Restaurant-Übernahme: Burger King schluckt Raststättenbetreiber Rosenberger

| Gastronomie Gastronomie

Burger King übernimmt den insolventen österreichischen Raststättenbetreiber Rosenberger. Damit wächst der Burger-Riese in Österreich mit einem Schlag um 14 Standorte und 330 Mitarbeiter. Der österreichische Masterfranchisnehmer TQSR der US-Fastfoodkette hat den Kauf des insolventen Raststättenbetreibers Rosenberger bekannt gegeben.

Der österreichische Autobahn-Raststättenbetreiber Rosenberger war im letzten Jahr in die Insolvenz gerutscht. Betroffen sind 17 Raststätten und 600 Arbeitsplätze. Der Standard berichtete seinerzeit, dass auch ein größerer Lieferant nicht bezahlt werden konnte. Der Verein Creditreform beziffert die Verbindlichkeiten mit rund 12 Millionen Euro.

Das 1972 von Heinz J. Rosenberger gegründete Unternehmen kämpf schon seit einiger Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Der Standard berichtet, dass  schon vor einem Jahr eines Nachlasses der Banken bedurfte, um Rosenberger am Leben zu erhalten. In den vergangenen viereinhalb Jahren türmten sich insgesamt 13 Millionen Euro Schulden auf, weiß ebenfalls der Standard zu berichten.

Der österreichische Burger King-Masterfranchisenehmer und Developer TQSR Holding und Development GmbH (TQSR), ein Unternehmen der im Eigentum der Familie des Wiener Wirtschaftsanwalts Dr. Dieter Spranz stehenden THEOPHIL Group, hat 100 Prozent der Anteile an der im Sanierungsverfahren befindlichen Rosenberger Restaurant GmbH gekauft. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung des vereinbarten Sanierungsplans, die in der am 12. März anberaumten Sanierungsplantagsatzung erfolgen soll, sowie dessen rechtskräftiger gerichtlicher Bestätigung. Der Transaktionswert inklusive übernommener Nettofinanzverbindlichkeiten beträgt neun Millionen Euro.

Die Rosenberger Raststätten werden von TQSR beginnend mit 2019 umfassend renoviert, modernisiert und in ein Multibrand Konzept gewandelt. „Dieses neue Raststätten-Konzept soll die Bedürfnisse des breiten Spektrums der Personenfrequenz an Autobahnen, insbesondere in Bezug auf Produktvielfalt, Preise und Convenience, bestmöglich abdecken“, heißt es in einem Pressetext. Neben den Marken Burger King und Rosenberger werden bis zu drei weitere Systemkonzepte mit ähnlich bekannten Marken integriert und von der Rosenberger Restaurant GmbH betrieben. Die Marke Rosenberger steht zukünftig für gehobene österreichische Küche im Rahmen eines modernen systemgastronomischen Konzepts. Das Sortiment der vorhandenen Shops wird ebenfalls modernisiert und bedarfsorientiert optimiert. Digitale Orderterminals und „mobile ordering“ (elektronische Bestellbildschirme oder Bestellen über App) werden die Servicequalität und -geschwindigkeit erheblich verbessern. Das Investitionsvolumen der über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren geplanten Umbau- und Renovierungsarbeiten beträgt 30 Millionen Euro

TQSR betreibt aktuell selbst 20 der insgesamt 50 Burger King Restaurants in Österreich. Die Integration der 14 Standorte der Rosenberger Restaurant GmbH in die TQSR Struktur soll zahlreiche Synergien und Kosteneinsparungen in den Bereichen Organisation, Einkauf, Rechnungswesen und Marketing ergeben. In Verbindung mit den bereits vom Insolvenzverwalter Dr. Christian Lind vorgenommenen Reorganisationsmaßnahmen und den teilweise erfolgten Anpassungen von Mietverträgen wird das Unternehmen plangemäß an sämtlichen der weitergeführten Standorten ein positives Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBITDA) und Rosenberger gesamt ein EBITDA von ca. 10 Prozent des Umsatzes erzielen. Das nach ISO 9001:2015 zertifizierte Qualitätsmanagement aller TQSR Restaurants wird kurzfristig auch bei der Rosenberger Restaurant GmbH eingeführt.

