Gestiegene Kosten: Deutsche Hotellerie mit guten Umsätzen aber rückläufigen Margen

| Hotellerie Hotellerie

Der deutsche Hotelmarkt hat in den letzten Jahren turbulente Zeiten hinter sich gebracht, aber die Aussichten für die kommenden Jahre sind endlich wieder vielversprechend. Die jüngste Prognose der Wirtschaftsweisen, die eine leichte Erholung der Wirtschaft erwarten, gibt vorsichtigen Grund zur Hoffnung, dass die Hotelbetreiber mit ihrem Ausblick ins Jahr 2024 recht behalten könnten.

Die Hotellerie in Deutschland wird trotz stetigen Veränderungen und Herausforderungen im Jahr 2023 ein Umsatz-Rekordjahr verzeichnen. Die Auslastungsquote hat sich im Vergleich zu 2022 deutlich verbessert und liegt gemäß STR Global per Ende September 2023 wieder bei rund 65 Prozent. Das sind knapp zehn Prozent weniger als im Rekordjahr 2019, jedoch liegt die Durchschnittsrate (Nettoumsatz pro verkauftem Zimmer) gemäß STR Global per Ende September elf Prozent über 2019. Die Vorbuchungsstände für das letzte Quartal 2023 liegen bis zu zehn Prozent über Vorjahr. Für das Jahr 2024 wird ein weiteres Wachstum der Hotelbranche erwartet. 

„Nach drei Krisenjahren wird das Jahr 2023 die Wende bringen. Die Hotelmarktentwicklung 2024 wird wieder Umsätze und Ergebnisse auf dem Niveau des Rekordjahres 2019 ermöglichen“, erklärt Michael Lidl, Geschäftsführender Partner Treugast Solutions Group."

Im Rahmen des Treugast Ratings 2023 wurden 27 führende Hotelgesellschaften in Deutschland zu deren Zukunftserwartung befragt. Für das Jahr 2023 gehen die Betreiber, trotz Wirtschaftsrezession, von Umsatzsteigerungen von circa 15 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019 aus. Die Ergebnismarge 2023 wird allerdings um 1,9 Prozentpunkte zurückgehen, da das Umsatzwachstum die steigenden Kosten nicht vollends kompensieren kann. Mit einem einsetzenden Wirtschaftswachstum sowie erwarteter steigender Konsumfreudigkeit im Jahr 2024 prognostizieren mehr als 80 Prozent der Hotelbetreiber für 2024 nicht nur erneut steigende Umsätze, sondern auch wieder steigende Ergebnisse. Lediglich 15 Prozent gehen von gleichbleibenden Umsatz- wie Ergebniserwartungen und nur eine der befragten Hotelgesellschaften geht  von leicht rückläufigen Zahlen im Jahr 2024 aus.

Das Rating zeigt, dass der deutsche Hotelmarkt weiterhin dynamisch und vielversprechend bleibt. Neben dem Stimmungsbarometer der Branche wurden im Rahmen des aktuellen Ratings drei Hotelunternehmen ausgezeichnet, die in den Segmenten Wachstum, Innovation und Performance Benchmarks darstellen.

Ganz vorne in Sachen Wachstum ist das britische Hotelunternehmen Premier Inn, dessen 20 Neueröffnungen in Deutschland im Jahr 2023 – unter anderem durch Übernahmen getrieben – von Treugast mit dem „Most Wanted Investment Partner“-Award ausgezeichnet wurde.

Michael Lidl: „Premier Inn Hotels, die Tochter des britischen Hospitality-Konzerns Whitbread, betrat den deutschen Hotelmarkt mit einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte und gewann unseren ‚Most Wanted Investment Partner‘-Award gleich im ersten Jahr der Teilnahme. Dies ist auch ein Novum in der Geschichte unseres Treugast Awards.“ Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 verzeichnete das Unternehmen einen Netto-Zimmerzuwachs von rund 1.100 Zimmern. Mit über 50 Häusern in Deutschland und einer engagierten Expansionspolitik im Limited Service Segment strebt Premier Inn Hotels die Marktführerschaft an.

Als Top-Performer der Branche mit einem AAA-Blue-Chip-Rating gelten laut Rating 2023 die Hotelgesellschaften Motel One und B&B Hotels.

