Keine Inflation - Verbraucherpreise stagnieren auf Vorjahresniveau

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Die Inflation in Deutschland bleibt nach der Mehrwertsteuersenkung in der Corona-Krise im Keller. Die Verbraucherpreise stagnierten im August auf dem Niveau des Vorjahresmonats - die Jahresrate lag bei 0,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Die Rate sei unter anderem durch die Mehrwertsteuersenkung beeinflusst, erklärte die Wiesbadener Behörde. Im Juli waren die Verbraucherpreise nach der Verringerung der Steuersätze sogar um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen.

Deutlich günstiger als im August 2019 waren Haushaltsenergie und Kraftstoffe (minus 6,3 Prozent). Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln schwächte sich von 1,2 Prozent im Juli auf nun 0,7 Prozent ab. Kaltmieten, die nicht von den niedrigeren Steuersätzen betroffen waren, verteuerten sich um 1,4 Prozent.

Um den Konsum in der Krise anzukurbeln, hatte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein halbes Jahr gesenkt: von 19 auf 16 Prozent beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent. Händlern und Dienstleistern steht es frei, ob und wie sie die niedrigeren Sätze an die Verbraucher weitergeben.

Nach Einschätzung von Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Union Investment Gruppe, wäre der dämpfende Effekt noch größer und die Inflationsrate negativ gewesen, wenn alle Unternehmen die Senkung in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben hätten. Am Gesamtbild einer dauerhaft niedrigen Inflation werde sich aufgrund der Unsicherheit, die Konsum und Investitionen belasteten, zunächst nichts ändern.

ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht Folgen der verringerten Steuersätze vor allem bei Preisen für Lebensmittel und Kleidung. Nahezu unverändert sei dagegen die Entwicklung bei Dienstleistungen, die sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 Prozent verteuerten. (dpa)


Gegenüber Juli sanken die Verbraucherpreise im August insgesamt voraussichtlich um 0,1 Prozent.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

In Deutschland lag der für die EZB-Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI nach Angaben des Bundesamtes im August um 0,1 Prozent unter dem Stand des Vorjahresmonats. Die EZB prognostiziert für das Gesamtjahr 2020 einen drastischen Konjunktureinbruch im Euroraum infolge der Corona-Krise und eine Teuerung von gerade einmal 0,3 Prozent.


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