Niedersachsen: Beschäftigte im Gastgewerbe verlassen die Branche

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Jobwechsel in Tourismus, Hotellerie oder Gastronomie werden häufiger: Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit verlassen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in diesen Bereichen in Niedersachsen seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger die Branche.

Im vergangenen Jahr wechselten 56,6 Prozent bei einem Jobwechsel aus diesen Bereichen die Branche, was rund 7600 Arbeitskräften entspricht, wie es auf dpa-Anfrage hieß. Ein Jahr zuvor waren es etwas mehr als 50 Prozent, 2019 vor der Corona-Pandemie 45,6 Prozent.

Die beliebtesten drei Tätigkeiten, die die Wechsler im vergangenen Jahr aufnahmen, waren demnach Jobs im Verkauf, Berufe in der Unternehmensorganisation sowie in der Lebensmittelherstellung.

Innerhalb der Berufsgruppe wechselten im vergangenen Jahr rund 5800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte den Beruf, ein Jahr zuvor waren es noch 7400, 2019 mehr als 10 000.

Trotz der gestiegenen Werte könne nach Einschätzung der Arbeitsagentur nicht von einer Abwanderung der Arbeitskräfte gesprochen werde. Es würden vielmehr einige Gründe zusammentreffen - weniger Angebote über einen längeren Zeitraum sowie unsichere Zukunftsaussichten.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig Tourismus, Hotel und Gaststätten sank den Angaben zufolge im vergangenen Jahr auf 82 680 im Bundesland, 2020 waren es noch knapp 2500 mehr, 2019 sogar noch knapp 8500 mehr. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten sank seit Ausbruch der Pandemie laut Arbeitsagentur ebenfalls deutlich - 2019 waren es noch fast 110 000, im vergangenen Jahr nur noch rund 87 000.

Arbeitgeber in diesen Bereichen waren demnach bei gemeldeten Ausbildungsangeboten zurückhaltend. 2021 wurden knapp 800 Ausbildungsangebote weniger gemeldet als noch zwei Jahre zuvor.

Rainer Balke, Landes-Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Niedersachsen, sagte, es habe eine sichtbare Erholung gegeben, dennoch sei man weiterhin weit entfernt von dem Beschäftigungsniveau vor der Pandemie. Die betreffe beispielsweise besonders die Tagungswirtschaft. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

538 Euro - mehr dürfen Minijobberinnen und Minijobber im Monat nicht verdienen, sonst werden Sozialabgaben fällig. Es gibt aber Zahlungen, die für diese Verdienstgrenze unerheblich sind.

Im vergangenen Jahr 2023 mussten die Arbeitgeber 76,7 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung ihrer erkrankten Beschäftigten aufbringen. Damit haben sich die Kosten binnen 14 Jahren verdoppelt. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft errechnet.

Der DEHOGA hatte in der Vergangenheit wiederholt über unwirksame Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen von „Pseudo-Ärzten“ berichtet. Dank der Hinweise von Arbeitgebern aller Branchen sind mittlerweile weitere mutmaßliche Ärzte namentlich bekannt, die Bescheinigungen ausstellen sollen.

In Deutschland sind die Chancen für ausländische Arbeitnehmer gestiegen, dass ihre beruflichen Abschlüsse anerkannt werden. Gut zwei von drei positiv entschiedenen Anerkennungsverfahren drehen sich um medizinische Berufe.

Wer Fotos oder Videos im Internet veröffentlicht, auf denen im Hintergrund eine Fototapete zu sehen ist, verletzt damit gemeinhin keine Urheberrechte. In einem der vorliegenden Fälle wurde eine solche Tapete in einem Hotelzimmer verwendet.

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.