Deutscher Cocktail-Meister Robin Lühert: Du musst etwas komplett Neues erschaffen

| Gastronomie Gastronomie

Barchef Robin Lühert aus Göttingen darf sich Deutscher Meister im Cocktail-Mixen nennen. Mit seinem Drink entschied der 33-Jährige die Finalrunde der Deutschen Barkeeper Union (DBU) in Heiligendamm für sich.

Frage: Wie wird man bitte Deutscher Meister im Cocktail-Mixing?

Antwort: In diesem Jahr war das Thema, einen Drink zu kreieren, der in ganz Deutschland funktioniert und einfach lecker ist. Nach einer Vorauswahl wurden die besten acht Bewerber nach Heiligendamm eingeladen. Da wurde nicht nur der Drink, sondern auch die Performance bewertet. Dabei geht es um das Wohlfühlen, die Begrüßung, Schnelligkeit und Technik. Ich mag diesen Druck, ich bin eine Rampensau. Jetzt bin ich offiziell Deutscher Meister, das ist schon ein schöner Titel.

Frage: Womit hat dein Sieger-Drink überzeugt?

Antwort: Es darf natürlich kein klassischer Cocktail sein. In der Jury sitzen erfahrene Leute und es ist nicht möglich, die hinters Licht zu führen und irgendwas aus dem Internet zu nehmen. Das würde nicht funktionieren. Du musst etwas komplett Neues erschaffen.

Frage: Der Rest bleibt dein Geheimnis?

Antwort: Nein, das findet man sowieso im Netz. Ich habe viele Punkte damit gemacht, dass mein Drink einfach zu reproduzieren ist. Es gibt fünf Zutaten, die in dem Shaker sind. Sie werden hart mit Eis geshakt und dann ganz normal in einem Glas abgeseilt – das ist die Fachsprache. Es wird quasi durch ein Sieb gegossen, damit keine Eisrückstände drin sind. Das war es.

Frage: Verrätst du auch, was genau drin ist?

Antwort: Kein Problem: Die Basis ist Cognac. Dann kommt ein Meskal, also ein Agavenschnaps. Dazu kommt frischgepresster Limettensaft für die Säure, frischgepresster Ananassaft und ein bisschen Agavendicksaft als kleine süße Quelle - und Angostura, ein sogenannter Cocktailbitter.

Frage: Wie heißt er?

Antwort: «Around The World». Die, die sich dafür interessieren und viel schmecken, die finden darin die perfekte Balance zwischen Süße und Säure, die finden eine Tiefe. Sie finden das Spiel und die Komplexität zwischen Meskal und Cognac interessant. Am Ende des Tages ist er aber einfach nur lecker. Das Frage ist: Schmeckt das Ding oder schmeckt das Ding nicht?

Frage: Wie genießt du jetzt diesen Erfolg?

Antwort: Ich probiere die Drinks in der Bar ja aus. Es ist auch eine schöne Gemeinschaftssache. Die Idee und das Rezept sind von mir. Aber der Rest ist auch ein Weg und eine Entwicklung. Die Stammgäste kennen die Drinks lange bevor sie vielleicht mal was gewinnen.

Deutscher Meister heißt natürlich Prestige, das stimmt schon. Nach den Lockdowns ist es jetzt wieder wunderschön. Wir freuen uns sehr, dass die Leute alle wieder kommen. Die Besucherzahlen stimmen wieder, es geht wieder weiter. Es ist ein sehr großes Stück Lebensqualität, wieder in eine Bar zu gehen und sich mit den Leuten zu unterhalten und etwas Leckeres zu trinken.

ZUR PERSON: Robin Lühert (33) hat eine gastronomische Ausbildung als Hotelkaufmann gemacht und arbeitet im Bar und Café Esprit in Göttingen. Seit vergangenem Jahr ist er Barchef und steht fünfmal die Woche von 18.00 Uhr bis etwa 2.00 Uhr nachts hinterm Tresen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Alle Gäste des SV Werder Bremen dürfen sich im Bremer Weserstadion auf ein neues Catering- und Stadionerlebnis freuen. Werder und die Bremer Weser-Stadion GmbH haben die letzten Monate gemeinsam mit dem neuen Caterer Supreme Sports Hospitality intensiv für einen Umbau zahlreicher Cateringflächen genutzt. Die Kioske sowie verschiedene Teile des Hospitality-Bereichs wurden neugestaltet und mit modernster Technik ausgestattet. Darüber hinaus erwarten die Stadionbesucher neue innovative Gastrokonzepte mit besonderen regionalen Gerichten.

Wenn Tim Raue Currywurst in der Düsseldorfer Altstadt brät oder Sternekoch Nils Henkel ein Six Hands Dinner mit Philipp Lange kredenzt – dann sind die „Chefs in Town“! Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf erstmals das gleichnamige, dezentrale Event statt.

Gute Nachrichten aus dem Brauhaus am Waldschlösschen: Die Tore dieses geschichtsträchtigen Hauses bleiben geöffnet. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Wenzel-Gruppe und Paulaner wird das Brauhaus wieder zum Leben erweckt.

Die "Tressbrüder​​​​​​​" planen den Einstieg in die Betriebsgastronomie. Im Herbst startet zunächst ein Pilotprojekt mit Mercedes-Benz, Gespräche mit Liebherr und Freizeitparks laufen ebenfalls.

Die Circus Group aus Hamburg hat mit Mangal x LP10, der Döner-Franchise-Kette, an der Lukas Podolski beteiligt ist, einen Vorvertrag über die beabsichtigte Einführung von bis zu 2.400 Kochrobotern unterzeichnet. Manga Döner will extrem stark expandieren. Der Deal hat einen Materialwert von 400 Millionen Euro.

In den Alpen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels etwa in Form von Wassermangel besonders deutlich. Der Betrieb von Berghütten wird deshalb immer schwieriger.

Mit der Eröffnung eines neuen ServiceStores DB am S-Hochbahnhof Schönhauser Allee in Berlin hat Casualfood seine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn erneut erweitert: Das Portfolio umfasst jetzt insgesamt sechs dieser im Franchise betriebenen Outlets.

Das St. Peter Stiftskulinarium in der Salzburger Altstadt ist ab sofort Teil der Romantik Hotels & Restaurants. Die Gaststätte, in der seit 803 gekocht wird, gilt als ältestes Restaurant Europas.

Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt.

Typische Nachspeisen waren einst Milchreis oder Pudding. Heute sind anspruchsvollere Desserts angesagt. Kinder sprechen etwa über ihre Lieblings-Macarons oder Pavlova. Zeit für eine Nasch-Recherche.