Burger King  Österreich und die Rosenberger Restaurant GmbH hatten sich bereits Anfang 2017 in einem Joint Venture (51%/49%) zusammengeschlossen, um die Modernisierung der Rosenberger Raststätten zu forcieren. Aufgrund der anhaltenden finanziellen und organisatorischen Herausforderungen auf Seiten Rosenberger beschränkte sich das Joint Venture bislang jedoch nur auf Analyse- und Planungsaktivitäten. „Die Übernahme unseres bisherigen Joint Venture Partners Rosenberger ermöglicht uns, endlich die geleisteten Vorarbeiten aufzugreifen und die Umsetzung des in vielen anderen europäischen Ländern erfolgserprobten Multibrand Konzepts konkret anzugehen. Die ersten modernisierten Standorte werden wir noch innerhalb der nächsten 12 Monaten eröffnen“ erklärt TQSR CEO Hartmut Graf.

Im Zuge des Sanierungsverfahrens der Rosenberger Restaurant GmbH wurden von den insgesamt 17 Standorten bislang der Standort Ampaß dauerhaft und der Standort Haag temporär geschlossen. Die Schließung des Standorts Lindach erfolgt mit heutigem Tag. Diese Schließungen und die einzuschränkenden Unternehmensbereiche führen zu einer Reduktion der Anzahl der Mitarbeiter an den verbleibenden 14 Standorten und in der Verwaltung auf ca. 330. Weitere Schließungen oder ein zusätzlicher außerordentlicher Personalabbau nach Abschluss des Sanierungsverfahrens sind nicht geplant.

TQSR und Rosenberger gemeinsam beschäftigen zusammen ca. 800 Mitarbeiter und erwirtschaften kumuliert einen jährlichen Umsatz von insgesamt ca. 60 Millionen Euro. Mit den von TQSR für das Jahr 2019 geplanten neuen Burger King-Restauranteröffnungen (exklusive Rosenberger) erhöht sich dieser jährliche Umsatz auf über 70 Millionen Euro und die Zahl der Mitarbeiter auf ca. 1.000.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wenn Tim Raue Currywurst in der Düsseldorfer Altstadt brät oder Sternekoch Nils Henkel ein Six Hands Dinner mit Philipp Lange kredenzt – dann sind die „Chefs in Town“! Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf erstmals das gleichnamige, dezentrale Event statt.

Gute Nachrichten aus dem Brauhaus am Waldschlösschen: Die Tore dieses geschichtsträchtigen Hauses bleiben geöffnet. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Wenzel-Gruppe und Paulaner wird das Brauhaus wieder zum Leben erweckt.

Die "Tressbrüder​​​​​​​" planen den Einstieg in die Betriebsgastronomie. Im Herbst startet zunächst ein Pilotprojekt mit Mercedes-Benz, Gespräche mit Liebherr und Freizeitparks laufen ebenfalls.

Die Circus Group aus Hamburg hat mit Mangal x LP10, der Döner-Franchise-Kette, an der Lukas Podolski beteiligt ist, einen Vorvertrag über die beabsichtigte Einführung von bis zu 2.400 Kochrobotern unterzeichnet. Manga Döner will extrem stark expandieren. Der Deal hat einen Materialwert von 400 Millionen Euro.

In den Alpen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels etwa in Form von Wassermangel besonders deutlich. Der Betrieb von Berghütten wird deshalb immer schwieriger.

Mit der Eröffnung eines neuen ServiceStores DB am S-Hochbahnhof Schönhauser Allee in Berlin hat Casualfood seine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn erneut erweitert: Das Portfolio umfasst jetzt insgesamt sechs dieser im Franchise betriebenen Outlets.

Das St. Peter Stiftskulinarium in der Salzburger Altstadt ist ab sofort Teil der Romantik Hotels & Restaurants. Die Gaststätte, in der seit 803 gekocht wird, gilt als ältestes Restaurant Europas.

Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt.

Typische Nachspeisen waren einst Milchreis oder Pudding. Heute sind anspruchsvollere Desserts angesagt. Kinder sprechen etwa über ihre Lieblings-Macarons oder Pavlova. Zeit für eine Nasch-Recherche.

Mit neun Restaurants, die vom Guide Michelin ausgezeichnet wurden, weist Nürnberg unter den deutschen Großstädten die meisten Michelin-Sterne pro Kopf auf. Auf dem ersten Platz weltweit landete Japans kulturelle Hauptstadt Kyoto.