Konsumklima bricht ein

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und die dadurch noch stärker geschürten Inflationsängste der Menschen in Deutschland sind Gift für die Kauflaune. Das Konsumklima nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist im März geradezu eingebrochen, wie die monatliche Konsumklimastudie des Nürnberger Forschungsunternehmens GfK ergab. «Noch im Februar waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann», sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst.»

Die größer gewordene Verunsicherung sowie die Folgen der Sanktionen gegen Russland hätten vor allem die Energiepreise explosionsartig in die Höhe getrieben. Dies drücke spürbar auf die allgemeine Verbraucherstimmung, sagte Bürkl. «Durch die stark gestiegenen Preise für Gas, Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen.» Hinsichtlich der Einkommenserwartung der Deutschen sei der niedrigste Wert seit der Finanzkrise gemessen worden.

Neun von zehn Deutschen machten sich wegen der Energiepreise große oder sehr große Sorgen, ergab eine GfK-Sonderumfrage zu den Folgen der Ukraine-Krise. Bei den Lebensmittelpreisen sind es 80 Prozent der Menschen, die sich große oder sehr große Sorgen machen. Die Anschaffungsneigung sei zwar noch nicht eingebrochen, habe aber den niedrigsten Wert seit April 2020 - der Hochphase des ersten Corona-Lockdowns - erreicht.

«Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas kann es nur dann geben, wenn es zu einem raschen Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen kommt. Dann wird auch die Binnenkonjunktur durch die sinkende Verunsicherung wieder einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten und die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen würden ebenfalls ihre positive Wirkung entfalten können», betonte Bürkl. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?

Die Distributionsstrategie eines Unternehmens bildet einen essenziellen Bestandteil seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität. In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaftsumgebung ist die strategische Planung und Implementierung von Distributionskanälen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ein Gastbeitrag der HSMA.

Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf: Alles das Gleiche? Nein, denn das eine gilt als Arbeitszeit und das andere nicht. Wann wird es bezahlt - und wann nicht?

Der Lachs hat den Alaska-Seelachs wieder als Lieblingsfisch der Deutschen abgelöst. Insgesamt kauften die Bundesbürger im vergangenen Jahr weniger Fisch, bezahlten dafür aber mehr.