Europa-Park-Gründer Mack wird 75

| War noch was…? War noch was…?

Ehrung für Thomas Gottschalk, Finale von «Miss Germany», Besuch von Fürst Albert II. aus Monaco: Roland Mack ist als Gastgeber im Europa-Park stets dabei. Der umtriebige Familienunternehmer baute die südbadische Anlage mit Achterbahnen, Hotels und Restaurants in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu Deutschlands größtem Freizeitpark aus. Viele Besucher kommen aus den Nachbarländern Schweiz und Frankreich. 

«Ich habe hier in Rust von Null anfangen, mit all den Problemen, Baurecht, Anschlüsse an Verkehrsnetze und so weiter», erzählt der gelernte Maschinenbauer mit einem Faible für Stars, Show und Zirkus. Am Samstag kommender Woche (12.10.) feiert er seinen 75. Geburtstag. 

Begeisterung und Elan: Auch nach fast 50 Jahren in dem Park nördlich von Freiburg lässt Mack es sich nicht nehmen, neue Achterbahnen zu testen. Für ihn ist es ein Nervenkitzel der besonderen Art. «Es löst sich schon eine enorme Spannung, da sind ja zweistellige Millionenbeträge verbaut», sagt der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens. 

«Wir machen die ersten Testfahrten mit Gewichten, den sogenannten Dummys. Danach gehen Personen in die Bahn, ich gehöre zu den ersten.» Wichtig sei auch der Eindruck der ersten Kunden, «da ist mein Urteil gar nicht so wichtig». 

Junge Generation am Steuer  

Mack begutachtet nicht nur neue Fahrgeschäfte, sondern er ist weiter jeden Tag im Betrieb. «Mr. Europa-Park» entscheidet jedoch nicht alleine über Projekte und Investitionen, denn die Kompetenzen sind in der großen Familie verteilt: «Meine Kinder sind schon zehn Jahre Gesellschafter im Unternehmen und tragen heute die operative Verantwortung.» 

Macks Söhne Michael (45) und Thomas (43) arbeiten in der Geschäftsführung, Tochter Ann-Kathrin (34) ist Prokuristin. Geschäftsführer ist zudem Macks jüngerer Bruder Jürgen. Die Unternehmensgruppe kommt dem Vernehmen nach auf einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro - detaillierte Geschäftszahlen werden nicht genannt. 

«Allein auf hoher See»

Lebenserfahrung zählt etwas im schillernden Freizeitbusiness, das mit stets mit neuen Attraktionen aufwarten muss. So sieht es zumindest der Parkgründer. Es sei eben kein Standardgeschäft, in anderen Branchen könne man sich einfacher mit anderen vergleichen. «Alles, was wir tun, ist Prototypenarbeit, zum ersten Mal gemacht, nicht geprobt. Insofern ist man schon allein auf hoher See.»

Park als «Schaufenster» für Fahrgeschäfte 

Der Freizeitpark im Ortenaukreis hat im Grunde viel mit dem Produktionsbetrieb Mack Rides für Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte zu tun, auch wenn dies nach außen nicht immer ganz deutlich wird. Die Wurzeln des Herstellers im rund 35 Kilometer entfernten Schwarzwaldort Waldkirch reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück - damals wurden Wagen und Kutschen gebaut. 

Der Park in Rust war bei der Gründung 1975 auch als Schaufenster für die Produkte der traditionsreichen Karussell-Schmiede gedacht. Schausteller sollten sehen können, wie die Fahrgeschäfte laufen. Die Hotellerie kam erst in den 1990er-Jahren dazu. Macks Vater und Park-Mitgründer Franz war davon zunächst alles andere als begeistert: «Die Leute sollen halt in Freiburg übernachten», lautete sein Credo.  

Vorbild Walt Disney

Ein großes Vorbild für die Badener war der US-Filmproduzent Walt Disney (1901 bis 1966). Der Erfinder von Micky Maus habe in den 1950er-Jahren eine ganze Branche angestoßen. Disney sei die Idee für einen Vergnügungspark gekommen, als er mit seinen Enkelkindern am Wochenende unterwegs gewesen sei und kein Angebot für Opa und Kinder gefunden habe.

«Er war detailverliebt und qualitätsbewusst, was eigentlich auch für uns zutrifft», resümiert Mack. «Bei uns steht die Familie dahinter, die nicht einfach wegläuft. Das ist vertrauensbildend. Wir befördern schließlich Menschen, keine Sandsäcke.» 

Sicherheit ist ein Dauerthema in dem Freizeitpark, der rund 5000 Menschen beschäftigt. Dennoch gibt es Zwischenfälle. In den vergangenen Jahren machten zwei große Brände Schlagzeilen. Attraktionen wie der «Alpenexpress Enzian» und «Tiroler Wildwasserbahn» wurden wieder aufgebaut. 

Film und Fahrgeschäft bei Parkjubiläum

Im nächsten Jahr wird der Europa-Park 50 Jahre alt. Zum Saisonstart soll ein neues Fahrgeschäft im luxemburgischen Themenbereich öffnen. Im Sommer wird der Animationsfilm «Grand Prix of Europe» mit den Maskottchen Ed und Edda in die Kinos kommen, wie Mack ankündigt. Die Agenda für den Park möchte er sich nicht von der Politik, von Kriegen und Konflikten vorschreiben lassen: «Eine Umgestaltung des Themenbereichs Russland ist nicht geplant», sagt er kurz und knapp. Und ein Neubau der dort aufgestellten Achterbahn Euro-Mir, über den seit längerem spekuliert wird? Das Vorhaben stehe zwar an, antwortet er - aber nicht für das Jubiläumsjahr. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Lieferando liefert ab sofort auch Gesundheits- und Pflegeartikel aus Apotheken nach Hause. Die Auswahl umfasst zum Start über 500 Artikel: Von frei verkäuflichen Medikamenten bis hin zu Artikeln zum kurzfristigen Auffrischen der Hausapotheke.

In der Nacht von Montag auf Dienstag ist es in einem Hostel in Würzburg zu einem tödlichen Angriff gekommen. Dabei hat ein 42-jähriger Mann schwere Verletzungen erlitten und erlag diesen noch am Tatort. Die Polizei konnte noch vor Ort einen Tatverdächtigen festnehmen.

Revolte am Boule-Platz: In Paris hat die Bereitschaftspolizei ein Boule-Gelände bei Montmartre geräumt, das Spieler seit Monaten besetzt hielten. Ein Luxushotel will dort seine Gastronomie ausdehnen.

Die Bedeutung des Themas „Sicherheit auf Reisen“ hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Vor diesem Hintergrund laden der Deutsche Reiseverband und dA3M zum zweiten Travel Security Day. Marc Wallert hält die Keynote.

Endlich sprudelt er wieder – der historische Brunnen vor dem Schlosshotel Kronberg. Als zentrales Deko-Element des Schlosshofs direkt vor dem Haupteingang gibt der Zierbrunnen einen Vorgeschmack auf den Design-Stil, der die Gäste im Haus und in der gesamten Anlage erwartet.

«Time to say Goodbye»: Darf man Abschiedsumarmungen zeitlich begrenzen? Diese Frage wird heiß diskutiert, seit ein Flughafen in Neuseeland per Schild ein Kuschellimit eingerichtet hat.

Am vergangenen Wochenende sorgte Donald Trump erneut für Schlagzeilen, als er in einem McDonald’s-Restaurant nahe Philadelphia auftauchte, um dort unter anderem an der Fritteuse "zu arbeiten".

Fürs Fernsehen nimmt er die Food-Branche unter die Lupe, sich selbst sieht TV-Koch und Produktentwickler Sebastian Lege aber nicht als Vorbild. «Ich selber bin doch fettleibig, esse gerne und viel zu viel Fett, viel zu deftig», sagte der 45-Jährige.

Die deutsche Unesco-Kommission würdigt am Dienstag die sechs neu in das bundesweite Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe aufgenommenen Kandidaten. Darunter befinden sich neben der Berliner Technokultur und dem Bergsteigen in Sachsen auch der an Mosel und Saar weit verbreitete Apfelwein Viez. 

In der letzten Sendung des „ZDF Magazin Royal“ hat Jan Böhmermann sich mit Geheimdienstchefs im Ruhestand beschäftigt. Dabei spricht der Moderator auch über August Hanning, den ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes und greift das Familiendrama rund um Steakhouse-Erbin Christina Block auf.