Nach einem jahrelangen juristischen Tauziehen ist die Sanierung des einstigen Grandhotels Astoria einen entscheidenden Schritt vorangekommen: Die Baugenehmigung ist nun rechtskräftig und kann nicht mehr angefochten werden. Damit ist ein Rechtsstreit beendet, der sich über sieben Jahre hingezogen hatte.
Das traditionsreiche Hotel wurde 1915 eröffnet und prägte über Jahrzehnte das Bild der Leipziger Innenstadt als erste Adresse für Gäste aus aller Welt. Seit seiner Schließung im Jahr 1996 steht das denkmalgeschützte Gebäude leer.
Jahrelanger Rechtsstreit mit Nachbarhotel
Die geplante Sanierung des Astoria wurde mehrfach durch rechtliche Auseinandersetzungen mit dem benachbarten Best Western Hotel verzögert. Der Nachbar hatte gegen die Baugenehmigung geklagt, da er unzureichende Vorkehrungen gegen Staub- und Lärmbelastungen sowie eine fehlerhafte Verkehrsprognose bemängelte.
Im Juli 2019 erwirkte das Verwaltungsgericht Leipzig auf Antrag des Nachbarhotels einen Baustopp. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht bestätigte später die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs und stellte fest, dass das genehmigte Vorhaben bauplanungsrechtlich unzulässig sei.
Erst im Juni 2020 erteilte die Stadt Leipzig eine neue Baugenehmigung, die die Einwände des Nachbarn berücksichtigen sollte. Trotzdem kam es zu weiteren Verzögerungen, und die Bauarbeiten wurden erst im November 2022 wieder aufgenommen.
Der Eigentümer plant zunächst, Schäden an der denkmalgeschützten Fassade zu beheben. Ob die vollständige Sanierung des ehemaligen Interhotels noch im Laufe des Jahres 2025 startet, ist derzeit allerdings offen. Die Sanierung des Hotel Astoria ist ein bedeutendes Projekt für Leipzig, das nach Jahren des Stillstands nun voranschreiten kann.