Internet, Fliegen, Fleisch: Worauf die Deutschen fürs Klima verzichten könnten 

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Klimawandel bleibt auch in der Corona-Krise eine der bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit. Viele Verbraucher machen sich Gedanken, wie sie ihren Beitrag dazu leisten können, dass weniger CO2 ausgestoßen und damit die Erderwärmung verlangsamt wird. Der Digitalverband Bitkom hat 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren repräsentativ danach befragt, worauf sie im Sinne des Klimaschutzes für einen bestimmten Zeitraum verzichten könnten – und worauf nicht. Die Prioritäten sind dabei eindeutig:

Internet: Eine große Mehrheit von 68 Prozent gibt an, grundsätzlich nicht auf die Nutzung des Internets verzichten zu können. Das gilt für Jüngere wie Ältere gleichermaßen: 86 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sagen dies, 83 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, 73 Prozent der 50- bis 64-Jährigen und immerhin fast jeder dritte Senior ab 65 Jahren (31 Prozent). Nur 7 Prozent aller Befragten geben an, für 4 Wochen auf die Internetnutzung verzichten zu können, 2 Prozent könnten 2 bis 3 Monate offline bleiben. 15 Prozent könnten generell darauf verzichten, online zu gehen. Insgesamt sind 84 Prozent der Befragten grundsätzlich Onliner, haben also angegeben, in den zurückliegenden drei Monaten das Internet genutzt zu haben.Wie eine Anfang Mai erschienene Bitkom-Studie zu den Klimawirkungen der Digitalisierung ergeben hat, sind 1,8 bis 3,2 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen auf Herstellung und Betrieb digitaler Geräte und Infrastrukturen zurückzuführen.

Smartphone: Das Smartphone ist für ein Drittel (32 Prozent) unverzichtbar. Fast ebenso viele (28 Prozent) könnten aber bis zu vier Wochen ohne das Gerät auskommen, weitere 15 Prozent für 5 bis 12 Wochen. Jeder Fünfte (22 Prozent) könnte generell darauf verzichten, was in etwa dem Anteil der Bundesbürger entspricht, die kein internetfähiges Mobiltelefon besitzen. Laut Bitkom-Studie fallen durch Herstellung, Transport und Betrieb von Geräten wie Desktop Computer, Notebooks, Tablets und Smartphones rund 38 Prozent der Emissionen aus der digitalen Infrastruktur an.

Fleisch: Für mehr als ein Viertel (27 Prozent) kommt ein Fleischverzicht im Sinne des Klimaschutzes nicht in Frage. Jeder Fünfte (20 Prozent) könnte für bis zu einen Monat fleischfrei leben, fast ebenso viele (19 Prozent) für 2 bis 3 Monate. Auch eine längere Abstinenz von Schnitzel, Bratwurst und Co. zu Gunsten des Klimas ist für einige eine denkbare Option: 13 Prozent würden dies bis zu 6 Monate tun und 11 Prozent sogar noch länger. Nur 8 Prozent geben an, ganz grundsätzlich auf Fleisch verzichten zu können.

Streaming: Gerade zu Corona-Zeiten boomen Videostreaming-Angebote wie Netflix, Amazon Prime, YouTube und Co. So gibt jeder Vierte (25 Prozent) an, darauf nicht verzichten zu können. Jeder Zehnte (10 Prozent) könnte dies immerhin für bis zu vier Wochen. Demgegenüber steht aber auch ein großer Anteil von 52 Prozent, die angeben, grundsätzlich auch ohne Streaming auskommen zu können. Rund 8 von 10 Internetnutzern in Deutschland geben an, zumindest hin und wieder Video-Streams zu schauen. In einem Leitfaden erklärt Bitkom, wie viel CO2 durch das Streaming ausgestoßen werden – und wie jeder möglichst klimafreundlich streamen kann.

