Gastronomen wollen Heidelberger Kneipen retten und starten Petition im Lärmstreit

| Gastronomie Gastronomie

Der Streit um Lärm vor und in Bars der Heidelberger Altstadt geht weiter: Zwei Wochen nach einem Gerichtsurteil zugunsten strikterer Sperrzeiten für die Gastronomie in der Heidelberger Altstadt (Tageskarte berichtete) gehen die Wirte in die Offensive. «Wir rufen die Stadt und den Gemeinderat Heidelberg dazu auf, bei der Tagung am 17. Oktober sich entschieden gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe auszusprechen», heißt es in einer Petition des «Kneipenaffens», eines Zusammenschlusses von Bar- und Kneipen-Betreibern.

Forciert hat die Petition Daniel Adler, Leiter einer Werbeagentur. «Ich will die Kneipenkultur in der Heidelberger Altstadt erhalten», sagte der 31-Jährige am Donnerstag. Von Dienstagnacht bis Donnerstagnachmittag kamen fast 5000 Unterschriften für die Petition mit dem Hashtag #rettetdiealtstadt zusammen - das Schlagwort dient dazu, das Thema in sozialen Netzwerken zu verbreiten.

Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts müssen Gaststätten in der Altstadt unter der Woche spätestens um Mitternacht dichtmachen. In den Nächten zu Samstag und Sonntag muss die Sperrzeit spätestens um 2.30 Uhr beginnen. Diese Maßgaben sind für den Heidelberger Gemeinderat bindend, wie das Gericht betonte. In der Vergangenheit hatte das Gremium Gerichtsbeschlüsse nicht umgesetzt. Für den Fall, dass der Gemeinderat die neue Sperrzeitenregelung nach der Sommerpause kippt, will die Stadt vorsorglich Berufung gegen das Urteil einlegen, um die Frist einzuhalten.

Derzeit müssen Kneipiers sonntags bis donnerstags um 1.00 Uhr ihre Gäste nach Hause schicken. Von Donnerstag auf Freitag ist die Party erst um 3.00 Uhr zu Ende. In den Nächten zum Samstag und Sonntag beginnt die Sperrzeit erst um 4.00 Uhr. Adler argumentierte, die Kneipiers seien auf jede Minute Öffnungszeit angewiesen, sonst könnten sie die hohen Mieten nicht bezahlen und müssten Ketten weichen. Unter der Woche rechne man mit Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent und am Wochenende mit mindestens 25 Prozent. Stadt und Gemeinderat müssten alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um längere Öffnungszeiten zu erreichen. An der Lösungssuche sollten die lärmgeplagten Anwohner, die längere Nachtruhe vor Gericht erstritten hatten, beteiligt werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die EL&N-Café-Kette eröffnet ihren zweiten Standort in Deutschland. „Hipp und instagrammable“ will die Marke sein, die, nach Düsseldorf, jetzt auch in Hamburg zu finden ist.

Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe hat auf dem Branchenmeeting „Club Convention“ die höchste Auszeichnung der Branche vergeben: Den Discotheken-Unternehmerpreis. In diesem Jahr wurde der Unternehmer Martin Timmer mit dem Branchen-Award ausgezeichnet.

Oldenburg feiert den Beginn der Grünkohlsaison. Zum Auftakt der Saison wird traditionell am ersten Sonntag im November das Fest «Hallo Grünkohl» gefeiert. Die Veranstaltung ist aber nicht nur ein kulinarisches Erlebnis. 

Das Kochbuch-Jahr steuert auf seinen Höhepunkt zu: Am 27. November 2024 werden in Hamburg die besten Kochbücher des Jahres mit dem Deutschen Kochbuchpreis ausgezeichnet. Hier die Nominierungen

Sternekoch Anton Schmaus wurde auf der Busche Gala 2024 in Hamburg als „Impulsgeber“ in der Gastronomie mit dem Lieferando Fine Dining Konzept ausgezeichnet. Dieses soll nun auch in Hamburg starten und dann kontinuierlich erweitert werden.

In den USA erkrankten Dutzende nach dem Verzehr eines McDonald's-Burgers. Nun hat die Gesundheitsbehörde ermittelt, was der Grund für den Kolibakterien-Ausbruch sein dürfte.

Starbucks kämpft mit Rückgängen vor allem im wichtigsten Markt USA. Der neue Chef will nun die Lokale wieder gemütlicher machen und die Kunden schneller bedienen.

Der Fastfood-Konzern McDonald's hadert weiter mit knappen Budgets seiner Kunden weltweit. Auf vergleichbarer Basis rutschte der Erlös im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent ab, wie das US-Unternehmen am Dienstag in Chicago mitteilte.

In einer neuen Klage wird die Fastfood-Kette Subway beschuldigt, Kunden mit irreführender Werbung zu täuschen, indem sie mehr Fleisch auf ihren Sandwiches suggeriert als tatsächlich enthalten ist.

Die 18. Ausgabe des Michelin Guide Tokyo ist veröffentlicht. Die Liste der geehrten Restaurants verzeichnet dieses Jahr beeindruckende Neuzugänge, darunter das Restaurant Sézanne, das erstmals die Höchstwertung von drei Sternen erhält.