Im vergangenen Sommer erlebte Frankreich eine regelrechte Bettwanzen-Hysterie. User teilten in den Sozialen Medien Wanzen-Fotos aus U-Bahnen, Kinosälen und Hotelzimmern. (Tageskarte berichtete) Ein französischer Minister wirft nun Russland vor, die Panik vor dem Ungeziefer durch gezielte Desinformationskampagnen verstärkt zu haben.
Laut dem „Spiegel“ stammen diese Anschuldigungen von Frankreichs Europaminister Jean-Noël Barrot, der behauptet, russische Konten in sozialen Netzwerken hätten dazu beigetragen, die Angst vor Bettwanzen künstlich zu schüren. Barrot sagte dem Sender TF1, dass russische Destabilisierungsversuche in Frankreich zugenommen hätten, um die öffentliche Unterstützung für die Ukraine zu untergraben. Dabei wurde auch ein falscher Zusammenhang zwischen der Ankunft ukrainischer Flüchtlinge und der Verbreitung von Bettwanzen laut Barrot von mit dem Kreml verbundenen Konten verstärkt. Diese Vorwürfe sind Teil eines breiteren Musters von Desinformationskampagnen, die von Russland betrieben werden, um Unruhe zu stiften und die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
Laut „Spiegel“-Bericht seien auch Deutschland und Polen Ziel derselben Desinformationsstrategie geworden, weshalb die drei Länder im Februar eine Vereinbarung geschlossen haben, gemeinsam gegen russische Trollkampagnen und Cyberattacken vorzugehen.
Tatsächlich hat die Verbreitung von Bettwanzen in den letzten Jahren in Frankreich zugenommen, was zu einer landesweiten Politikdebatte geführt hat. Infolgedessen wurden präventive Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Bettwanzen einzudämmen, darunter Zimmerüberprüfungen in Hotels und öffentlichen Verkehrsmitteln.