Hessen schafft Beherbergungsverbot ab

| Hotellerie Hotellerie

as Coronavirus breitet sich in Hessen weiter aus. Am Montag wurde bekannt, dass sich auch eine Ministerin angesteckt hat. Kommen nun wieder strengere Besuchsregeln für Alten- und Pflegeheime? Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hält das für möglich. Derweil ist das Beherbergungsverbot für Reisende aus innerdeutschen Corona-Hotspots abgeschafft - dafür gelten in anderen Bereichen nun schärfere Vorgaben.

CORONA-REGELN: Angesichts der steigenden Infektionszahlen verschärft Hessen seine Vorgaben unter anderem für private Feiern deutlich. Damit würden Beschlüsse zwischen Bund und Ländern umgesetzt, sagte Bouffier in Wiesbaden. Maßgeblich seien jeweils die Zahlen der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. So wird unter anderem ab einem Wert von 35 die Zahl der Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen in der Regel von bisher 250 auf 150 reduziert. Private Feiern in angemieteten oder öffentlichen Räumen dürfen von höchstens 25 Menschen besucht werden (oder Personen aus zwei Hausständen). Für Feiern in privaten Räumen werde die Höchstteilnehmerzahl von 15 dringend empfohlen, sagte Bouffier.

Steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 50 oder mehr dürfen unter anderem bei privaten Feiern in angemieteten oder öffentlichen Räumen höchstens zehn Menschen oder zwei Hausstände teilnehmen. In der Gastronomie gilt ab einer Inzidenz von 50 eine Sperrstunde von 23.00 bis 6.00 Uhr. Der Alkoholkonsum im öffentlichen Raum ist dann in dieser Zeitspanne ebenfalls verboten. Ab einer Inzidenz von 75 oder bei weiterem kontinuierlichen Anstieg oberhalb der Marke 50 dürfen sich maximal fünf Menschen oder Angehörige von zwei Hausständen in der Öffentlichkeit treffen.


Anzeige

Gegen Corona-Viren: Professionelle Luftreinigung für Restaurants und Tagungsräume

Die High-Tech-Plasma-Technologie des Aircleaners beseitigt neben infektiösen Aerosolen auch Pollen, Allergene und Gerüche. Geeignet für bis zu 150m² Fläche. Leiser Betrieb dank Plasma-Technologie. Schon ab 189 Euro Leasing-Gebühr pro Monat. Tageskarte-Leser werden bevorzugt beliefert.
Jetzt mehr erfahren


BEHERBERGUNGSVERBOT GEKIPPT: Das Verbot habe sich nicht als zielführend erwiesen, begründete Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Montag in Wiesbaden die Entscheidung. In Hessen galt seit Sommer ein Beherbergungsverbot. Als Gebiete mit erhöhten Infektionsgefahren gelten Regionen, in denen binnen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner aufgetreten sind. In Baden-Württemberg und Niedersachsen etwa wurden die Verbote inzwischen in Eilverfahren gekippt. In anderen Bundesländern halten die Landesregierungen von sich aus nicht mehr daran fest. Vor dem Bundesverfassungsgericht ist derzeit eine Klage anhängig, bei der es um das Beherbergungsverbot in Schleswig-Holstein geht.

MINISTERIN INFIZIERT: Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) ist mit dem Coronavirus infiziert, wie Bouffier in Wiesbaden sagte. Da Dorn in den vergangenen Tagen an einer Besprechung mit Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Sozialminister Kai Klose teilgenommen habe, seien die beiden Grünen-Politiker derzeit in Quarantäne. Weitere Details zum Zustand der Kabinettsmitglieder nannte der Regierungschef nicht. Hessens Sozialminister Klose sollte am Montag eigentlich zusammen mit Bouffier die aktuellen Beschlüsse des Corona-Kabinetts präsentieren. Stattdessen nahm Kultusminister Alexander Lorz (CDU) an der Pressekonferenz teil.

NEUINFEKTIONEN NEHMEN ZU: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Hessen stieg derweil weiter. Innerhalb eines Tages wurde das Virus bei 336 weiteren Menschen nachgewiesen, wie das Sozialministerium am Montag (Stand 0.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus gestorbenen Menschen erhöhte sich um 3 auf 576. Seit Beginn der Pandemie wurden 25 776 Corona-Fälle in Hessen registriert. Die Stadt Offenbach führte weiterhin die Liste der hessischen Kommunen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) an: Der Wert lag bei 119,4. In Frankfurt lag die Inzidenz bei 117,9 und in Kassel bei 107,1. Damit war die höchste Eskalationsstufe des Landes Hessen deutlich überschritten.

