Deutlich weniger Insolvenzen im September

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Trotz der sich eintrübenden Konjunktur ist die Zahl der Pleiten in Deutschland wieder kräftig gesunken. Im September gab es gut ein Fünftel (20,6 Prozent) weniger beantragte Regelinsolvenzen als im August, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. In jenem Monat hat es eine deutliche Steigerung zum Juli gegeben. Die Statistiker betonten aber, dass die Insolvenzanträge oft mit mehrmonatigem Zeitverzug in die Statistik einfließen.

Experten rechnen wegen der Wirtschaftskrise wieder mit mehr Insolvenzen. So geht das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle von steigenden Zahlen aus. Verantwortlich seien vor allem stark steigende Preise zum Beispiel für Energie und Probleme in den Lieferketten, hieß es zuletzt. Die hohen Energiekosten sorgen auch nach Darstellung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform dafür, dass Unternehmen Rechnungen verspätet oder gar nicht zahlen. Die Experten erwarten eine Trendwende bei den bislang sinkenden Insolvenzzahlen.

Endgültige Zahlen lagen den Statistikern für den Juli vor. Den Amtsgerichten wurden demnach 1154 beantragte Firmeninsolvenzen in dem Monat gemeldet, 3,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Verfahren gab es im Baugewerbe und im Handel.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank im Juli stark um gut ein Viertel (26 Prozent) zum Vorjahresmonat. Allerdings schlägt sich hier nach Einschätzung der Statistiker eine Gesetzesänderung nieder, die eine Befreiung von der Restschuld schon nach drei statt nach sechs Jahren möglich macht. Etliche Betroffene hätten daher mit ihrem Insolvenzantrag gewartet, um von der Neuregelung zu profitieren. «Dieser Nachholeffekt sorgte ab Anfang 2021 für einen starken Anstieg der Verbraucherinsolvenzen und scheint inzwischen beendet.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bürobeschäftigte in deutschen Metropolen fahren einer Umfrage zufolge wieder öfter zur Arbeit ins Unternehmen. Angestellte in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart kamen zuletzt im Schnitt an 3,6 Tagen pro Woche ins Büro. Damit nähere sich die Büroanwesenheit dem Vor-Corona-Niveau an.

Die Digitalisierung und damit unter Umständen auch Beschleunigung im Prozess der Beantragung von Arbeitsmarktzulassungen für ausländische Beschäftigte schreitet weiter voran. Welche Neuerungen es gibt.

538 Euro - mehr dürfen Minijobberinnen und Minijobber im Monat nicht verdienen, sonst werden Sozialabgaben fällig. Es gibt aber Zahlungen, die für diese Verdienstgrenze unerheblich sind.

Im vergangenen Jahr 2023 mussten die Arbeitgeber 76,7 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung ihrer erkrankten Beschäftigten aufbringen. Damit haben sich die Kosten binnen 14 Jahren verdoppelt. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft errechnet.

Der DEHOGA hatte in der Vergangenheit wiederholt über unwirksame Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen von „Pseudo-Ärzten“ berichtet. Dank der Hinweise von Arbeitgebern aller Branchen sind mittlerweile weitere mutmaßliche Ärzte namentlich bekannt, die Bescheinigungen ausstellen sollen.

In Deutschland sind die Chancen für ausländische Arbeitnehmer gestiegen, dass ihre beruflichen Abschlüsse anerkannt werden. Gut zwei von drei positiv entschiedenen Anerkennungsverfahren drehen sich um medizinische Berufe.

Wer Fotos oder Videos im Internet veröffentlicht, auf denen im Hintergrund eine Fototapete zu sehen ist, verletzt damit gemeinhin keine Urheberrechte. In einem der vorliegenden Fälle wurde eine solche Tapete in einem Hotelzimmer verwendet.

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.