Stärkenorientierte Führung als Chance für den Tourismus?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Tourismusbranche, geprägt von Dynamik und ständigem Wandel, steht vor der Herausforderung, effektive Führungsstile zu implementieren, die nicht nur den betrieblichen Erfolg sichern, sondern auch die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter fördern. Hier bietet sich auch die stärkenorientierte Führung als ein vielversprechender Ansatz an. Ein Fachartikel von Rita Einöder, Managing Partnerin bei Kohl > Partner.

Grundprinzip der Stärkenorientierten Führung

Stärkenorientierte Führung verkörpert einen Ansatz, der auf die Entwicklung und Entfaltung der individuellen Potenziale jedes Teammitglieds abzielt. Es geht dabei nicht nur um die Delegation von Aufgaben und das Erzielen von Ergebnissen, sondern vielmehr darum, ein inspirierender Coach und Unterstützer zu sein. Die Implementierung dieses Führungsstils beginnt bei der Haltung der Führungskräfte und Abteilungsleiter:innen. Nur wer selbst von diesem Ansatz überzeugt ist und ihn lebt, kann ihn auch authentisch umsetzen.

Sieben Impulse für die Stärkenorientierte Führung im Tourismus

  1. Beharrlichkeit: Stärkenorientierte Führung erfordert Beharrlichkeit – oder auch Grit – um stets am Ball zu bleiben und das Beste aus sich und anderen herauszuholen, mit einem Fokus auf kontinuierlicher Weiterentwicklung und Wachstumsförderung.
  2. Menschen fordern und fördern: Eine effektive Führungskraft fordert ihre Teammitglieder, damit diese über sich hinauswachsen können und unterstützt sie gleichzeitig, sich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen.
  3. Gemeinsame Werte kennen: Dieser Führungsstil zielt darauf ab, sich als wertvolles Teammitglied zu positionieren, indem die einzelnen Werte der Teammitglieder erkannt, definiert und zusammengetragen werden.
  4. Zusammensetzung des besten Teams: Ziel ist es, ein Team aus individuellen Stärken und Fähigkeiten zusammenzustellen, um eine synergetische Dynamik zu erzeugen. Das passiert, wenn jede:r ihre:seine Stärken einbringen kann und diese gebündelt werden.
  5. Verbundenheit: Teammitglieder sollten sich wertgeschätzt fühlen und spüren, dass sie einen bedeutsamen Beitrag leisten. Eine stärkenorientierte Führungskraft schafft eine Umgebung, in der das Miteinander gefördert wird.
  6. Feedforward anstelle von Feedback: Bei Stärkenorientierter Führung herrscht eine offene Fehlerkultur, jedoch mit einer speziellen Haltung: Statt sich auf Vergangenes zu konzentrieren und herauszufinden wer einen Fehler gemacht hat, liegt der Fokus auf der zukünftigen Entwicklung und der Integration individueller Stärken, damit Fehler zukünftig nicht mehr passieren.
  7. Offenheit, Mut und Augenhöhe: Offenheit für neue Ansätze und der Mut, mit Menschen auf gleicher Augenhöhe zusammenzuarbeiten, sind essentiell. Allerdings kann Offenheit und Mut nicht „erkauft“ werden – das passiert automatisch, wenn Menschen sich gut aufgehoben fühlen.

Stärkenorientierte Führung im Tourismus ist mehr als ein Führungsstil; es ist eine Haltung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Mit dieser Haltung können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Mitarbeitende im Tourismus zu Höchstleistungen führen lassen. Das trägt letztendlich neben dem individuellen, auch zum betrieblichen Erfolg bei, weil es eine Atmosphäre schafft, in der es Gästen wieder möglich wird, Urlaubsglück zu tanken.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Azubis werden dringender denn je gesucht: In der aktuellen "Ausbildungsumfrage 2024" meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand bei der Zahl der Betriebe, die nicht genügend Nachwuchs finden. Das Gastgewerbe gehört neben Industrie, Handel, Verkehrsbranche und Baugewerbe zu den am meisten betroffenen Branchen.

Der DEHOGA Bundesverband warnt aktuell vor zwei Betrugsmaschen. So habe der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität Hinweise auf Fake-Rechnungen erhalten. Bei einer zweiten aktuellen Betrugsmasche wird potentiellen Opfern Ware aus der angeblichen Insolvenzmasse eines Getränkemarkts angeboten.

Um das Gehalt aufzustocken, kann sich neben dem eigentlichen Hauptberuf noch ein Minijob eignen. Oder vielleicht sogar mehrere? Folgendes sollten Sie dazu wissen.

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.

Ist der Arbeitsplatz vom Wohnsitz weit entfernt, haben Arbeitnehmer manchmal eine zweite Wohnung in der Nähe vom Job. Welche Kosten für Heimfahrten sie bei der Steuererklärung geltend machen können.

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Ent­spannung nach dem Urlaub hält bei vielen Beschäftigten nicht lange an. Jeder dritte Befragte ist bereits in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub wieder urlaubsreif.

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.