Weil er während eines dienstlichen Aufenthaltes in Kuba aus dem Hotel eine wertvolle Tuschezeichnung gestohlen hat, ist ein Pilot am Dienstag vor dem Amtsgericht Frankfurt verwarnt worden. Sollte er eine Geldauflage von 3.000 Euro zahlen, wird ihm die parallel verhängte Geldstrafe von 8.000 Euro (160 Tagessätze) erlassen.
Der 31-Jährige hatte den Diebstahl der Zeichnung, deren Wert von Experten auf rund 18.000 Euro taxiert wurde, freimütig vor Gericht gestanden. «Es war eine Aktion der geistigen Umnachtung», sagte der nach dem Vorfall gekündigte und nun arbeitslose Mann. Die beiden Vögel auf dem Bild hätten ihm «einfach nur gefallen». Vom Wert und der Bedeutung des kubanischen Künstlers habe er keine Ahnung gehabt. Nach der Abreise des Mannes war der Diebstahl des Bildes von der Hotelleitung bemerkt worden. Zwei Tage später lieferte der Flugoffizier das von ihm aus dem Rahmen geschnittene und zusammengerollte Bild bei seinen Vorgesetzten ab. «Das war mein Todesurteil in der Flugbranche», sagte der Angeklagte.
Dieser Umstand und die fehlenden Vorstrafen führten zu der laut Gericht «denkbar mildesten Sanktion». Zuvor war eine Verfahrenseinstellung am Widerstand der Staatsanwältin gescheitert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa)