Die Großbrauerei Veltins befürchtet etliche weitere Brauereischließungen angesichts des rückläufigen Bierkonsums, eines anhaltenden Kostendrucks und eines hohen Investitionsbedarfes durch die Energiewende. «Die jüngste Marktentwicklung wird - das steht zweifelsfrei fest - zu einer weiteren Konsolidierung und damit auch zur Aufgabe von Braustandorten in Deutschland führen», sagte der Generalbevollmächtigte Michael Huber bei der Halbjahresbilanz der sauerländischen Brauerei am Donnerstag. In den ersten sechs Monaten 2023 verzeichnete Veltins einen Absatzrückgang von 1,8 Prozent.
In vielen kleineren und mittleren Brauereien dürfte aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer schwachen Ertragskraft vergangener Jahre der Investitionsstau sehr groß sein. Huber geht davon aus, dass vielerorts keine tragfähige Basis mehr gegeben ist, um Sudhäuser und andere Bereiche mit neuer Technologie auszurüsten. «Wir müssen uns glaube ich ernsthaft Sorgen machen, wie es mit der kleinteiligen Brauwirtschaft weitergehen wird», betonte er. Viele kleine Brauereien befänden sich in einer existenzgefährdenden «Sandwich-Position» zwischen dem Marktgefüge auf der einen Seite sowie Beschaffungskosten und Investitionen auf der anderen Seite.