In Peru muss ein Hotel, das unter Sheraton-Flagge eröffnen sollte, obwohl fast fertig gebaut, wieder abgerissen werden. Da bei Bauarbeiten alte Inka-Mauern zerstört wurden, ordnete ein Gericht in Lima jetzt den Abbruch des kompletten Hotels an.
Ein Richter in Peru sagte, das Gebäude untergrabe die „Harmonie und typologische Gestaltung“ des historischen Zentrums von Cusco. Wie die Zeitung El Comercio berichtet, verlangt das Gericht, dass die Inka-Mauern wieder aufgebaut werden. Ein Mitglied des Regionalrates von Cusco geht allerdings davon aus, dass der Schaden nicht rückgängig machbar sei.
Mit dem Urteil endet ein langjähriger Rechtsstreit. Das sich noch im Bau befindliche Hotel sollte unter der Marriotts Sheraton-Marke eröffnen. Die Premium-Herberge liegt in dem Teil Cuscos, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Die Behörden hatten den Bau der siebenstöckigen Immobile 2016 kurz vor der Fertigstellung des Hotels gestoppt. Die Inka-Mauern sollen aber bereits zwischen 2012 und 2014 abgerissen worden sein. Dafür war das Bauunternehmen bereits mit einer Strafe von 2,2 Millionen Dollar belegt worden.
Cusco ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und der Provinz Cusco im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes. Sie liegt in 3416 m Höhe und hat über 400.000 Einwohner. Die historische Bedeutung als Hauptstadt des Inkareiches, die vorkolonialen und kolonialen Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten in der Stadt und ihrer Umgebung und die Lage inmitten der Anden machen sie zum Anziehungspunkt für viele Touristen. 1983 wurde die andine Stadt in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Cusco ist auch Ausgangspunkt für Ausflüge zu der etwa 100 Streckenkilometer entfernten, lange verborgenen Inkastadt Machu Picchu.