Airbnb will Wohnungsanbieter in Berlin auf rechtliche Anforderungen verpflichten

| Hotellerie Hotellerie

Der Wohnungsmarkt in Berlin ist umkämpft. Damit Anbieter kurzzeitiger Unterkünfte etwa auf Airbnb das nicht ausnutzen, gelten für sie besondere Auflagen. Nun will das Unternehmen stärker darauf achten, dass diese auch eingehalten werden - höchste Zeit, sagen Kritiker.

Wer in Berlin kurzzeitig ein Zimmer untervermieten will, braucht eine Registriernummer vom zuständigen Bezirk - die Wohnungsvermittlungsplattform Airbnb will künftig alle Anbieter verpflichten, diese auch im eigenen Angebot sichtbar zu machen. «Airbnb kündigt an, dass alle Inserate in Berlin bis zum 1. März 2023 eine Registriernummer oder Kontaktinformationen anzeigen müssen, um weiterhin Kurzzeitbuchungen auf der Plattform annehmen zu können», teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bislang forderte Airbnb nur bei neuen Inseraten die Registriernummer.

Dem Recht nach müssen Anbieter von kurzzeitigen Unterkünften über Plattformen wie Airbnb in Berlin schon seit 2018 eine solche Nummer bei den Bezirken beantragen und diese auch im Angebot veröffentlichen. Wer mehr als die Hälfte seiner Wohnfläche vermietet, braucht sogar eine entsprechende Genehmigung. Auf diese Weise sollen die Behörden unlautere Angebote besser verfolgen können.

Aus Sicht der Bezirke funktionierte das jahrelang nur unzureichend. Sie warfen den Onlineportalen vor, die Angebote auch ohne die Angabe der Nummer zu veröffentlichen. Seit einem Jahr achtet Airbnb eigenen Angaben zufolge zumindest bei neuen Inseraten darauf, dass die Vorgaben des Senats eingehalten werden. Ab März soll das nun auch für bestehende Angebote gelten.

Damit setze das Unternehmen allerdings nur die entsprechenden Pflichten aus dem sogenannten Zweckentfremdungsgesetz um, teilte die Senatsverwaltung für Wohnen auf Anfrage mit. «Wir erwarten, dass Airbnb die Vorgaben des Gesetzes nunmehr zwingend für alle seine Nutzerinnen und Nutzer vorschreibt.»

Aus Sicht des Unternehmens läuft die Beantragung der Registriernummer in der Hauptstadt zu umständlich. Airbnb fordert digitale und schnellere Lösungen der Behörden, wie sie etwa in Nordrhein-Westfalen und Hamburg bereits existierten.

Um gegen Zweckentfremdungen von Vermietern auf der Plattform vorgehen und nicht gezahlte Steuern eintreiben zu können, streitet sich der Senat mit Airbnb seit Jahren immer wieder um die Herausgabe von Anbieter-Daten. Ein rechtskräftiges Urteil in dieser Frage gibt es noch nicht. Im Juni 2020 hatte die Hamburger Steuerfahndung allerdings einen großen Datensatz ergattert, mit zahlreichen Einträgen auch für Berlin. Mehr als zwei Millionen Euro Steuern trieb der Senat auf dieser Basis nachträglich ein.

Seitdem wartet die Senatsverwaltung ab. «Wann erneut an diesen Plattformbetreiber oder an weitere Plattformbetreibende herangetreten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar», teilte die Finanzverwaltung auf Anfrage mit. «Derartige Anfragen erfolgen zumeist gebündelt für Deutschland. Darüber hinaus stehen ermittlungstaktische Erwägungen und das Steuergeheimnis einer Veröffentlichung etwaiger konkreter Maßnahmen entgegen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine von der Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel beauftragte Untersuchung negativer Kundenbewertungen zu den im Frankfurter Bahnhofsviertel ansässigen Hotels macht die großen nachteiligen Auswirkungen von Kriminalität, Drogenhandel und Drogenkonsum deutlich.

Die Marke Beech Resorts ist auf Wachstumskurs: Nachdem im Jahr 2020 das Resort Fleesensee seine Pforten für Gäste öffnete, folgten in diesem Jahr die beiden Häuser in Boltenhagen und am Plauer See.

Das von Wyndham Hotels & Resorts angekündigte Luxushotel Dolce by Wyndham Versailles – Domaine du Montcel nahe Paris ist offiziell eröffnet. Eingebettet in einen Landschaftspark und wenige Minuten vom berühmten Schloss Versailles entfernt, bietet das Anwesen 178 Zimmer. 

Der Erzgebirgskreis will das Fichtelberghaus verkaufen. Jahrelang hatte er es nur verpachtet. Jetzt sucht der Landkreis nach Kaufinteressenten. Hotel und Restaurant sind stark renovierungsbedürftig.

Die Tante Alma Hangout GmbH aus Frankfurt am Main, Teil der Münchner Solutions Holding von Stephan Gerhard, hat zum 1. Juli das bisherige Hotel Zumnorde am Anger in Erfurt übernommen und wird das Haus künftig als klassisches Vollhotel unter dem Namen Hotel Alma am Anger betreiben.

Das Mercure Lübeck City Center ist umfassend renoviert worden. Neben den öffentlichen Bereichen wurden 50 Prozent der Hotelzimmer neu gestaltet. Das Haus an zentraler Lage in der Lübecker Innenstadt verfügt über 83 Hotelzimmer und gehört zum Portfolio der LFPI Hospitality Group.

Mit rund 400 geladenen Gästen ist die Eröffnung des umgestalteten einstigen Weltkriegsbunkers am Heiligengeistfeld gefeiert worden - bis zur Öffnung für alle dauert es aber noch bis Freitag. Bei dem sogenannten Pre-Opening am Mittwochabend konnten die Gäste neu geschaffene Attraktionen wie das Hotel, den Dachgarten und die Gastronomie erkunden.

In einer Höhe von mindestens 80 Metern blicken die Gäste durch bodentiefe Fenster auf die Skyline von „Mainhattan“. Jetzt wurden sämtliche Zimmer mit einem Fokus auf Wohlbefinden und das Markenprofil von JW Marriott umgestaltet

Die SV Group gibt für Ende 2025 die Eröffnung des ersten Moxy Hotels in Zürich bekannt. Das Haus wird nach einer umfassenden Modernisierung im Design der Marke mit 162 Zimmern wieder eröffnet.

Die Achat Hotels mit Sitz in Mannheim erweitern ihr Team im Bereich Meetings, Incentives, Konferenzen und Events um drei neue Mitarbeiter und schaffen eine eigene MICE-Abteilung. Diese soll dazu dienen, die Hotels zu unterstützen, und größtenteils virtuell zusammenarbeiten.