Pilotprojekt in der Heide: Tiefkühlkost für Touristen

| Gastronomie Gastronomie

Dienstags und mittwochs haben die Restaurants in Amelinghausen in der Lüneburger Heide wegen des Servicekräfte-Mangels in der Regel ihre Ruhetage. Auch in der Hochsaison. Die Urlauber stehen zudem an Anreisesamstagen vor vollen Lokalen - ohne Reservierung geht vielerorts nichts. «Oft kommt dann das Pizza-Taxi ins Spiel, aber das ist nicht die Qualität, die wir unseren Gästen bieten wollen», sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. 

Als Alternative startete das Gut Rehrhof in Rehlingen mit zwölf Ferienwohnungen für Reitfreunde ein Pilotprojekt mit Bio-Tiefkühlkost für Selbstversorger. «Das ist eine Innovation, die es so in Deutschland noch nicht gibt», erklärt Tourismusexperte von dem Bruch. «Die Zielgruppe, die wir haben, kann selbst gut kochen.» Das Angebot sei hochwertiger als gängiges Fast Food und komme aus der Region. 

In einem großen Gefrierschrank bei der Anmeldung lagern diverse Doppelportionen wie vegetarische Lasagne, Currywurst oder Polenta mit frischem Gemüse. Auch Butterkuchen ist dabei. Das Projekt startete vor Ostern und stößt auf gute Resonanz. Viele Appartment-Bucher reisen samstags mit ihren Pferden an, versorgen sie und sind vielfach froh, wenn es eine unkomplizierte Essensaufnahme direkt auf dem Gestüt gibt. «Ich glaube, dass das ein Weg in die Zukunft ist, weil es auch sehr bequem ist», meint Christian Vogt, der den weitläufigen Hof von seinen Eltern übernommen hat. 

In wieder verwertbaren Kunststoffbehältern liefern Inga Cramer und Pascal Raschke ihre Produkte unter dem Namen «Allerliebe» an. Die Geschäftsführer kannten sich aus ihrer beruflichen Vergangenheit bei einer Supermarktkette und verwirklichen die innovative Idee in dem Biohotel Wildland in Wietze im Landkreis Celle. Etwa zehn Köche bereiten dort die Gerichte vor, die schockgefrostet zum Kunden kommen. Dazu gehört neuerdings auch Fußball-Bundesligist Werder Bremen, der für sein Jugendinternat vier Wochen die Verpflegung testete. 

Gemeinsam habe man getüftelt und herausbekommen, dass gesunde Nahrung für Sportler weniger Salz, aber dafür mehr Fleisch - aber kein Schwein - enthalten solle, erzählt Cramer. Ende des Monats will Werder-Koch Jens Vaassen auch in der Gruppe der U18-Männer des Deutschen Fußball-Bundes die Tiefkühlkost einsetzen. «Was mich überzeugt hat im Vergleich zu anderen Anbietern, ist das Pfandsystem», sagt der Profikoch, «das ist nachhaltig». Fast Food komme ihm allerdings nicht auf den Tisch - auch wenn sie noch so regional sei. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Magazin Der Feinschmecker hat Benjamin Chmura zum „Koch des Jahres 2024“ gekürt. Die Auszeichnung würdigt Chmuras herausragendes handwerkliches Können, seine tiefe Leidenschaft für die besten Produkte und seine Treue zur französischen Haute Cuisine.

Der Fachkräftemangel ist überall angekommen - abgelegene Hotels und Restaurants haben es besonders schwer, Personal zu finden. Mit individuellen Ideen gehen Gastgeber in der Heide das Problem an.

Die 70. Ausgabe des Michelin-Restaurantführers Italien bringt eine große Überraschung: Giancarlo Perbellini und sein „Casa Perbellini – 12 Apostoli“ in Verona werden in die höchste Liga der italienischen Haute Cuisine aufgenommen. Zwei Südtiroler Restaurants haben einen Stern verloren.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist erneut ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche sollen Anfang Dezember fortgesetzt werden.

Auf mehr als 3.000 Metern wird im größten Skigebiet der Welt aufgerüstet. Im Dezember erwartet Wintersportler auf dem Cime de Caron ein neues Gebäude mit Kulinarik und vor allem: ein Rundum-Panorama.

​​​​​​​Sich gesund zu ernähren und dabei den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren – das bietet Aramark mit seiner Menülinie „Planet Power“. Im Rahmen von Aktionswochen im September wurden neue Rezepte vorgestellt, die das Aramark-Kreativteam auf Grundlage der Planetary Health Diet, kurz PHD, die von einem internationalen Forscherteam entwickelt wurde, umgesetzt hat.

Trüffel gelten als der Inbegriff kulinarischen Luxus. Ihr einzigartiger Duft und Geschmack machen sie unverwechselbar. Doch was macht die Knollen so besonders und teuer. Eine kleine Trüffelkunde mit Ralf Bos.

IKEA hat die Türen zu seinem ersten eigenständigen Restaurant geöffnet. Kunden in London-Hammersmith können nun das Restaurant direkt in der King Street besuchen und die bekannten Fleischbällchen und andere Speisen genießen.

Seit März wird das Hotel auf dem Rittergut Nordsteimke bereits als mein.wolfsburg und damit Teil Marke mein.lieblingsort betrieben. Ab dem 6. November kommt nun das ebenfalls auf dem Rittergut liegende Restaurant „wildfrisch Gutsküche X fritz“ dazu.

Die EL&N-Café-Kette eröffnet ihren zweiten Standort in Deutschland. „Hipp und instagrammable“ will die Marke sein, die, nach Düsseldorf, jetzt auch in Hamburg zu finden ist.