Oyo ein Alptraum für US-Hotelbetreiber?

| Hotellerie Hotellerie

Oyo, nach eigener Aussage die am schnellsten wachsende Hotelkette der Welt, rühmt sich, dass Technologie "tief in ihrer DNA verankert" sei. Doch Hotelbesitzer und Direktoren in den Vereinigten Staaten sind darauf offenbar nicht so gut zu sprechen, wie nun Skift berichtet. Demnach komme es häufig zu überbuchten Zimmern und E-Mails an die Zentrale, weil das Property-Management-System wieder abgestürzt ist. 

Skift hatte kürzlich neun Hotelbesitzer und General Manager in den USA kontaktiert, die mit ihren Häusern zu Oyo gewechselt sind. Mehrere beklagten demnach, dass das von Oyo vorgeschriebene Verwaltungssystem häufig nicht funktionierte oder eine schlechte Funktionalität aufweist. Zudem gebe es keine Möglichkeit, Zimmerpreise selbst festzulegen und wenig Kontrolle über die Änderung von Reservierungen. So komme es zu Überbuchungen und schlechtem Kundenservice.

Indem die Hotels Oyo alle Befugnisse des Revenue Managements übertrugen, mussten die Betreiber laut Skift zum Beispiel damit fertig werden, dass Oyo die Zimmerpreise so stark senkte, dass ein Zustrom von Drogenkonsumenten und Prostituierten ausgelöst wurde. Angeblich verpasste Zahlungen von Oyo, mangelnder Cashflow für Immobilienbesitzer und mangelnde Reaktionsfähigkeit im Umgang mit technischen oder Kundendienstfragen standen ebenfalls ganz oben auf der Beschwerdeliste.

Die Kritik an Oyo werfe laut Skift die Frage auf, ob die Hotelmarke, die wie WeWork und Uber zum Teil von SoftBank finanziert wird und einen Wert von rund zehn Milliarden Dollar hat, ein zu hohes Tempo bei der Expansion an den Tag legt. Mit fast einer Million Zimmern im Portfolio hat Oyo sein Geschäft möglicherweise zu schnell ausgeweitet, so dass es einfach nicht über die benötigte Infrastruktur und Technologie verfügt.

"Wir haben das Feedback zur Kenntnis genommen und gehen auf die Bedenken und Probleme der Besitzer ein", sagte ein Oyo-Sprecher Skift. "Die meisten der Kritiken scheinen aus den frühen Tagen zu stammen. Es ist wichtig zu beachten, dass wir viele dieser Vorschläge bereits umgesetzt haben und auch weiterhin umsetzen werden.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Marriott baut, mit der Übernahme von Postcard Cabins, einem Anbieter im Bereich naturnaher Unterkünfte, seine Präsenz im Markt für Outdoor-Reisen aus. Die 2015 gegründete Marke bietet 1.200 Hütten an 29 Standorten in den USA. Außerdem will Marriott das Portfolio der Outdoor-Hospitality-Marke Trailborn in sein Portfolio integrieren.

In den ersten neun Monaten des Jahres konnte der Markt der Serviced-Apartments auf eine stabile Auslastung von 83 Prozent verweisen. Die tägliche Durchschnittsrate ging allerdings leicht zurück. Trotz einer weiter stark angespannten Immobilienlage, wächst dieses Segment der Beherbergungsbranche überdurchschnittlich.

Hyatt eröffnet ein Me and All Hotel in der Schweiz. Das neue Haus inmitten der Bündner Alpen ist nicht nur das erste Hotel der Marke außerhalb Deutschlands, sondern auch das erste seit der Integration der Me and All Hotels in Hyatts Portfolio.

Im Streit um die Auslegung des europäischen Digitalgesetzes DMA hat Google ein Experiment vorzeitig beendet, bei dem zahlreiche Direktangebote bei der Hotelsuche aus den Suchergebnissen entfernt wurden. Der Test habe gezeigt, so Google, dass die von Konkurrenten geforderte Entfernung von Direktbuchungslinks sowohl den Nutzern als auch den Hotels schade.

B&B Hotels setzt ihre Expansionsstrategie fort. Allein in diesem Jahr verzeichnet das Unternehmen insgesamt 48 Eröffnungen, davon 38 Übernahmen und zehn Neueröffnungen.

Nach 463 Tagen wird am 16. Dezember 2024 das neue Badehaus des Neuhaus Zillertal Resorts in Mayrhofen in Österreich eröffnet. Das generationsübergreifende Konzept soll eine Balance zwischen Rückzugsmöglichkeiten und Beisammensein für Gäste jeden Alters schaffen.

Pünktlich zum Beginn der Wintersaison eröffnet die DSR Hotel Holding heute zwei neue Hotels am Arlberg und in Tirol: Das A-ROSA Collection Thurner’s Alpenhof in Zürs und das HENRI Country House in Kitzbühel.

Das Leonardo Royal Frankfurt feiert im Dezember nach zwölf Monaten Renovierung seine Wiedereröffnung. 280 der 449 Zimmer wurden modernisiert. Auch Lobby, Meetingbereich und Gym wurden aufgefrischt.

Die MHP Hotel AG setzt ihren Wachstumskurs fort und erwartet für das Geschäftsjahr 2024 eine deutliche Steigerung des Konzern-EBITDA auf rund neun Millionen Euro. Der neue Koenigshof in München und Großveranstaltungen trugen maßgeblich zur Steigerung bei.

Union Investment hat rund vier Millionen Euro in die Modernisierung eines Hotels in Innsbruck investiert. Das 2011 fertiggestellte Gebäude wurde bis Juli 2021 als Ramada Hotel betrieben, bevor es 2022 von der HR Group übernommen und vorübergehend als Tivolihotel Innsbruck geführt wurde.