Die „Castlewood Hotels & Resorts AG“ wirft das Handtuch und löst den Pachtvertrag mit dem altehrwürdigen „Hotel zum Ritter“ vorzeitig auf. Seit über 300 Jahren wird der Renaissancebau von 1592 als Gasthaus genutzt. Der Betreiber gibt der Corona-Pandemie die Schuld an der Schließung und macht auch der Eigentümergemeinschaft schwere Vorwürfe. Angeblich habe man mit den Eigentümern keine "neue Corona-bedingte Pachtregelung" finden können, heißt es in einer Stellungnahme. Das sehen die Eigentümer anders.
„Die Verpächterin, die Erbengemeinschaft Kuchelmeister, blieb hart und forderte vollumfänglich die vertraglich vereinbarte Pacht trotz monatelanger Schließung des Hotels“, zitiert die RNZ aus einer Stellungnahme von Castlewood. Außerdem erklärte Kateryna Smura, Aufsichtsratsvorsitzende bei Castlewood gegenüber der Zeitung, dass man diese Entwicklung sehr bedauere. „Vor allem, da nun Mitarbeiter ohne Tätigkeit zurückbleiben, die Jahrzehnte loyal im Hotel zum Ritter die Gäste betreut haben“, so Smura. 33 Mitarbeiter seien nun arbeitslos.
Heidrun Kuchelmeister von der Eigentümer-Erbengemeinschaft weist die Vorwürfe vehement zurück. Natürlich erkenne sie an, dass die Corona-Pandemie es den Betreibern sehr schwer gemacht habe. Aber: „Es gab dort durchaus schon vor Corona Probleme“, so Kuchelmeister, die selbst seit 40 Jahren ein Hotel betreibt. Für das „Hotel zum Ritter“ bleibt sie dennoch optimistisch. Sie will zeitnah einen neuen Betreiber finden. (dpa)