Corona durchkreuzt Urlaubspläne vieler armer Menschen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wegen der Corona-Krise können sich 2020 nach Einschätzung des Armutsforschers Christoph Butterwegge weniger Menschen einen Urlaub leisten als in den vergangenen Jahren. Ärmere Bürger würden wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit verzichten, sagte Butterwegge der Deutschen Presse-Agentur.

Eine Fernreise ist für viele dieses Jahr keine Option. Das könnte Butterwegge zufolge dazu führen, dass mehr Menschen Urlaub in Deutschland machen und deshalb die Preise dort steigen. Menschen mit einem geringen Einkommen könnten sich eine einwöchige Reise dann nicht mehr leisten.

Zuletzt hatte sich der Anteil derer, die zumindest einen siebentägigen Urlaub weg von zu Hause bezahlen konnten, minimal erhöht. Allerdings war etwa bei jedem siebten in Deutschland auch das nicht drin: 2019 hatten nach vorläufigen Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat 13,3 Prozent nicht genug Geld für einen siebentägigen Ferienaufenthalt, nach 13,6 Prozent im Jahr davor. Unter Alleinerziehenden lag der Anteil 2019 sogar bei 27,9 Prozent.

Wie Butterwegge erwartet auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, dass die Pandemie finanzielle Spielräume einschränkt. «Die Corona-Pandemie wird Ungleichheit und Armut in Deutschland weiter verschärfen», sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der dpa. Ersparnisse würden aufgebraucht, da viele Menschen etwa durch Arbeitslosigkeit weniger Geld hätten.

Verglichen mit anderen europäischen Ländern rangiert Deutschland nach vorläufigen Eurostat-Zahlen über dem europaweiten Durchschnitt von geschätzt 28,5 Prozent. Anders sieht es in den Urlaubsländern Kroatien und Griechenland aus. Dort kann sich jeweils knapp die Hälfte der Einheimischen keine siebentägige Reise leisten. Am geringsten ist der Anteil dagegen in Norwegen (7,2 Prozent), Schweden (10,2 Prozent) und Dänemark (10,8 Prozent). (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Teurere Energie, Materialien und höhere Löhne: Der Mittelstand muss steigende Kosten bewältigen. Viele Unternehmen finden einen Ausweg, den letztlich auch Verbraucher spüren dürften.

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist nach vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Auch wenn Deutschland den Europameistertitel verpasst hat, war das Event auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft ein Erfolg.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Ein guter Anlass für Arbeitgeber, sich mit dem Thema Urlaub zu befassen und ihre Vorgehensweise zu überprüfen – gerade auch, um finanzielle Risiken für ihr Unternehmen zu vermeiden.

Bei einem Jobwechsel oder wenn sich der Vorgesetzte ändert, ist es wichtig, ein Arbeitszeugnis zu erhalten. Doch was tun, wenn die Bewertung von der eigenen Wahrnehmung abweicht oder schlichtweg unfair ist?

Zur EM in Deutschland hat die Gema über 26.000 öffentliche Ausstrahlungsorte für Fernsehübertragungen gezählt, die eigens zur Europameisterschaft angemeldet wurden. Die meisten Public-Viewing-Standorte befinden sich in Berlin, gemessen an der Einwohnerzahl liegt Köln an der Spitze.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten. Emojis sind auch in der Job-Kommunikation üblicher geworden, stiften aber auch oft Verwirrung.

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni 2024 um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Mai hatte sie noch um 25,9 Prozent zugenommen.

Mit dem Wachstumschancengesetz tritt ab dem 1. Januar 2025 auch die E-Rechnungspflicht in Kraft. Sie bringt neue Herausforderungen für alle inländischen Unternehmen und somit auch für die Hotellerie- und Gastronomiebetriebe mit sich.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen massive Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Die Sorgen sind groß, die Aussichten getrübt. Von der EM im eigenen Land konnten nur wenige Betriebe direkt profitieren, so eine aktuelle DEHOGA-Umfrage.

Knapp die Hälfte der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen Urlaubsgeld. Das Statistische Bundesamt nennt einen Anteil von 46,8 Prozent, der sich damit seit dem Vorjahr nicht verändert hat.