Bergblick für Thai-König: Ausnahme für Garmischer Hotel

| War noch was…? War noch was…?

Viele Hotels im ganzen Land sind wegen der Corona-Krise geschlossen - das Vier-Sterne-Hotel «Grand Hotel Sonnenbichl» in Garmisch-Partenkirchen ist trotzdem belegt: Der thailändische König Maha Vajiralongkorn hat sich dort offensichtlich mit seinem Gefolge einquartiert - mit Sondergenehmigung.

«Das Hotel hat eine Ausnahmegenehmigung von uns bekommen», sagte ein Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen am Dienstag. «Bei den Gästen handelt es sich um eine einzige homogene Personengruppe, bei der keine Fluktuation vorliegt. Das Hotel ist für den normalen Beherbergungsbetrieb nicht zugänglich.» Mehrere Medien hatten darüber berichtet, darunter die «Bild»-Zeitung.

Das Hotel mit dem Panoramablick auf die Berge gehört nach Angaben der Betreibergesellschaft Placement Immobiliers Europeens S.A. seit 1982 dem Geschäftsmann Omar Zawawi aus dem Oman. Ihm gehöre auch die Betreibergesellschaft, wie deren Anwalt mitteilte.

Der 67-jährige thailändische König verbringt regelmäßig viel Zeit in Bayern und besitzt nach früheren Angaben auch eine Villa in Tutzing am Starnberger See. Ob er tatsächlich in dem Garmischer Hotel mit Panoramablick auf die Berge eingezogen ist, konnte der Sprecher nicht sagen. «Wir gehen davon aus, dass er da ist.»
 

Zu sehen sind schwarze Limousinen - die auch sonst gelegentlich den Aufenthalt des Thai-Herrschers anzeigen. Vajiralongkorn, Rama X. genannt, wurde schon früher in Garmisch-Partenkirchen gesehen: Beim Skifahren etwa auf den Pisten rund um die Zugspitze. Ein andermal radelte er mit seiner Partnerin und Bediensteten durch Bayern. Gelegentlich zeigten ihn Bilder in überraschendem Outfit.

Nun soll der König, dessen Vermögen auf Milliardenhöhe geschätzt wird, mit seinem Tross in dem Hotel mit Luxussuite, Sauna, Pool und Fitness eingezogen sein. «Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund unserer sehr guten Auslastung nur noch vereinzelt Zimmer zur Verfügung haben», hieß es noch am Dienstagnachmittag auf der Homepage des Hotels. Der Anrufbeantworter erklärt: «Aufgrund der momentanen Corona-Situation ist das Grandhotel Sonnenbichl nicht buchbar.»

Die Zahl der derzeitigen Bewohner im Hotel sei nicht bekannt, heißt es im Landratsamt. Ob der König sich wegen der Corona-Pandemie gleich einen Ärztestab mit ins Haus geholt haben könnte, blieb ebenfalls offen. «Unserem Gesundheitsamt ist diesbezüglich nichts bekannt», sagte der Sprecher.

Das Landratsamt habe eine Ausnahmegenehmigung von der Allgemeinverfügung erteilt, mit der in der vergangenen Woche die Schließung unter anderem aller Beherbergungsbetriebe verfügt worden war, hieß es weiter. Die Ausnahme gelte somit so lange, wie die Allgemeinverfügung in Kraft sei. Die Bestimmungen seien dem Hotel bekannt gemacht worden. Damit wurde die Ausnahme noch vor den Ausgangsbeschränkungen gewährt.

Der König mit dem Ruf des Lebemanns hat aus drei gescheiterten Ehen zwei Töchter und fünf Söhne. Im vergangenen Jahr heiratete seine ehemalige Leibwächterin Suthida und ernannte sie auch zur Königin.

Erst im vergangenen Mai war Maha Vajiralongkorn in seiner Heimat in goldenen Knickerbockern, Pantoffeln mit Sohle aus Blattgold und mit kiloschwerer Goldkrone auf dem Kopf zum König gekrönt worden. Er trat damit die Nachfolge seines gestorbenen Vaters Bhumibol an, dem die Thailänder sehr nachtrauerten. Ihren neuen König sehen sie selten. Nicht zuletzt ist er oft in Deutschland.

Von Sabine Dobel, dpa


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Video zeigt Menschen, die rassistische Parolen auf Sylt grölen. Nun sollen einige von ihrem Arbeitgeber eine Kündigung erhalten haben. Ist das rechtlich möglich? Ein Arbeitsrechtler klärt auf.

Verfeindete Fangruppen prügeln sich rund um das Final Four der Basketball Euroleague in Berlin. Am Mercure Hotel in Spandau hatten sich etwa 80 griechische Fans mit Baseballschlägern und Holzknüppeln bewaffnet, um Anhänger eines anderen Teams anzugreifen.

Auf Sylt singen Partygäste rassistische Parolen - nicht nur Politiker reagieren schockiert. Aus Expertensicht belegt das Video: Rechtsextremismus ist auch ein Problem höherer Schichten. Der Missbrauch des Lieds «L'amour toujours» auf Sylt ist kein Einzelfall.

Alkoholfreies Helles, Pistaziencroissants, Nutella-Eis, Adele in München, Taylor Swift in Gelsenkirchen, Joints im Park: Worüber wir diesen Sommer voraussichtlich viel sprechen werden. Ein ABC.

Eugen Block kam vor 56 Jahren nach Hamburg. Die Gründung seiner Steakhaus-Kette brachte ihm großen wirtschaftlichen Erfolg. Familiär läuft es nicht so gut. Der Senior erwartet mehr Hilfe vom Staat.

Ein in den sozialen Netzwerken kursierendes Video, in dem junge Menschen vor dem Sylter Promi-Lokal «Pony» rassistische Parolen grölen sollen, ist auf große Empörung gestoßen. Nun hat das Fachkommissariat für Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen.

Die beliebte Partymeile wurde binnen Sekunden zum Ort des Schreckens: Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann gab es auch zwei Tote aus Deutschland. Gebangt wird um die vielen Verletzten.

Der Estrel Tower in Berlin hat die 100-Meter-Marke geknackt. Das Bauwerk, das schon bald mit das höchste Hotel Deutschlands sein wird, erreichte am 15. Mai einen entscheidenden Baufortschritt und prägt nun mit seiner Silhouette die Berliner Skyline.

Ein in den sozialen Netzwerken kursierendes Video, in dem junge Menschen vor dem Sylter Promi-Lokal «Pony» rassistische Parolen grölen sollen, ist auf große Empörung gestoßen. Das Lokal distanzierte sich in der Nacht zu Freitag von den Gästen und kündigte Konsequenzen an.

Kaum eine Frucht ist den Deutschen lieber als die Erdbeere. Schon in der Steinzeit wurden sie im Wald gesammelt. Doch für die heutigen Sorten brauchte es erst den Weg über den Atlantik.