Auto: In Sachen Mobilität zeigen sich die Verbraucher flexibel: Jeder Vierte (24 Prozent) kann auf das Auto generell verzichten, jeder Achte (12 Prozent) könnte 3 bis 6 Monate ohne seinen Wagen auskommen. 24 Prozent sagen dies für einen Zeitraum von 2 bis 3 Monaten und 26 Prozent immerhin für bis zu vier Wochen. Nur 9 Prozent wollen generell nicht zu Gunsten des Klimaschutzes auf das Auto verzichten, wobei dies 5 Prozent der Einwohner von Großstädten über 500.000 Einwohnern sagen – und 12 Prozent der Menschen auf dem Land oder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Laut Kraftfahrt-Bundesamt gibt es in Deutschland aktuell mehr als 47 Millionen zugelassene Pkw.

Fliegen: Jeder Zweite (50 Prozent) gibt an, auf Flugreisen zu Gunsten des Klimas generell verzichten zu können. Weitere 41 Prozent kommen länger als ein halbes Jahr ohne Fliegen aus. Nach Angaben der GfK sind im Jahr 2019 42 Prozent der deutschen Urlauber mit dem Flugzeug verreist.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Jeden Tag besuchen zahlreiche Touristen Hamburg und übernachten auch an der Elbe. Das Statistikamt erhebt dazu Zahlen. Und die haben sich im Vergleich zum Vorjahr verändert.

Für die Urlaubsplanung informiert sich die Mehrheit der Deutschen im Netz: 64 Prozent derjenigen, die generell Urlaubsreisen machen, holen sich auf Online-Reise- und Vergleichsportalen Inspiration für ihre Reiseziele, 47 Prozent online direkt bei den Dienstleistern wie zum Beispiel Websites der Hotels, Reiseveranstalter oder Fluggesellschaften.

Hack ohne Tier gibt es inzwischen in vielen Variationen. Eine wichtige Entscheidung müssen Nutzer allerdings treffen: Soll es gekühltes oder granuliertes sein? Beides hat Vor- und Nachteile.

Probleme stören weltweit Computersysteme. Betroffen sind Fluggesellschaften, Medien- und Telekommunikationsunternehmen. In Deutschland mussten unter anderem die Flughäfen Berlin und Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen.

Eltern können für 15 Arbeitstage Kinderkrankengeld bekommen, wenn ihr Kind krank ist. Aller Bekenntnisse zur Gleichstellung von Mann und Frau zum Trotz, zeigen langjährige Trends klar, wer in der Familie zuständig ist.

Eine Umfrage von Kassenanbieter Lightspeed in diversen Ländern zeigt, wie unterschiedlich das Verhalten beim Trinkgeld ist. Mehr als die Hälfte der Deutschen spricht sich gegen die Abschaffung des Trinkgelds aus. Deutsche sind die großzügigste Trinkgeldgeber in Europa. Sechs Prozent der Befragten geben Trinkgeld für Technik.

Ein belastbares und aussagekräftiges Zahlenwerk ist für die Führung der Betriebe im Gastgewerbe elementar. ETL ADHOGA, das Netzwerk von Branchenspezialisten bei Deutschlands führender Steuerberatungsgesellschaft, hat für eben jenen besonderen Bedarf das modulare Konzept ETL ADHOGA Consulting entwickelt.

Die Einführung des Elterngeldes mit längeren Abwesenheiten vor allem von Müttern hat dauerhaft keine negativen Auswirkungen auf die Betriebe. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben.

Wenn Kollegen gegeneinander arbeiten, hat das weitreichende Folgen: Die Produktivität sinkt und die Qualität der Arbeit leidet. Mehr noch: Kunden verlieren das Vertrauen, weil sie merken, dass die Mitarbeiter untereinander verstritten sind. Hier ist FÜHRUNG gefragt! Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Teurere Energie, Materialien und höhere Löhne: Der Mittelstand muss steigende Kosten bewältigen. Viele Unternehmen finden einen Ausweg, den letztlich auch Verbraucher spüren dürften.