Zu gut für die Tonne-Bundespreis: Özdemir zeichnet Projekte gegen Lebensmittelverschwendung aus

| Gastronomie Gastronomie

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute in Berlin die Gewinner des Zu gut für die Tonne!-Bundespreises und damit herausragende Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet. Mit dem vom DEHOGA unterstützten Zu gut für die Tonne!–Bundespreis würdigt das Bundesministerium kreative Lebensmittelretterinnen und -retter mit innovativen Ideen und Pioniergeist. In der Kategorie Gastronomie überzeugte Community Kitchen Food GmbHaus München die Jury, der auch DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges angehört. Montags bis freitags sowie sonntags bietet die Community Kitchen im Münchener Stadtteil Neuperlach frische Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln an. Ihr Ziel ist, Lebensmittelverschwendung zu verringern und so zum Klimaschutz beizutragen, ein Bewusstsein für die Thematik in der Öffentlichkeit zu schaffen, Bedürftigen Mahlzeiten zu ermöglichen und Menschen zusammenzubringen.

Die Gewinner in den weiteren Kategorien:

  • Kategorie Landwirtschaft & Produktion: Kultimativ GmbH: Heldenbrot (Konstanz, Baden-Württemberg)
  • Kategorie Handel: Marktschwärmer Deutschland (Equanum GmbH): Onlineshop trifft regionalen Bauernmarkt (Berlin)
  • Kategorie Gesellschaft & Bildung: WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule (Fürth, Bayern)
  • Kategorie Digitalisierung: Friedhold GmbH: Friedhold (Visselhövede, Niedersachsen)
  • Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis ausgezeichnet wurden Aktion Brücke e. V.: Obdachlosenhilfe (Germering, Bayern), der Rettermarkt Rettich (Saarbrücken, Saarland) und der Rheinische Lebensmittelretter e. V. für Fair-Teiler Steinenbrück (Steinenbrück, Nordrhein-Westfalen)

Die Gewinner des Zu gut für die Tonne!–Bundespreises 2022 im Detail sind:

Kategorie Landwirtschaft & Produktion

Kultimativ GmbH: Heldenbrot (Konstanz, Baden-Württemberg)
Das "Heldenbrot"-Team betrachtet Brotreste als Rohstoff mit großem Zukunftspotential: Das Unternehmen kauft übriggebliebenes Brot bei Bäckereien an und verarbeitet es zunächst zu Brotgranulat. Dieses kann dann in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz kommen und einen großen Teil herkömmlicher Zutaten wie zum Beispiel Mehl ersetzen.

Kategorie Handel

Marktschwärmer Deutschland (Equanum GmbH): Onlineshop trifft regionalen Bauernmarkt (Berlin)
Die Initiative Marktschwärmer Deutschland betreut von Berlin aus die Onlineplattform, auf der bundesweit regionale Erzeuger saisonale Lebensmittel anbieten. Kunden können den vorbestellten Einkauf wöchentlich in sogenannten Schwärmereien in ihrer Nachbarschaft abholen.

Kategorie Gastronomie

Community Kitchen Food GmbH: Community Kitchen München (München, Bayern)
Montags bis freitags sowie sonntags bietet die Community Kitchen im Münchener Stadtteil Neuperlach frische Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln an. Ihr Ziel ist, Lebensmittelverschwendung zu verringern und so zum Klimaschutz beizutragen, ein Bewusstsein für die Thematik in der Öffentlichkeit zu schaffen, Bedürftigen Mahlzeiten zu ermöglichen und Menschen zusammenzubringen.

Kategorie Gesellschaft & Bildung

WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule (Fürth, Bayern)
Auf der Plattform der Fürther Bildungsinitiative WERTvoll macht Schule stellen erfahrene Lehrkräfte lehrplankonforme Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung. Eine aktuelle Unterrichtseinheit vermittelt sechs- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schülern grundlegendes Wissen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in punkto Lebensmittelwertschätzung.

Kategorie Digitalisierung

Friedhold GmbH: Friedhold (Visselhövede, Niedersachsen)
Das Start-up Friedhold ermöglicht es landwirtschaftlichen Betrieben aus dem deutschsprachigen Raum, unkompliziert einen digitalen Hofladen zu errichten. Der so organisierte Vorverkauf bewahrt wertvolle Lebensmittel vor der Tonne, da Produkte wie Fleisch oder Gemüse verkauft werden noch bevor die Tiere geschlachtet werden und das Gemüse geerntet wird.

Mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden:

Aktion Brücke e. V.: Obdachlosenhilfe (Germering, Bayern)

Die Mitglieder des Germeringer Vereins Aktion Brücke e. V. kommen regelmäßig zusammen, um aus geretteten und gespendeten Lebensmitteln warme Mahlzeiten zu kochen. Diese verteilen die Ehrenamtlichen an bedürftige und wohnungslose Menschen im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Rettermarkt Rettich (Saarbrücken, Saarland)

Der Rettermarkt Rettich bietet Lebensmittel, die sonst in der Tonne gelandet wären, zu kleinen Preisen an. Allein im ersten Jahr konnte der Rettermarkt etwa 100.000 Lebensmittel retten. Seit Ende 2021 gibt es neben Saarbrücken einen zweiten Laden in Saarlouis.

