Zum 40. Jahrestag des Oktoberfestattentats in München hat die Landtags-SPD einen Entschädigungsfonds verlangt. «Es ist beschämend, wenn Opfer und Hinterbliebene bis auf den heutigen Tag um eine angemessene Entschädigung kämpfen müssen», sagte der Abgeordnete Florian Ritter am Montag. Die Staatsregierung solle einen Fonds auflegen und mit den schon bestehenden Hilfen der Landeshauptstadt München abstimmen.
Grundsätzliche Bereitschaft zu einem Fonds gab es bereits auch beim Bund. Bei dem schlimmsten rechtsterroristischen Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik am 26. September 1980 starben 13 Menschen, darunter der Attentäter; mehr als 200 wurden verletzt. Am Samstag jährt sich die Tat zum 40. Mal.
Viele der Opfer seien bis heute auf Hilfen angewiesen, sagte Ritter. Manche mussten viele Operationen hinter sich bringen, manche brauchen lebenslang Rollstuhl, Prothesen und andere Hilfsmittel. «Was für die breite Öffentlichkeit Geschichte ist, ist für die Opfer noch heute ein täglicher Kampf im Umgang mit den Folgen des Attentats», sagte Ritter. «Die bisherige Entschädigung ist zu niedrig, und sehr viele Opfer mussten sich an die Sozialgerichte wenden.»
Ritter forderte die Staatsregierung auch auf, ein Konzept zur Sicherung aller Dokumente und Archivalien zu dem Attentat vorzulegen. Die Geschehnisse sollten zudem Eingang in die Lehrpläne erhalten. «Das Attentat war politisch und historisch von einschneidender Bedeutung für die Geschichte der Bundesrepublik und Bayerns.» (dpa)