Nach den Farbanschlägen auf das Hotel Miramar und einen Privatjet auf Sylt, haben fünf Mitglieder der „Letzten Generation“ am Mittwoch den Rasen des Golfplatzes neben dem 5-Sterne-Hotels Budersand zerhackt und Blumen gepflanzt. Vier von ihnen waren auch an der Aktion am Flughafen beteiligt.
Mit Spaten und Schaufeln gruben sie den Rasen des Golfplatzes um, streuten Samen aus und pflanzten Setzlinge und Blumen. Sie ersetzten die Fahne des Golflochs durch ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet". Die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" wollten am Mittwochvormittag auf den Zusammenhang zwischen Reichtum und Klimakollaps hinweisen. Auf ihrem Banner stand geschrieben: "Euer Luxus = Unsere Wasserknappheit".
Die örtliche Polizeidirektion Flensburg bestätigte auf Anfrage einen Einsatz auf dem Golfplatz. Polizeibeamte waren vor Ort und bewerteten die Situation. Die Aktivisten betraten das Gelände des Golfplatzes in Hörnum kurz nach elf Uhr. Die Polizeibeamten trafen fünf Personen im Alter von 22 bis 61 Jahren sitzend an einem Golfloch auf dem Grün an und nahmen sie in Gewahrsam. Der Sachschaden wird von der Polizei auf einen vierstelligen Betrag geschätzt. Bisher gibt es keine Stellungnahme vom Golfplatz selbst.
Der Sylter Golfplatz Budersand in Hörnum war 2020/2021 vom „Golf Magazin“ als bester Deutscher Golfplatz prämiert worden, bei der Leserwahl vom „Golf Journal“ wurde er 2022 zum beliebtesten Golfplatz Deutschlands 2022 gewählt.
Die "Letzte Generation" kritisiert, dass Golfplätze enorme Flächen und eine große Menge an Ressourcen benötigen. Zum Beispiel wird der Wasserverbrauch eines 18-Loch-Golfplatzes in Mitteleuropa, wie zum Beispiel der Golfplatz Budersand auf Sylt, auf rund 35.000 Kubikmeter pro Jahr geschätzt. Dies entspricht dem Wasserverbrauch von mehr als 750 deutschen Bürgern pro Jahr.
Sylt war bereits mehrfach das Ziel der Aktivisten, auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in Hamburg ist die Ferieninsel beliebt. Erst am vergangenen Donnerstag störten sechs Aktivistinnen und Aktivisten im Alter von 19 bis 63 Jahren das Hotel Miramar in Westerland. Sie besprühten die Wände und das Inventar im Foyer und in der Bar mit Farbe aus präparierten Feuerlöschern. Die Sylter Polizei konnte vier der sechs Beteiligten laut eigener Aussage widerstandslos festnehmen. Zwei der Aktivisten, deren Namen bekannt sind, waren auch an der Aktion beteiligt, bei der zwei Tage zuvor ein Privatjet auf dem Sylter Flughafen mit orangefarbener Farbe besprüht wurde. (Tageskarte berichtete)