Konsumlaune der Deutschen sinkt weiter

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Konsumlaune der Deutschen sinkt immer weiter. Vor allem die schwachen Erwartungen der Menschen hinsichtlich der Entwicklung ihrer Einkommen drücke das gesamte Konsumklima deutlich nach unten, ermittelte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK in seiner neuesten Studie.

Der Indikator für die Erwartungen zum Einkommen sank mit minus 67,7 Punkten auf ein neues Allzeittief seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1991. «Die derzeit sehr hohen Inflationsraten von knapp acht Prozent führen zu großen realen Einkommenseinbußen unter den Verbrauchern und damit zu einer deutlichen geschrumpften Kaufkraft», sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

«Viele Haushalte sind momentan gezwungen, deutlich mehr Geld für Energie auszugeben beziehungsweise für deutlich höhere Heizkostenabrechnungen zurückzulegen. Entsprechend müssen sie bei anderen Ausgaben, wie zum Beispiel neuen Anschaffungen, sparen», erklärte Bürkl. «Dies lässt das Konsumklima auf ein neues Rekordtief abstürzen.»

Für die nähere Zukunft sieht Bürkl kaum Besserung. «Da im Moment nicht absehbar ist, wann sich die Inflation wieder spürbar abschwächt, stehen dem Konsumklima in den kommenden Monaten schwierige Zeiten bevor», sagte er. Volkswirte rechnen bis mindestens Mitte nächsten Jahres nicht mit einer spürbaren Verbesserung der Inflation. Die Crux: Wenn der private Konsum schwächer wird, wird das auch noch weiter die Tendenz zur Rezession verstärken.

Das gleiche Problem habe die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Erhöhe sie weiter die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation, riskiere sie gleichzeitig, die Rezession zu befeuern - weil bei hohen Zinsen etwa weniger investiert wird. Wegen der hohen Energiepreise hätten erste Unternehmen bereits ihre Produktion zurückfahren müssen.

Die GfK befragt im Auftrag der EU-Kommission jeden Monat 2000 Menschen zu ihrer Situation hinsichtlich ihrer gesamten privaten Konsumausgaben. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.