Dazu Michael Lidl: „Motel One behält seine Spitzenposition und führt weiterhin mit einem AAA-Rating. Die konsequente Standortstrategie, der hohe Anspruch an den Produktstandard, das sehr profitable Hotelkonzept und die hohe Zuverlässigkeit als Mieter, auch während der Krisenjahre, tragen zu diesem Erfolg bei.“ Zum Ende des Jahres 2022 verfügte Motel One über ein eindrucksvolles Portfolio von 88 geöffneten Hotels an 45 verschiedenen Standorten in zwölf Ländern, insgesamt mit 24.752 Zimmern. Mit der Einführung der neuen Marke The Cloud One Hotels, die auf Lifestyle und Flexibilität ausgerichtet ist, eröffnen sich zukünftig auch vermehrt Möglichkeiten für Konversionsprojekte. 

Auch B&B Hotels, eine der profitabelsten Hotelketten Deutschlands, zeigt sich im Treugast Rating 2023 weiterhin als AAA-Blue-Chip und damit als einer der Spitzenreiter auf dem deutschen Hotelmarkt. „Das Hotel- und Managementkonzept von B&B Hotels ist nahezu konkurrenzlos, was sich in einem starken Wachstum und hoher Profitabilität widerspiegelt. Zum Ende des Jahres 2022 zählte das Portfolio von B&B Hotels allein in Deutschland rund 17.600 Zimmer in insgesamt 165 Hotels und ist eine der profitabelsten Hotelketten Deutschlands“, erläutert Michael Lidl.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Sommer in der alpinen Ferienhotellerie befindet sich in der Halbzeit, doch wie entwickeln sich die Buchungsprognosen? Kohl > Partner hat gemeinsam mit RateBoard ein Update zum bisherigen Verlauf der Sommersaison 2024 und einen Ausblick erstellt.

Die Fertigstellung der Royal Suite rundet die Renovierung des Hotels in Dresden ab. Seit der Wiedereröffnung erstrahlt das Taschenbergpalais Kempinski in neuem Glanz und bietet Gästen eine Mischung aus historischem Ambiente und modernem Luxus.

Die Numa Group hat die Übernahme der Lifestyle-Apart-Hotelmarke Native Places bekanntgegeben. Durch die Akquisition wächst das Immobilienportfolio von Numa auf über 7.300 Einheiten in Europa.

Das Kempinski Hotel The Dome Belek läutet mit einer Modernisierung des Hotels eine neue Ära ein. Nach einer Renovierung aller Zimmer hat das Hotel neue Suiten eingeweiht, zudem gibt es ein neues und ein renoviertes Restaurant.

Das "Artist in Residence​​​​​​​"-Projekt geht in die nächste und insgesamt sechste Saison. Ab Juli 2024 gastieren fünf Künstlerinnen und Künstler bis Ende August im Atelier des Hotels und hinterlassen am Ende ihres Aufenthalts ein Kunstwerk.

Panoramablick über Hamburg, viel Grün, vielfältige Gastronomie-Angebote und eine Herberge. Mit deutlicher Verspätung ist in der letzten Woche der umgebaute grüne Hochbunker St. Pauli eröffnet worden. Das Hotel Reverb by Hard Rock hält 134 Zimmer für seine Gäste bereit. Ein Blick in das Haus.

​​​​​​​Die Dorint-Gruppe sieht sich bei Corona-Hilfen ungleich behandelt und klagt sich durch die Instanzen – bislang ohne Erfolg. Nun hat Dorint-Boss Iserlohe per Eilantrag eine erneute Verfassungsbeschwerde eingereicht. 300 Seiten stark ist seine Argumentation.

Dass die Hotels am Bodensee in der Hochsaison freie Zimmer haben, kommt selten vor. Wegen der Berichte über Hochwasser und Mücken wurden stellenweise Buchungen storniert, auch Durchreiseverkehr blieb teilweise aus, wie Hoteliers aus der Region schilderten.

Die jüngsten EU-Regulierungen sollen den digitalen Markt fairer gestalten. In der Folge sinken derzeit aber auf vielen Hotelwebseiten die Besucherzahlen. Hinzu kommt, dass der OTA-Anteil am Hotelvertrieb in den letzten 10 Jahren um 50 Prozent  anstieg, während Direktbuchungen um 11,6 Prozent rückläufig waren. Ist die Schlacht gegen die Buchungsportale also verloren? „Klares Nein“, sagt Philipp Ingenillem von den Online Birds und unterstreicht, was Hotels jetzt tun sollten.

Mit der Grundsteinlegung des Design-Hotels Schutzhütte setzt die Familie Vollbracht ihr Engagement in Willingen fort. Bis Ende 2025 soll ein Lifestyle und Design-Hotel entstehen, welches alpinen Flair mit Boho-Elementen verbindet.