu verstetigen und den Berliner Tourismus krisenfester aufzustellen. (dpa)