Rheinische Lebensmittelretter e. V.: Fair-Teiler Steinenbrück (Steinenbrück, Nordrhein-Westfalen)

Mit dem "Fair-Teiler Steinenbrück" in Overath ergänzt der Verein Rheinische Lebensmittelretter e. V. das Angebot der Tafeln im Bergischen Land: Die Ehrenamtlichen retten, was die Tafeln nicht mitnehmen können und bewahren so wöchentlich rund 40.000 Liter Lebensmittel vor der Tonne.

Die Förderpreisträger erhalten zur Unterstützung und Weiterentwicklung ihrer Projekte je 5.000 Euro.

Weitere Informationen zu den Gewinnerprojekten finden hier

Jurymitglieder:

  • Bärbel Dieckmann, Juryvorsitzende, ehemalige Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe e. V.
  • Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbands
  • Cherno Jobatey, Journalist und Fernsehmoderator
  • Friederike Klasen, Expertin für Kommunikation & crowdbasierte Finanzierung
  • Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
  • Christian Rach, Fernsehkoch und Kochbuchautor
  • Valentin Thurn, Dokumentarfilmer und Autor
  • Yvonne Willicks, Fernsehmoderatorin und Autorin

Neue App "Zu gut für die Tonne!"

Lecker kochen und nebenbei Lebensmittel retten? Das geht ganz einfach mit der neu aufgelegten Rezepte-App von "Zu gut für die Tonne!". Die App schlägt Nutzerinnen und Nutzern gezielt zu ihren Reste-Zutaten passende Rezepte vor. So hilft die App mit viele leckeren und praktischen Reste-Rezepten und Haltbarkeitstipps beim Verwerten von Resten – ohne großen Aufwand und Einkauf. Die App ist kostenfrei im Google Play Store, im Apple Store oder direkt im Browser verfügbar.

Hintergrund

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechseinhalb Millionen Tonnen davon allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie Obst- und Nussschalen, Kaffeesatz oder Knochen.

Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) neben den Privaten Haushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Dazu ist das BMEL mit den Wirtschaftsbeteiligten – von der Primärproduktion bis zum Handel – im Gespräch und strebt ambitionierte und verpflichtende Zielvereinbarungen an. Eine entsprechende Zielvereinbarung für die Außer-Haus-Verpflegung wurde bereits abgeschlossen. Weitere Maßnahmen, auch gesetzliche, werden derzeit geprüft.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Um das 20-jährige Bestehen in Österreich gebührend zu feiern, vereinte Jeunes Restaurateurs die Koch-Elite der österreichischen Kulinarik-Landschaft und verwandelte das Areal des Schlosses Grafenegg einen Tag lang in eine Gourmetwelt.

Der "Beast - Berlin Steakclub" am Alexanderplatz ist mit einem festlichen Dinner zur Berlin Fashion Week am 1. Juli 2024 gestartet. Prominenz aus Politik, Mode und Kultur wie Franziska Giffey und Christiane Arp waren mit dabei.

Die Josef Laufer Stiftung sucht bis zum 1. Oktober 2024 kreative Gastronomie-Auszubildende für den zweiten „Genuss-Kultur-Preis“. Statt klassischem Koch- oder Servier-Wettbewerb, soll der Nachwuchs frische Ideen für die Gastronomie entwickeln.

Die Maß Bier auf dem Oktoberfest kostet in diesem Jahr zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Damit steigt der Preis für das Festbier durchschnittlich um 3,9 Prozent und knackt erstmals die Marke von 15 Euro.

Das zweite Halbjahr 2024 im Trendreisen-Programm von Pierre Nierhaus wird spannend: Der Experte für Hospitality und Lifestyle präsentiert Metropolen wie Hongkong, Kopenhagen und nach langer Zeit wieder Miami, das sich in den letzten Jahren zu einer Glamour-, Design- und Kunstmetropole gewandelt hat.

Mit Bekanntgabe der Nominierten startet der Leaders Club Award auch in diesem Jahr in die heiße Phase. Am 11. Oktober entscheidet das Publikum wieder, welches der sechs Gastro-Konzepte sich mit der Goldenden Palme schmücken darf.

Vor wenigen Wochen wurde ihr Restaurant zum neunten Mal in Folge als eines der 50 besten Restaurants der Welt ausgezeichnet, an diesem Wochenende lud sie zum sechsten Mal zum Networking-Event „MAW Ladies Lunch" ein. Die Rede ist von Marie-Anne Wild.

Mit der Eröffnung des Restaurants „Glorious Bastards“ in Konstanz Anfang Juni ist das österreichische Konzept auch in Deutschland angekommen und nun mit der Glorious Bastards GmbH dem Bundesverband der Systemgastronomie beigetreten.

Keine drei Monate noch, dann herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Der Bierpreis ist ein alljährliches Politikum. Was muss man sonst noch wissen?

Im Konstanzer Einkaufzentrum Lago, direkt am Ufer des Bodensees, hat jetzt die Soulkitchen-Grouppe von Heiner Raschhofer ein gastronomisches Großprojekt eröffnet. Highlight ist eine Dachterrasse mit See- und Alpenblick.