Star-Koch Alfons Schuhbeck sitzt jetzt im Gefängnis. Am Mittwoch trat er seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung an, wie die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech, Monika Groß, bestätigte. Zuvor hatte die «Augsburger Allgemeine» berichtet.
Schuhbecks Anwalt Tobias Pretsch äußerte sich zunächst nicht dazu. «Wir werden uns zu Ihrer Anfrage nicht äußern und kommentieren die Verlautbarungen der Staatsanwaltschaft nicht. Gleiches gilt für unseren Mandanten», hatte er gesagt, nachdem die Staatsanwaltschaft München I Schuhbeck in der vergangenen Woche zum Haftantritt geladen hatte.
Der Star-Koch war im Oktober vergangenen Jahres wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Dieses Urteil bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) im Juni weitgehend, es sei «im Wesentlichen rechtskräftig», entschied der BGH.
2,3 Millionen Euro hat Schuhbeck nach Überzeugung des Landgerichts hinterzogen, schon ab einer Million ist eine Haftstrafe nach aktueller Rechtsprechung nahezu unumgänglich.
Schuhbeck, der schon Prominente wie Queen Elizabeth II., Charlie Chaplin oder die Spieler des FC Bayern bekochte, steht nach dem Urteil und nach der Insolvenz seiner Restaurants vor den Trümmern einer großen, langen Karriere. Geblieben sind nur noch seine Gewürzläden, die von der Schuhbecks Company verwaltet werden und um die es zuletzt auch immer wieder Streit gab wegen ausgebliebener Mietzahlungen.
Kurz bevor der 74-Jährige seine Haftstrafe antrat, hatte eine Stellenanzeige der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech Schlagzeilen gemacht. Darin suchte das Gefängnis, in dem er nun seine Strafe wegen Steuerhinterziehung verbüßen wird, einen neuen Koch.
Die Stelle könne aber nicht von Gefangenen besetzt werden, sagte der stellvertretende Leiter der JVA auf Anfrage. Zudem hätten sich bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist vor gut einem Monat schon mehrere Interessenten für die Stelle als Koch oder Bäcker gemeldet. (dpa)