Messebranche leidet weiter stark unter Corona-Krise - Absagen in Köln

| Industrie Industrie

Trotz Lockerungen in vielen Bereichen ist die Situation in der Messebranche weiterhin sehr angespannt. «Wir gehen leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird», sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Jan Kalbfleisch, der dpa. Es gebe etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen weiterhin untersagten - sowohl als Aussteller sowie als auch Messebesucher.

Außerdem seien die Corona-Schutzverordnungen in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Das mache es schwierig für Aussteller, die oft auf verschiedenen Messen aktiv sind, ein einheitliches Hygienekonzept vorzubereiten. Für den Herbst rechnet der Verband daher mit einer großen Insolvenzwelle unter den Messebaubetrieben: Etwa 30 Prozent der Unternehmen seien gefährdet, so Kalbfleisch.

Die Kölner Messe hatte Anfang der Woche mehrere für den Herbst geplante Messen abgesagt, die eigentlich als Neustart des Messebetriebs nach der Corona-Zwangspause geplant gewesen waren. Weil etliche Aussteller jedoch ihr Kommen abgesagt hatten, entschied man sich letztlich dafür, bis Ende Oktober doch keine Präsenz-Messen abzuhalten. «Es ist uns aber leider nicht gelungen, die zurzeit verständliche tiefgreifende Unsicherheit unserer Kunden gegenüber geschäftlichen persönlichen Begegnungen im Herbst zu beseitigen», sagte Messechef Gerald Böse. Einige Messen - wie etwa die Marketingmesse Dmexco - sollen stattdessen digital stattfinden, andere sind verschoben worden.

In den anderen großen NRW-Messestädten versucht man derzeit noch, die aktuellen Pläne aufrecht zu erhalten. So will die Düsseldorfer Messe im September mit dem Caravon Salon in den corona-gemäßen Messebetrieb samt speziellem Hygienekonzept starten. «Wir gehen dennoch davon aus, dass aufgrund der aktuellen Lage einige Aussteller und Besucher nicht zu unseren kommenden Messen anreisen werden», sagte Messe-Chef Wolfram Diener. 

Aus Essen, wo man mit einer Brautmodenmesse bereits die erste Fachmesse hinter sich hat, heißt es: «Auch wir nehmen wahr, dass Aussteller zurückhaltend reagieren, weil ihnen derzeit die nötige Planungsperspektive fehlt oder globale Konzernvorgaben noch keine Messeteilnahmen erlauben.» Allerdings sei gerade bei spezialisierten Fachmessen eine große Bereitschaft der Aussteller zu beobachten, die Messen wahrzunehmen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der weltgrößte Bierkonzern AB Inbev lässt seine Biermarke Corona Extra jetzt auch in Deutschland brauen. Ursprünglich stammt die beliebte Biermarke aus Mexiko. Erstmals wird Corona jetzt auch bei Hasseröder im Harz gebraut.

Der Klimawandel macht es möglich: Oliven wachsen inzwischen auch in Mitteleuropa. «Flüssiges Gold» soll es in Zukunft auch aus Oliven vom Kaiserstuhl geben, wie ein Landwirt ankündigt.

Es begann in einer Hütte: Inzwischen macht ein Unternehmer aus dem Schwarzwald mit seinem Käsekuchen das große Geschäft. Auch Influencer hauchen dem Kuchenklassiker neues Leben ein - mit Erfolg.

In der Diskussion über ein mögliches Pfandsystem für Weinflaschen sieht das Deutsche Weininstitut vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit «derzeit viel Dynamik». Ein freiwilliges bundesweites Mehrwegsystem sei «durchaus denkbar».

Der Getränkehersteller Lemonaid sollte seine Limonade nicht mehr als solche verkaufen, weil zu wenig Zucker enthalten war. Nach mehr als fünf Jahren gibt es für die Firma nun eine gute Nachricht.

Fußball und Bier - das gehört für viele Fans einfach zusammen. Daher dürften sich auch die Brauereien im Südwesten auf die Europameisterschaft freuen. Doch nicht nur das deutsche Team muss mitspielen.

Eigentlich gilt Bayern als Geburtsstätte des Weißbiers, doch eine bekannte Weißbiersorte stammt aus einer kleinen Brauerei aus Baden-Württemberg: Farny aus Kißlegg im Allgäu gilt als Urheberin des Kristallweizens. In diesem Sommer feiert die Sorte ihren 100. Geburtstag.

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.