Corona: Wie Chefs sich in der Krise fühlen und ihre Mitarbeiter sie bewerten

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wer Chef ist, steht schon unter normalen Bedingungen unter Druck. Die derzeitige Krise verlangt Führungskräften allerdings besonders viel ab. Eine Umfrage zeigt jetzt, wie Manager sich in der aktuellen Situation fühlen und wie ihr Krisenmanagement von den Mitarbeitern bewertet wird. Die Online-Jobplattform StepStone hat dazu Ende April mehr als 1.000 Führungskräfte sowie 6.000 Arbeitnehmer ohne Personalverantwortung in Deutschland befragt.

Demnach gehen die meisten Vorgesetzten mit gutem Beispiel voran. So machen sich 68 Prozent von ihnen zwar Sorgen um den Zustand der Wirtschaft. Trotzdem fühlen sich acht von zehn Befragten (83 Prozent) bei der Arbeit engagiert, sieben von zehn (71 Prozent) produktiv. Ebenfalls rund sieben von zehn Managern (71 Prozent) bezeichnen ihre aktuelle Stimmung eher als fröhlich denn als traurig. Die Mehrheit der befragten Führungskräfte (68 Prozent) gab zudem an, bei der Arbeit fokussiert zu sein. Ihre Tätigkeit finden die meisten (67 Prozent) derzeit wichtiger denn je.

Viele fühlen sich zunehmend gestresst

Allerdings beginnt der Ausnahmezustand, seine Spuren zu hinterlassen: Gut jede zweite Führungskraft (52 Prozent) sagt, inzwischen deutlich besorgter zu sein als noch in den ersten Krisenwochen im März. Die Hälfte fühlt sich mittlerweile müder. 42 Prozent gaben an, noch gestresster zu sein. Etwa jede zweite Führungskraft arbeitet aktuell mehr als vor Corona und macht seltener Pausen. Führungskräfte fahren im Vergleich zu Beschäftigten ohne Personalverantwortung auch besonders oft noch ins Büro, obwohl sie von zu Hause arbeiten könnten.

„Die Krise ringt Führungskräften alles ab. Sie sind nicht nur im besonderen Maße gefordert, diese Zeit wirtschaftlich gut zu überstehen. Sie müssen den Mitarbeitern gleichzeitig Ängste nehmen und eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aus der Ferne organisieren“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Studienleiterin bei StepStone. „Viele Manager stellen gerade fest, dass direktive Führung und Kontrolle an ihre Grenzen kommen und öffnen sich für kooperativere Führungsmethoden. Diese Erfahrung wird auch die Zeit nach der Krise prägen.“

Mitarbeiter stellen Chefs ein gutes Zeugnis aus 

Die Mehrheit der Mitarbeiter gibt ihren Vorgesetzten gute Noten im Krisenmanagement. So glauben 67 Prozent, ihre Führungskraft meistere die Krise bestmöglich. Sechs von zehn Mitarbeitern (60 Prozent) sind der Meinung, ihr Chef habe eine gute Struktur für ihren Arbeitsalltag geschaffen. Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) gab an, seine Führungskraft achte aktuell ganz besonders auf die Stimmung im Team und den emotionalen Zustand der Mitarbeiter. Und: Acht von zehn Befragten mit Kindern (82 Prozent) gaben an, dass ihr Vorgesetzter Verständnis für die Kinderbetreuung zeige.

„Die aktuelle Situation ist nicht nur ein Beschleuniger der Digitalisierung, sondern auch für New Leadership. Führungskräfte versuchen zunehmend das, was von Fachkräften schon lange gewünscht wurde: Chefs zeigen Empathie für ihre Mitarbeiter und deren individuelle Lebenssituation und sind offen für kreative Lösungen. Wenn diese Haltung nach Corona zum Normalzustand wird, können wir einen großen Motivations- und Produktivitätsschub erwarten“, sagt Hermann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist nach vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Auch wenn Deutschland den Europameistertitel verpasst hat, war das Event auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft ein Erfolg.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Ein guter Anlass für Arbeitgeber, sich mit dem Thema Urlaub zu befassen und ihre Vorgehensweise zu überprüfen – gerade auch, um finanzielle Risiken für ihr Unternehmen zu vermeiden.

Bei einem Jobwechsel oder wenn sich der Vorgesetzte ändert, ist es wichtig, ein Arbeitszeugnis zu erhalten. Doch was tun, wenn die Bewertung von der eigenen Wahrnehmung abweicht oder schlichtweg unfair ist?

Zur EM in Deutschland hat die Gema über 26.000 öffentliche Ausstrahlungsorte für Fernsehübertragungen gezählt, die eigens zur Europameisterschaft angemeldet wurden. Die meisten Public-Viewing-Standorte befinden sich in Berlin, gemessen an der Einwohnerzahl liegt Köln an der Spitze.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten. Emojis sind auch in der Job-Kommunikation üblicher geworden, stiften aber auch oft Verwirrung.

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni 2024 um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Mai hatte sie noch um 25,9 Prozent zugenommen.

Mit dem Wachstumschancengesetz tritt ab dem 1. Januar 2025 auch die E-Rechnungspflicht in Kraft. Sie bringt neue Herausforderungen für alle inländischen Unternehmen und somit auch für die Hotellerie- und Gastronomiebetriebe mit sich.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen massive Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Die Sorgen sind groß, die Aussichten getrübt. Von der EM im eigenen Land konnten nur wenige Betriebe direkt profitieren, so eine aktuelle DEHOGA-Umfrage.

Knapp die Hälfte der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen Urlaubsgeld. Das Statistische Bundesamt nennt einen Anteil von 46,8 Prozent, der sich damit seit dem Vorjahr nicht verändert hat.

Anzeige

In der Gastro- und Hotelbranche fehlen Fach-, Service- und Saisonkräfte an allen Ecken und Enden. Der deutsche Personaldienstleister World Wide Working bietet jetzt eine schnelle und effiziente Lösung für dieses drängende Problem. Das Unternehmen greift dabei auf einen riesigen Pool an geeigneten Arbeitnehmern aus unterschiedlichsten Ländern zurück, die zuvor fit für den hiesigen Arbeitsmarkt gemacht werden.