Mit einem offenen Brief hat sich Airbnb vor wenigen Tagen an die „lieben Besitzer von Boutiquehotels“ gewandt. Nur wenige Wochen nach dem Start der neuen Plattform für Hotels verschwendet das Unternehmen keine Zeit damit, um in einer Werbekampagne die Booking & Co. mit deren hohen Provisionen herauszufordern. So sollen die Hoteliers einfach Airbnb künftig als geeignetes Mittel betrachten, ihre Abhängigkeit von den großen Plattformen reduzieren, sagt Airbnb. Wesentlicher Vorteil für die Hotels sei dabei die niedrigere Airbnb-Provision von drei bis fünf Prozent. Zudem müssten die Unternehmer bei Airbnb keine langen Verträge eingehen, um auf die weltweite Community der Bettenbörse zugreifen zu können.
Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland, (IHA) kommentiert dazu in einem Blog-Post, dass diese Entwicklung aus Sicht der Hotellerie sicher positiv sei. Denn schließlich benötige der Markt der Online-Buchungsportale dringend Wettbewerbsimpulse. Allerdings sollte die Branche der Nachhaltigkeit des ausgelobten Konkurrenzvorteils von Airbnb eine gehörige Portion Skepsis entgegenbringen.
Besonders bezeichnend findet es Luthe, wie Airbnb ganz unverhohlen seinen eigenen Community-Markenkern aus Zeiten der „Sharing“-Economy, den persönlichen Kontakt zum Gastgeber, nebenbei aufgebe und jetzt sogar den Self-Check-In hochlobe. Nach all dem Supersuperplus, das Airbnb auf der ITB in Berlin für Hotels verkündet habe, sei selbst der Funkturm auf dem Messegelände errötet.