Wiesn-Bilanz: 6,7 Millionen Gäste, sieben Millionen Maß Bier

| Gastronomie Gastronomie

Bei überwiegend idealem Volksfestwetter in der ersten Woche und eher kalter und nasser Witterung in der zweiten Hälfte besuchten rund 6,7 Millionen Gäste die Wiesn. Davon wurden auf der Veranstaltung Oide Wiesn rund 430.000 Besucher gezählt. Sie verteilten sich auf Zelte, Biergärten und Straßen und flanierten über das Gelände. Dabei waren in diesem Jahr auffällig viele Familien mit Kindern auf dem Fest unterwegs, Senioren und alle Altersklassen dazwischen.

Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Wiesnchef Clemens Baumgärtner, „Das Oktoberfest war in diesem Jahr besonders entspannt. Trotz der hohen Besucherzahlen ist die Zahl der Straftaten und Patienten gesunken. Unser Sicherheitskonzept ist mit Unterstützung der Polizei und Feuerwehr sowie unserer Partner aufgegangen. Ich hoffe, dass sich dieser Trend zu einem friedlichen und qualitätsbewussten Volksfest fortsetzt.“

Der überwiegende Teil der Gäste kam nach wie vor aus München selbst oder dem Umland. Es waren wieder spürbar viele Besucher aus dem Ausland auf der Theresienwiese unterwegs. Die meisten internationalen Gäste kamen aus den USA, Italien, dem Vereinigten Königreich, Österreich, Polen, Frankreich, Schweiz, Spanien, den Niederlanden und erstmals vermehrt aus Indien. 

Essen und Trinken

Ein Plus von rund 9 Prozent bei den Speisen meldeten die kleinen Zelte und die großen Wiesnwirte. Klassische bayerische Spezialitäten gehörten weiterhin zum Besuch auf der Wiesn dazu. Ungeschlagener Renner bleibt das Hendl. Die Gastronomie auf dem Oktoberfest folgt dem gesellschaftlichen Trend zu Bio-Kost, regionalen Produkten oder vegetarischen und veganen Schmankerln und bietet eine breitgefächerte Auswahl. Die Nachfrage hat sich auf ein gleichbleibendes Niveau eingependelt.

Die Oktoberfest-Gäste tranken nach Angabe der Festwirte rund 7 Millionen Maß Bier (2023: 7,2 Millionen). Die Nachfrage nach nicht-alkoholischer Getränken blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Dabei setzten die Gäste vor allem auf Wasser, Apfelschorle und Spezi. Der Anteil des alkoholfreien Bieres am Gesamtausschank lag unverändert bei 4 bis 5 Prozent. Die Zelte waren gut gefüllt, aber nicht überfüllt, die Stimmung war zumeist feierfreudig entspannt. Die stärksten Tage waren traditionell die drei Samstage und der mittlere Sonntag (29. September).

Offizielles Buchungs- und Wiederverkaufsportal

Auf dem 2023 gestarteten Online-Portal der Wirte können nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis getauscht oder gekauft werden. Diese Transaktionsabwicklung sorgt für einen sicheren Kauf und schützt vor Wucherpreisen, wie sie auf dem Schwarzmarkt verlangt werden. 21 gastronomische Mittel- und Großbetriebe haben sich für das Portal Oktoberfest-Booking.com als Lösung entschieden. Die Plattform meldet rund 180.000 Seitenaufrufe pro Tag (2023: 100.000). Es wurden mehr als 660 Transaktionen abgewickelt (2023: 310). Dabei wechselten Reservierungen für mehr als 780 Tische für jeweils zehn Personen die Besitzer (2023: 360).

Her mit den Krügen

Das aufmerksame Ordnerpersonal nahm Andenkenjägern 98.000 Bierkrüge (2023: 115.600, 2022: 137.790) an den Ausgängen der Zelte sowie des Festgeländes ab (Hochrechnung bis Wiesn-Schluss).

Souvenirs

Bei den Souvenirs waren in diesem Jahr Filzherzen und Anstecker mit flotten Sprüchen bei den Festgästen besonders gefragt. Sehr beliebt waren wieder kleine Mitbringsel und Andenken, wie Pins oder Kühlschrankmagnete. Sweatshirts, T-Shirts und Krüge mit dem Oktoberfest-Motiv gingen ebenfalls gut über die Ladentheke. So war die Stofftasche mit dem diesjährigen Motiv schnell vergriffen und restlos ausverkauft.

