Deutsche planen Urlaub 2020 im eigenen Land

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

In Zeiten von Corona, geschlossenen Grenzen und der gleichzeitigen Öffnung des Tourismus in Deutschland erleben insbesondere die heimischen Ferienunterkünfte Hochkonjunktur - vor allem Ferienhäuser und -wohnungen. Zu diesem Ergebnis kommt HRS, das eine Analyse für Buchungen in den anstehenden Sommermonaten vorgenommen hat. So stieg das Buchungsvolumen seit der Ankündigung von Öffnungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 200 Prozent. Während das Angebot an Küsten und am Alpenrand schon spürbar knapper werde, gebe es in den weniger bekannten Regionen noch einiges zu ergattern.

Ostseeküste führt Liste beliebtester Ziele an

Neben der Preisentwicklung und der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer hat HRS die jeweils beliebtesten Regionen in Deutschland unter die Lupe genommen. Schon jetzt sind die Regionen an Ostsee- und Nordseeküste sowie die Inseln bereits gut ausgelastet. 

"Erwartungsgemäß besteht die höchste Nachfrage nach Urlaub in Deutschland für die Ostseeküste", kommentiert Timo Beyer, Geschäftsführer der HRS-Tochter DS Destination Solutions die Ergebnisse. "In den Monaten Juli und August sind auch Unterkünfte an Nordsee, Mecklenburgischer Seenplatte sowie am Alpenrand sehr gefragt. Gleichzeitig sehen wir, dass es in anderen Regionen noch freie Angebote gibt. Wir empfehlen Deutschland-Urlaubern daher einen genauen Blick auf weitere, sehr schöne Bereiche des Landes, die ihnen womöglich nicht unmittelbar in den Sinn kommen."

Für die Regionen Schwäbische Alb, Spessart, Spreewald, Sächsische Schweiz, Schwarzwald, Sauerland oder sei ist die Auslastung zum Beispiel noch verhältnismäßig niedrig, so dass Urlauber dort nach wie vor große Auswahlmöglichkeiten hätten. Auch im Teutoburger Wald oder im Taunus sei noch ein sehr hoher Teil des Angebots vorhanden. Bei Erzgebirge und Rhön schaue es ebenfalls sehr gut für Urlaubshungrige aus.
 

Trotz Buchungsansturm nur moderater Preisanstieg

Je nach Zeitraum haben sich die durchschnittlichen Preise, zu denen die Urlauber gebucht haben, im Vergleich zu 2019 nur moderat verändert. Die höchsten Preise verzeichnet das Unternehmen im August mit etwa 120 Euro pro Nacht - Tarife schwanken jedoch stark nach Region. Deutlich wird, dass Reisende in diesem Jahr insgesamt mehr Geld für ihren Urlaub in Deutschland ausgeben. Das liegt vor allem daran, dass sie die Ferienunterkunft nicht nur für einen Kurztrip buchen, sondern als Alternative zu einem möglicherweise ausgefallenen Jahresurlaub im Ausland. Großen Aufschluss über die Tendenz gibt dabei der sogenannte Warenkorbwert der Kunden für ihre Buchungen: Dieser liegt für sämtliche Monate in diesem Jahr teils deutlich höher als 2019. Im August beträgt er zum Beispiel im Schnitt 1.080 Euro verglichen mit nur 730 Euro im Vorjahr.

Kurztrip-Ziele werden zur Destination für den Haupturlaub

Angesichts von spürbar eingeschränkten Alternativen im Ausland buchen die Deutschen längere Aufenthalte im eigenen Land. Diese Entwicklung beobachtet das Unternehmen für alle Monate in diesem Jahr. Für August beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 8,6 Nächte anstatt 6,4. Interessant: Die Tendenz beschränkt sich nicht nur auf die beliebten Sommermonate. Auch im weiteren Verlauf des Jahres planen die Gäste ausgedehntere Reisen in der Heimat. Im Dezember beträgt der Schnitt zum Beispiel 5,2 gegenüber nur 3,7 Nächten im Vorjahr. 

"Die Deutschen stellen sich keineswegs nur kurz auf einen Schwenk zum Urlaub in Deutschland ein", sagt Tobias Ragge, Geschäftsführer von HRS. "Deutsche Urlauber setzen auch in der mittelfristigen Reiseplanung auf heimatnahen Urlaub. Dabei erkennen wir zum aktuellen Zeitpunkt noch einen deutlichen Trend zum Ferienhaus. Scheinbar sind viele Menschen durch die Corona-Pandemie in Bezug auf Hygiene und Sicherheit noch ziemlich unsicher. Dies könnte der Grund sein, warum vor allem Ferienhäuser und -wohnungen mit eigener Anreise im Auto aktuell so gefragt sind. Doch wir gehen davon aus, dass auch bald viele Hotels in den touristischen Regionen einen Buchungsanstieg merken werden."


Zurück

Vielleicht auch interessant

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?