Trotz des Ukraine-Kriegs ist die Kurzarbeit in Deutschland nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts im April deutlich gesunken. Die Zahl der Betroffenen sank auf 426.000 von 696.000 im März, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte. Das waren noch 1,3 Prozent der Beschäftigten statt 2,1 Prozent im Vormonat.
«Die deutlichsten Rückgänge gab es erneut in den kontaktintensiven Branchen, die sich weiter von Corona erholen», sagte Ifo-Experte Stefan Sauer.
Im Gastgewerbe sank die Zahl von 196.000 auf 90.000, also von 18,4 auf 8,5 Prozent der Beschäftigten. Im Einzelhandel ließ die Kurzarbeit ebenfalls nach, von 44.000 auf 35.000, also von 1,8 auf 1,4 Prozent. Die Industrie verringerte die Zahl ihrer Kurzarbeitenden von 179.000 auf 135.000 (1,9 Prozent). In der Autoindustrie sank die Zahl von 59.000 auf 41.000 (4,4 Prozent).
Vor Corona hatte die Zahl der Kurzarbeitenden im Februar 2020 bei 134.000 gelegen, im März 2020 war sie sie auf 2,6 Millionen gesprungen und im April 2020 hatte sie den Rekordwert von 6 Millionen erreicht. Der vorherige Höchstwert während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise lag im Frühjahr 2009 bei 1,5 Millionen Kurzarbeitenden.