Polizei, Feuerwehr, Sanitätsstation

Die Polizei spricht von einer harmonischen Wiesn mit rückläufigen Zahlen bei den Straftaten (-25,8 Prozent). Auch für die Feuerwehr verlief das Fest ohne gravierende Vorkommnisse. Lobend erwähnt wurde die Besucherlenkung durch die Durchsagen während der Sperrung des Bahnhofs Hackerbrücke und das umsichtige Handeln der Wirte, die sicherstellten, dass ihre Zelte rechtzeitig geschlossen wurden. Einem glücklichen Paar angelte die Feuerwehr den Verlobungsring aus einem Spalt wieder heraus. Die Aicher Ambulanz spricht von einem ruhigen Verlauf mit einem Einsatzrückgang um 29 Prozent.

Fundstücke

Bis Sonntag, 6. Oktober, wurden hochgerechnet 3.500 Fundsachen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies voraussichtlich 250 Fundsachen mehr. Darunter waren 700 Geldbeutel, 700 Kleidungsstücke, 500 Ausweise, 315 Handys, 450 Bankkarten, 150 Schlüssel, 300 Brillen/Sonnenbrillen, 160 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 60 Regenschirme und 45 Schmuckstücke. Rund 800 Fundsachen konnten noch während der laufenden Wiesn ausgehändigt werden (hochgerechnet).

Kurioseste Fundstücke: 16 Lederhosen-Träger, Handschellen aus Leichtmetall, fünf Eheringe, von denen drei bereits wieder abgeholt wurden, eine zahnmedizinische Knirsch-Schiene, diverse Damenschuhpaare, deren Trägerinnen sich ihrer vermutlich entledigt haben und auf Badeschlappen – an den Souvenirständen erhältlich – umgestiegen sind. Der Trend zu Trachtenhüten, den die Souvenirhändler beobachtet haben, spiegelt sich auch in der ungewöhnlich hohen Zahl der abgegebenen Kopfbedeckungen wider.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Januar feiert das Hôtel de Glace in Zusammenarbeit mit dem Fairmont Le Château Frontenac die Eröffnung des ersten Eisrestaurants in Amerika. Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums des Hôtel de Glace markiert das Restaurant aus Eis und Schnee einen Meilenstein in der Geschichte des Eishotels.

Wolt ist in nur einem Jahrzehnt von seinem Liefergebiet in einer einzigen Stadt (Helsinki) im Jahr 2014 auf 1.000 Städte in 28 Ländern gewachsen. Über alle Märkte hinweg ist eine Speise klarer Favorit.

Das mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Restaurant Anthony´s Kitchen in Meerbusch bei Düsseldorf ist insolvent. Der Restaurantbetrieb in Meerbusch läuft trotz des Insolvenzantrags uneingeschränkt weiter. „Ich habe mich bei der Ausweitung meiner Aktivitäten verzettelt“, bedauert Anthony Sarpong.

Mitten in der Gastromeile Calwer Straße in Stuttgart wird ab Mitte nächsten Jahres ein neues Miller & Carter Steakhouse eröffnet. Das Gastrokonzept wurde von Mitchells & Butlers in Großbritannien eingeführt und ist dort mit 120 Outlets Marktführer.

Rund 30 italienische Restaurants in Berlin zeigen ab Donnerstag, was sie unter wahrer Pizza verstehen. Während der «True Italian Pizza Week» bieten sie jeweils zwei Pizzen zur Auswahl an, dazu einen Aperol Spritz oder einen alkoholfreien Crodino für 16 Euro.

Pressemitteilung

Die Planetary Health Diet (PHD) wurde entwickelt, um eine Ernährung zu fördern, die die Gesundheit der Menschen und des Planeten schützt. Viele Betriebe setzen die PHD bereits als Orientierung für Speisepläne ein. In einer neuen Webinar-Reihe erfahren Verantwortliche aus Gemeinschaftsverpflegung, Hotels und Restaurants, wie die Umsetzung der PHD in der Praxis gelingt und optimiert werden kann.

Die Pizza ist eine der beliebtesten Speisen der Welt. Ursprünglich aus Italien, brachten italienische Auswanderer ihr Handwerk und ihre traditionellen Rezepte in alle Ecken der Welt. Aber wo kann man die beste Pizza außerhalb Italiens genießen?

Das Oktoberfest lockt Besucher aus aller Welt. Seit Corona wird nicht nur auf der Theresienwiese gefeiert. Parallel laden die Innenstadt-Wirte zur Wirtshaus-Wiesn - offensichtlich mit großem Erfolg.

Das Wetter könnte besser sein, die Wasen-Veranstalter zeigen sich dennoch zufrieden. Über zwei Millionen Besucher werden zur Halbzeit bei dem Volksfest gezählt.

Die Berlin Food Week feiert den zehnten Geburtstag - und will Besucher mit neuen kulinarischen Trends locken. Auf dem Programm steht auch ein Vortrag einer spanischen Kochikone.