Urlaub auf dem Bauernhof: Nachfrage wegen Corona größer als Angebot

| Tourismus Tourismus

Die Anbieter von Ferien auf dem Bauernhof verzeichnen nach der Lockerung der Corona-Regeln eine steigende Nachfrage. Die Zahl der Anfragen von Urlaubern habe sich mehr als verfünffacht, teilte die Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg mit Sitz in Freiburg mit. Der Bedarf, vor allem mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien, sei höher als das Angebot. Vermieter könnten Ferienwohnungen und Ferienhäuser derzeit im Durchschnitt zwölffach belegen, Tendenz steigend.

«Wir erreichen Menschen, die sich sonst nicht für Urlaub auf dem Bauernhof interessieren», sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft, Constanze Bröhmer. Als einen Grund nannte sie die Corona-Krise. Ferien abseits touristischer Zentren und nicht in großen Hotels rückten wegen des Coronavirus verstärkt ins Interesse. Ferienwohnungen und -häuser vor allem in ländlichen Gebieten seien, auch als Alternative zum Sommerurlaub im Ausland, besonders gefragt. Neben der klassischen Zielgruppe, den Familien mit kleinen Kindern, interessierten sich zunehmend auch junge Paare und Senioren dafür.

«Urlauber bevorzugen wegen der geringeren Infektionsgefahr und der Möglichkeit, Abstand zu halten, eigene Unterkünfte und versuchen, Menschenmassen zu meiden», sagte Bröhmer. Davon profitierten Urlaubsangebote landwirtschaftlicher Betriebe. Zudem gebe es nach Wochen und Monaten der Krise eine verstärkte Sehnsucht nach Natur und vergleichsweise heiler Welt. Der Urlaub mit Familienanschluss und Tieren, wie er auf Bauernhöfen geboten werde, rücke so in den Fokus.

Nach den Lockerung der Corona-Vorschriften dürfen Bauernhöfe im Südwesten, nach acht Wochen Zwangspause, seit dem 18. Mai wieder für Feriengäste öffnen. Für die Landwirte sei das auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Einnahmequelle, sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) in Stuttgart. Im Südwesten gibt es nach Angaben seines Ministeriums mehr als 1500 Bauernhöfe mit Ferienangeboten. 550 von ihnen sind in der Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, die meisten davon befinden sich im Schwarzwald und am Bodensee. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die jahrelangen Restaurierungsarbeiten im weltbekannten Schloss Neuschwanstein sind auf der Zielgeraden. Vieles erstrahlt in neuem Glanz. Dafür hat der Freistaat tief in die Tasche gegriffen.

Mecklenburg-Vorpommern freut sich auf die Eröffnung eines imposanten Bauwerks auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst: Die nagelneue Seebrücke in Prerow – mit 720 Metern die längste der Ostsee – steht kurz vor der Fertigstellung.

Venedig will hart gegen die Auswirkungen des Massentourismus durchgreifen. Nach der Einführung eines Eintrittgeldes werden in der Lagunenstadt nun auch Reisegruppen auf maximal 25 Personen begrenzt.

Mit der „Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland“ ist zum 1. Juli 2024 ist ein neues Projekt gestartet, mit dem der DTV grundlegende Daten zu Reiseverhalten und Zielgruppen erfasst und analysiert.

Das Auto bleibt ungeachtet aller Klimadiskussionen laut einer neuen Umfrage für eine Mehrheit der Urlauber beliebtestes Verkehrsmittel auf der Fahrt in die Sommerferien. Demnach wollen in diesem Sommer 52 Prozent der 5.000 Befragten verreisen, und von diesen wiederum 55 Prozent mit einem Verbrenner-Pkw. Lediglich 8 Prozent wollen die Bahn nehmen.

Mit dem Wachstum des globalen Tourismus stehen viele europäische Städte vor der Herausforderung, den Ansturm von Touristen zu bewältigen. Beliebte Destinationen wie Dubrovnik, Venedig oder Florenz ziehen jährlich Millionen von Besuchern an.

Ob vom Wandern in den Bergen, vom Liegestuhl am Pool oder vom Café aus dem Museum – für die allermeisten gehören Grüße aus dem Urlaub fest zur Sommerzeit dazu. Und das am liebsten per Telefon oder Messenger. Aber auch die Postkarte ist noch nicht Geschichte.

Mitten in der Hochphase der Hauptreisezeit legt der Deutsche Reiseverband (DRV) seine aktuelle Prognose für das gesamte Reisejahr 2024 vor: Der erwartete neue Spitzenwert entspricht einem Umsatzwachstum von sechs Prozent.

Der Deutsche Tourismusverband begrüßt die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbunds, die Bewerbung für die Olympischen Spiele weiter voranzubringen und Gespräche mit dem IOC zu starten.

Der EuGH stärkt die Hoffnung von Verbraucherinnen und Verbrauchern, in bestimmten Fällen Geld nach der Insolvenz ihres Reiseveranstalters zurückzubekommen. Hintergrund des Urteils sind Fälle aus Belgien und aus Österreich.