Haben Trauzeugen Anspruch auf Sonderurlaub?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Es ist eine besondere Aufgabe - und nicht selten ist sie mit allerlei Aufgaben rund um die Feier verbunden: Trauzeugin oder Trauzeuge für Freunde oder Verwandte sein. Findet die Hochzeit an einem Tag statt, an dem man regulär arbeiten müsste, stellt sich allerdings die Frage: Haben Trauzeugen eigentlich ein Recht auf Sonderurlaub für diesen Tag?

Zunächst die schlechte Nachricht: Nein. «Anders als das Hochzeitspaar haben Trauzeugen keinen Anspruch auf Sonderurlaub», erklärt der Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck. Das heißt, der Arbeitgeber muss sie nicht für den großen Tag bezahlt freistellen. «Ausnahmsweise kann dies in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder im Arbeitsvertrag anders geregelt sein», so Bredereck. «Das wird aber eher selten der Fall sein.»

Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen

Trauzeugen müssen sich also mit ihren Vorgesetzten entweder einvernehmlich einigen, an diesem Tag beispielsweise Überstunden abzubauen oder die verpassten Stunden nachzuarbeiten. Oder sie beantragen für den Tag der Hochzeit regulär Urlaub.

Die gute Nachricht: Grundsätzlich muss der Arbeitgeber Ihren Urlaubswunsch dann auch berücksichtigen - soweit dem keine betrieblichen Belange oder die Wünsche anderer Beschäftigter entgegenstehen. «Das Interesse als Trauzeuge zu fungieren, fällt hierbei zugunsten des jeweiligen Arbeitnehmers besonders ins Gewicht», erklärt Bredereck. Hat der Arbeitgeber den Urlaubstag erst einmal gewährt, ist er dann auch daran gebunden.

Eines sollte man aber in jedem Fall besser lassen: Sich den freien Tag für die Hochzeit eigenmächtig beschaffen, etwa indem man sich krankmeldet. «Der Arbeitgeber kann hierauf mit einer Abmahnung oder einer fristlosen Kündigung reagieren», sagt Bredereck. «Da Hochzeitsfeiern in den sozialen Medien in der Regel gut dokumentiert werden, finden solche Informationen regelmäßig auch den Weg zum Chef.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Beschäftigte freuen sich im Juni oder Juli über eine zusätzliche Zahlung vom Arbeitgeber: das Urlaubsgeld. Aber wie sieht es eigentlich im Minijob aus? Diese Regeln gelten.

Knapp 26 Millionen Beschäftigte in Deutschland haben zwischen 2022 und 2024 Inflationsausgleichsprämien in Höhe von mehr als 52 Milliarden Euro erhalten. Das geht aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Böckler-Stiftung hervor.

Zum zweiten Mal trafen sich die besten Nachwuchskräfte aus Nordrhein-Westfalen zu den nordrhein-westfälischen Jugendmeisterschaften der gastgewerblichen Berufe in Meschede. Am Ende des zweitägigen Wettbewerbs standen zwei weibliche und ein männlicher Auszubildender ganz oben auf dem Treppchen.

Pressemitteilung

Zum Start in den Juli bittet der DEHOGA Hoteliers und Gastronomen erneut um Unterstützung bei einer aktuellen Umfrage. Es geht um die wirtschaftliche Situation im ersten Halbjahr 2024 allgemein und um die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen im Speziellen.

Im Jahr 2023 haben Reisende aus Deutschland insgesamt 251 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland unternommen. Laut Statistischem Bundesamt waren das 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Start der Tourismus-Hochsaison in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Sommerferienbeginn in den ersten Bundesländern hilft bei der Stabilisierung des Arbeitsmarktes im Juni. Die Zahl der Erwerbslosen ist leicht zurückgegangen.

Erfrischend, spritzig, krebserregend? In sozialen Netzwerken wird aktuell diskutiert, ob der Sommer-Drink Aperol Spritz gesundheitsschädlich ist. Nicht bei jedem Inhaltsstoff ist die Antwort eindeutig.

Urlaubsgeld vom Arbeitgeber versüßt die Reisezeit. Die Sonderzahlung landet meist im Juni oder Juli auf dem Konto. Aber wer hat eigentlich Anspruch auf die Sonderzahlung? Hier sind die Fakten.

Ein heißer Tag bei der Arbeit: Damit muss man im Sommer rechnen. Eine Hitzewelle aber kann Beschäftigten ganz schön zu schaffen machen. Was gilt dann rechtlich?

Homeoffice hat sich in Deutschland auch nach der Covid-19-Pandemie etabliert, wird jedoch an weniger Arbeitstagen genutzt. Wie häufig Angestellte Homeoffice nutzen, hängt auch von der Größe des Unternehmens oder dem Alter der Beschäftigten ab.