WIEDER MEHR EINSCHRÄNKUNGEN IN ALTEN- UND PFLEGEHEIMEN? Angesichts der weiteren Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 schließt Bouffier eine erneute Verschärfung der Corona-Beschränkungen für Besuche in Alten- und Pflegeheimen nicht aus. Sollte es zu einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen kommen, sei dieser Schritt denkbar, sagte der Regierungschef am Montag in Wiesbaden. Geplant seien dazu in der kommenden Woche am Mittwoch auch Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden. Es gebe aber eine Grenze bei den Beschränkungen: «Und diese Grenze ist die Würde des Menschen», betonte der Ministerpräsident. Deshalb sei das eine extrem schwierige Abwägung zwischen der Infektionsbekämpfung und einem möglicherweise wochenlangen Kontaktverbot für ältere Menschen.

Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo), sieht die Einrichtungen angesichts der Entwicklungen vor weiteren Herausforderungen. «Mir graut schon vor Weihnachten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Alteneinrichtungen gehören zu den Arbeitsschwerpunkten des Sozialverbands.

KEINE FLÄCHENDECKENDEN HAMSTERKÄUFE: Aus Sicht des Einzelhandelsverbandes haben die wieder gestiegenen Corona-Fallzahlen in Hessen bislang nicht zu verbreiteten Hamsterkäufen geführt. «Derzeit beobachten wir keine flächendeckenden Veränderungen des Einkaufsverhaltens der Kundinnen und Kunden», erklärte Verbandspräsident Jochen Ruths am Montag laut einer Mitteilung. Die Nachfrage in den Lebensmittelgeschäften gehe aktuell nicht über die Bevorratung des normalen Bedarfs hinaus. Die Warenversorgung sei stabil und es gebe keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen, berichtete der Handelsverband Hessen.  (dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach 25 Jahren Erfolgsgeschichte wechselt das Erlebnis- und Wellnessbad Therme Erding, die größte Therme der Welt, den Besitzer. Die international agierende Therme Group übernimmt das Wellness-Resort vor den Toren Münchens. Eine Zeitung berichtet, dass der Kaufpreis bei mehr als 320 Millionen Euro gelegen haben soll.

Innside by Meliá setzt die Expansion in neue Märkte in Lateinamerika fort: Die jüngste Ankündigung von zwei Projekten in der Dominikanischen Republik wird nun durch ein weiteres Hotel in Costa del Este in Argentinien ergänzt.

Als Teil der Accor-Gruppe feiert die junge Designmarke mit australischen Wurzeln nun einen bedeutenden Meilenstein: Denn mit den jüngsten Hoteleröffnungen in Düsseldorf, Paris Clichy und Manchester zählt Tribe nun 20 Hotels weltweit.

Nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesfinanzhofs zählen Beherbergungsbetriebe zum Verwaltungsvermögen, das bei der Erbschaftssteuer nicht begünstigt wird. Der DEHOGA lief dagegen bundesweit Sturm, forderte gesetzliche Klarstellung und kann jetzt einen ersten großen Erfolg vermelden. Ein Nichtanwendungserlass stellt sicher, dass Hotels doch begünstigt bleiben.

Auf dem Laufband trainieren oder in der Sauna schwitzen und dabei auf die Stadt Chemnitz und das Erzgebirge blicken: Das Residenz Hotel Chemnitz hat dafür im 15. Stock eine neue Sauna und ein kleines Fitnessstudio geschaffen.

Die Mandarin Oriental Hotelgruppe gibt bekannt, dass sie ab Anfang 2025 die Option hat, gleich zwei bekannte Luxushotels in Europa in ihr Portfolio aufzunehmen: das Hôtel Lutetia in Paris und das Conservatorium Hotel in Amsterdam.

Die Bilder des geplatzten Riesenaquariums in Berlin gingen um die Welt. Danach herrschte monatelang Baustelle. Wie sieht es zwei Jahre nach dem Unglück aus? Bald soll das Hotel wiedereröffnen.

Novum Hospitality expandiert weiter und plant die Eröffnung eines Candlewood Suites Hotels im Bezirk Hamburg-Nord. Das Haus soll ab 2027 Gäste empfangen. Das Hotel mit 175 Apartments entsteht in unmittelbarer Nähe zum ebenfalls geplanten Holiday Inn – the niu Clink, das im Juni dieses Jahres angekündigt wurde.

Im Oktober 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 45,5 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 2,5 Prozent mehr als im Oktober 2023.

Casa Cook gibt die baldige Eröffnung seines ersten alpinen Resorts bekannt: Das Casa Cook Madonna. Dieses Adults-only-Hotel ist das erste Haus der Marke in Italien und wird im Juni 2025 in Madonna di Campiglio in Südtirol seine Türen öffnen.