Kunst fürs Klo: Unterstützung für Clubs und Bars

| Gastronomie Gastronomie

Wer hat nicht schon einmal auf der Toilette einer Bar oder eines Clubs mit Interesse die Sprüche auf den Wänden gelesen? Dass man aus diesen Sprüchen sogar Kunst herstellen und Gutes tun kann, beweist jetzt ein Corona-Hilfsprojekt aus Hamburg, das es mittlerweile auch in Frankfurt und Berlin gibt. Mit «Kunst fürs Klo» unterstützen René Piroth, Anne Stein und Stefan Schoder seit Dezember bereits mehr als 60 Hamburger Bars und Clubs, die unter der Corona-Pandemie besonders leiden. Der Erlös aus dem Verkauf ihrer Fotoprints geht dabei direkt an die Locations.

«Als man noch tanzen und feiern gehen konnte, hatte ich die Idee, mit den Sprüchen und Graffitis auf den Toiletten einen Instagram-Kanal zu eröffnen», sagt Initiator René Piroth der Deutschen Presse-Agentur. Bis vor kurzem wohnte der 38-Jährige mit seinen Mitstreitern in einer Wohngemeinschaft auf St. Pauli. Dann kam der Lockdown und auf St. Pauli wurde alles dicht gemacht. Als sie sahen, wie sehr die Corona-Krise den Gastronomen zu schaffen machte und manche sogar ihr Inventar verkaufen wollten, um über die Runden zu kommen, machten sie aus der Idee kurzerhand ein soziales Projekt.

Zusammen mit seinem Kumpel Stefan Schoder, der in seiner Freizeit gerne fotografiert, zogen sie durch die Clubs und Bars und fragten, ob sie die Toilettenwände ablichten dürfen. «Die meisten Betreiber haben uns verständnislos angeschaut und wussten nicht recht, was das sollte», erinnert sich Stefan Schoder. Zwei Monate sammelten die beiden Motive und bearbeiteten die Fotos zuhause am Computer. Als Dritte im Bunde kam IT-Studentin Anne Stein (23) dazu, die einen Onlineshop entwickelte und zusammen mit einer Druckerei, die die Fotos zum Selbstkostenpreis druckt, dafür sorgt, dass das Geld auch bei den Betreibern der Clubs und Bars ankommt.

Von dem Erfolg ihrer Aktion sind die drei selbst überrascht: Mittlerweile wurden bereits mehr als 4500 Poster zum Preis von 30 bis 150 Euro verkauft und 210 000 Euro an die teilnehmenden Bars und Clubs überwiesen. Besonders beliebt sind bisher das pinke Herz «Balloon without a girl» aus der Bar Lehmitz und der Spruch «Stell dir vor die Zukunft ist wunderbar und du bist Schuld» aus der Kleinraumdisko. «Die Aktion ist genial und hilft uns enorm», sagt Britt Schröder, Inhaberin der Kleinraumdisko, die seit Monaten keine Einnahmen hat und das Geld gut gebrauchen kann.

Auch einige Prominente unterstützen das Projekt: So haben Udo Lindenberg, Jan Delay, Tim Mälzer, Johannes Oerding und die Mitglieder von Revolverheld eine Limited Edition signiert - anschließend wurden die Werke zugunsten von «Kunst fürs Klo» verlost. «Da ist schon viel Liebe unterwegs. Wir kriegen viel Feedback von Menschen, die sich freuen, dass sie ihre Lieblingsbar unterstützen können», erzählt Piroth. Deshalb soll das Projekt jetzt auch auf Berlin und Frankfurt ausgeweitet werden. «Das können wir zu dritt gar nicht mehr leisten», sagt der Werbefilmregisseur. Mittlerweile ist das Team auf 12 Mitglieder angewachsen - mit Luft nach oben. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sie gilt als Klassiker für den kleinen Hunger und es gibt sie in verschiedenen Variationen: die Currywurst. Mehrere deutsche Städte beanspruchen den würzigen Snack für sich. Ein neues Buch verspricht jetzt die ganze Wahrheit über das Kultobjekt zu offenbaren.

Pressemitteilung

Alle Gäste des SV Werder Bremen dürfen sich im Bremer Weserstadion auf ein neues Catering- und Stadionerlebnis freuen. Werder und die Bremer Weser-Stadion GmbH haben die letzten Monate gemeinsam mit dem neuen Caterer Supreme Sports Hospitality intensiv für einen Umbau zahlreicher Cateringflächen genutzt. Die Kioske sowie verschiedene Teile des Hospitality-Bereichs wurden neugestaltet und mit modernster Technik ausgestattet. Darüber hinaus erwarten die Stadionbesucher neue innovative Gastrokonzepte mit besonderen regionalen Gerichten.

Wenn Tim Raue Currywurst in der Düsseldorfer Altstadt brät oder Sternekoch Nils Henkel ein Six Hands Dinner mit Philipp Lange kredenzt – dann sind die „Chefs in Town“! Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf erstmals das gleichnamige, dezentrale Event statt.

Gute Nachrichten aus dem Brauhaus am Waldschlösschen: Die Tore dieses geschichtsträchtigen Hauses bleiben geöffnet. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Wenzel-Gruppe und Paulaner wird das Brauhaus wieder zum Leben erweckt.

Die "Tressbrüder​​​​​​​" planen den Einstieg in die Betriebsgastronomie. Im Herbst startet zunächst ein Pilotprojekt mit Mercedes-Benz, Gespräche mit Liebherr und Freizeitparks laufen ebenfalls.

Die Circus Group aus Hamburg hat mit Mangal x LP10, der Döner-Franchise-Kette, an der Lukas Podolski beteiligt ist, einen Vorvertrag über die beabsichtigte Einführung von bis zu 2.400 Kochrobotern unterzeichnet. Manga Döner will extrem stark expandieren. Der Deal hat einen Materialwert von 400 Millionen Euro.

In den Alpen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels etwa in Form von Wassermangel besonders deutlich. Der Betrieb von Berghütten wird deshalb immer schwieriger.

Mit der Eröffnung eines neuen ServiceStores DB am S-Hochbahnhof Schönhauser Allee in Berlin hat Casualfood seine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn erneut erweitert: Das Portfolio umfasst jetzt insgesamt sechs dieser im Franchise betriebenen Outlets.

Das St. Peter Stiftskulinarium in der Salzburger Altstadt ist ab sofort Teil der Romantik Hotels & Restaurants. Die Gaststätte, in der seit 803 gekocht wird, gilt als ältestes Restaurant Europas.

Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt.